Kapitel 24

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„Das ist das Geheimnis des Lebens ... ersetze eine Sorge mit der nächsten." - Charles M. Schulz

Es vergingen ein paar Tage, ehe sie mich aus dem Krankenhaus entließen. Ich fühlte mich zwar körperlich gut, dennoch wurde mir befohlen, noch ein paar Tage zu bleiben.

Um nicht die ganze Zeit auf der faulen Haut gelegen zu haben, nutzte ich die freie Zeit, um mich im Internet ein bisschen schlau zu machen. Sowohl über Alvin, als auch Oliver.

Im Gegensatz zu Oliver, fand ich weit und breit nichts über Alvin. Er schien seine Spuren so weit verwischt zu haben, dass es ihm im gesamten Internet nicht zu geben schien. Bei Oliver dagegen sah die ganze Sache dann schon anders aus. Über ihn häuften sich die Artikel, wie Sand am Meer.

"Star City's schöner Bürgermeister: Neue Details über Bauprojekt bekannt gegeben" oder "Oliver Queen: Ist er wirklich qualifiziert genug?" Doch das war nichts, was mich wirklich interessierte. Viel mehr zog ein ganz anderer Artikel seine Aufmerksamkeit auch sich.

"Bürgermeister von Star City spurlos verschwunden" Die dick hervorgehobenen Buchstaben sorgten dafür, dass es mir den Magen gehörig wendete. Ich zögerte nicht lange und lies mir alles genauestens durch:

"Schon seit mehreren Tagen ist nichts mehr vom Bürgermeister Oliver Queen gehört wurden. Laut Aussagen seiner engsten Mitarbeiter, schien er auch schon länger nicht mehr in seinem Büro gewesen zu sein. Zuletzt wurde Star City's schöner Bürgermeister bei der Vertragsunterzeichnung gesehen, die er allerdings zügig auch wieder verlassen hatte. Einigen Insidern zu Folge soll sich Queen eine kleine Auszeit genommen haben. Dennoch bleibt die Frage offen, inwiefern an der Sache auch etwas dran ist. Wir werden Sie weiterhin auf den Laufenden halten."

Ich konnte nicht glauben, was dieser Artikel mir sagen wollte. Oliver Queen war doch kein Mensch, der seine Stadt einfach so allein zurückließ und sich tagelang nicht mehr meldete. Ein wirklich sehr ungutes Gefühl beschlich mich und breitete sie in meinem Magen aus.

Wieder griff ich nach meinem Handy, um seine Nummer zu wählen. Eigentlich hätte ich mir denken können, dass er meinen Anruf auch dieses Mal nicht annehmen würde, aber einen Versuch war es wert. Nun beschloss ich jedoch eine ganz andere Richtung einzuschlagen. Ich wählte Felicity's Nummer.

Es dauerte nicht all zu lang, da nahm sie den Anruf auch schon entgegen. "Ja?", fragte sie in den Hörer und klang nur schon durch das eine Wort mehr als nur gestresst. "Ähm ... Hier ist Feya", meldete ich mich und hörte es im Hintergrund auf der anderen Seite lautstarkt rascheln. "Oh Hey Feya, wie geht es dir?", wollte sie nun von mir wissen, auch sie hatte von meiner Situation mitbekommen. "Ganz gut, denke ich. Ich habe zumindest keine schmerzen mehr", verkündete ich leise. Dabei meinte ich körperliche Schmerzen. Seelisch sah es bei mir noch mal ganz anders aus.

"Stör ich dich gerade?", fragte ich. Wieder raschelte irgendwas und plötzlich ertönte ein Alarmsignal. Ich hörte, wie sie auf einem Bürostuhl hin und her glitt, bis das Signal erlosch. "Äh ... nein, nein, du störst nicht. Was kann ich für dich tun", antwortete sie und versuchte dabei normal zu klingen, aber ich konnte wirklich aus ihrer Stimmlage erkennen, dass sie gerade alles andere als Zeit haben musste.

"Ich kann auch später nochmal anrufen, wenn es dir da mehr passt", versuchte ich vorzuschlagen, doch sie lehnte ab. "Gut, also ich hab dich angerufen, weil ich wissen wollte, ob du mir vielleicht sagen kannst, was mit Oliver los ist", fiel ich direkt mit der Tür ins Haus.

Plötzlich war es auf der anderen Seite verdächtig ruhig. Keine Blätter, die raschelten und auch kein Getippe auf der Tastatur. Felicity schien plötzlich in ihrer Bewegung inne zu halten. Hatte ich sie mit meiner Frage etwa so eiskalt erwischt?

Sie räusperte sich. "Ich weiß es auch nicht so genau", hauchte sie und klang dabei ein wenig betroffen, "Er hat sich schon seit Tagen nicht mehr bei uns gemeldet." Ich nickte, weil ich sie nur all zu gut verstehen konnte. "Er scheint wie vom Erdboden verschluckt", bemerkte ich.

"Ich weiß", seufzte sie und klang auf einmal sehr erschöpft und ausgelaugt, "Ich habe schon alles unternommen, um ihn zu finden, aber nichts." Enttäuschung machte sich in mir breit. Felicity war ehrlich gesagt meine letzte Hoffnung.

"Aber er kann doch nicht einfach so verschwunden sein. Das passt nicht zu ihm", sagte ich, "Ihm muss etwas zugestoßen sein!" Das war die einzig logische Erklärung. Felicity stockte der Atem. Wenn wir uns gegenüber gestanden hätten, dann hätte sie bestimmt in diesem Moment ihre Augen aufgerissen.

"Ich ... Ich werde mit John sprechen und versuchen ihn zu finden", sagte sie und klang fest entschlossen und wieder voll energiegeladen. "Ja ... ich werde auch alles versuchen, um ihn zu finden", bestätigte ich. Zwar wusste ich im Moment noch nicht, was ich überhaupt unternehmen sollte, aber sicherlich wird mir noch etwas einfallen.

Der schlimmste Gedanke kam mir jedoch am Abend, als ich schon kurz vor dem Einschlafen war: Alvin musste ihn entführt haben!

Arrow's BubbleWhere stories live. Discover now