Kapitel 40

215 13 0
                                    

„Selbst wenn etwas schief läuft, habe ich Vertrauen in mich selbst und in mein Team." - Patrick Mahomes

Über all waren Stimmen, die wild durcheinander schrieen. Doch egal wie viel Panik in mir aufkam, ich konnte nur an meine Schwester denken und daran, wie ich sie am besten in Sicherheit bringen konnte.

Noch immer wusste ich nicht, was da draußen vor sich ging, doch ich ahnte, dass es nichts Gutes war. Das einzige was ich jedoch mit absoluter Sicherheit sagen konnte: Green Arrow würde schon bald hier sein.

Ich wusste, dass ich mich in der Hinsicht auf Felicity verlassen konnte und sie das Team bereits alarmiert hatte. Denn insgesamt konnte es sich hierbei nur um einen Angriff von Alvin handeln.

„W-Was geht da draußen vor sich?", kreischte Hava in einem für sie unüblich hohen Ton. Ihr Gesicht war schneeweiß geworden und das Zittern nahm nun ihren gesamten Körper ein. Mich wunderte es, dass ich noch immer ruhig wirkte, aber auch in meinem Inneren begann sich die Angst immer weiter auszubreiten.

Plötzlich ertönten Schüsse. Sofort zog ich Hava mit nach unten auf den Boden. Schützend hielt sie ihre Hände über sich, doch glücklicherweise traf uns keine Kugel, was wir wahrscheinlich auch unserer Position in der Büroküche zu verdanken hatten.

Durch die offene Tür drangen immer wieder vereinzelte Schreie der verzweifelten Mitarbeiter, die mir das Blut in den Adern gefrieren ließen. Jedoch konnte ich noch immer nicht ausmachen, was oder eher wer da gerade draußen für Chaos sorgte.

Doch dann auf einmal: Stille.

Eine beunruhigende Stille hatte sich im ganzen Gebäude breit gemacht und gab uns den Anschein, dass die meisten fliehen konnten.

Wir täuschten uns jedoch in der Annahme, allein zu sein. Denn plötzlich hörten wir von draußen schwere Schritte. Der Angreifer war aber allein, was uns sicherlich einen kleinen Vorteil einbringen konnte.

Selbstsicher kroch ich ein Stück näher an das Büro heran, um etwas erkennen zu können. Mein Blick fiel auf einen Mann, der komplett in Schwarz gekleidet war. Leider bedeckte eine schwarze Skimaste sein Gesicht. Doch bereits an der Statur konnte ich ausmachen, dass es sich dabei nicht um Alvin handelte. Ich wusste in diesem Moment nicht, ob mich das freuen oder noch mehr verunsichern sollte.

„F-Feya? Was ... Was machst du denn da?", panisch sah mich meine Schwester aus angsterfüllten Augen an. So verängstigt hatte ich sie noch nie in meinem Leben erlebt und wir hatten in unserer alten Heimat schon so viel Schreckliches durchmachen müssen.

„Warte hier auf mich", befahl ich ihr in einem ernsten Ton. Sofort formten sich ihre Augen zu Schlitzen. „Du hast doch nicht etwas vor ...", ich hörte ihr nicht weiter zu. Stattdessen rannte ich schnell geduckt zu einem der Schreibtische.

Verdammt, wieso um alles in der Welt war Oliver noch nicht hier? Anscheinend musste ich die Sache selbst in die Hände nehmen. Ich musste nur nah genug an den Unbekannten herankommen, dann konnte ich ihn mit Hilfe meiner Kräfte erledigen. Dazu sollte er mich allerdings nicht sehen, denn sonst hatte ich wahrscheinlich schneller eine Kugel in meinem Kopf, als mir lieb war.

Vorsichtig näherte ich mich also dem Angreifer, darauf bedacht, nicht das leistest Geräusch von mir zu geben. Als nur noch ein paar Schritte zwischen mir und ihm lagen, hielt ich sogar meinen Atem an.

Dann ging alles ganz schnell: Nachdem er mir den Rücken zugedreht hatte, sprang ich ihn von hinten an. Nahm seinen Hals in einen Würgegriff, drückte ihm so die Luft weg, ehe ich ihm eine einschläfernde Melodie ins Ohr flüsterte.

Der Körper in meinem Griff wurde immer schwächer, bis er nicht mal mehr die Waffe halten konnte und schlafend zu Boden fiel. Genau in dem Moment hörte ich, wie ein Pfeil tosend im Büro landete.

Oliver.

Es dauerte nur ein paar Augenblicke, bis auch Green Arrow im Raum erschien und John mit seiner Maske hinter den Fahrstühlen hervortrat. Wieso um alles in der Welt hatten sie so lang gebraucht?

„Was zum?", verwirrt sahen mich die beiden an und dann den Mann, den ich eben zu Boden gebracht hatte.

„Ich sehe, du hattest die Lage hier bestens im Griff", das Kompliment aus John seinem Mund war ungewohnt und brachte mich leicht in Verlegenheit. Oliver sagte jedoch nichts. Stattdessen steckte er einen Pfeil zurück in seinen Köcher, eher er Overwatch Bescheid gab, dass wieder alles in Ordnung war.

Nachdem auch John seine Waffe wieder weggesteckt hatte, hörten wir drei auf einmal, wie jemand hinter uns geschockt die Luft einsog.

Hava.

Sie stand, mit den Händen vor den Mund geschlagen da und blickte uns mit sehr weit aufgerissenen Augen an.

Noch bevor irgendjemand auch nur irgendwas nun machen konnte, sagte Oliver mit Hilfe seines Stimmenverzerrers: „Felicity wird euch nach Hause bringen."

Dann spannte er so schnell einen Pfeil in die Sehne seines Bogens, dass man es mit bloßem Auge kaum erkennen konnte. Geschickt rannte er auf das Fenster zu, schoss den Pfeil ab und sprang dann aus dem Fenster. John zögerte nicht lang und ließ sich ebenfalls aus dem Fenster fallen. Hava zog wieder die Luft ein, als sie bemerkte, was hier vor sich ging und sprang ebenfalls zum Fenster.

Verübeln konnte ich ihr das nicht. Auch mich hatte solch ein Sprung geschockt, aber ich kannte die Methode mittlerweile.

„Was zur ...?", völlig verwirrt starrte Hava in die Tiefen, die sich vor dem kaputten Fenster auftaten. Ich wollte gerade zu ihr gehen, um sie zu beruhigen, aber da wurde ich von den hereinstürmenden Sicherheitsbeamten und Polizisten unterbrochen, die mit ihren geladenen Waffen durch die Gegend zeigten, breit den Feind zur Strecke zu bringen.

Dass dieser jedoch schon friedlich schlafend auf dem Boden lag, damit hatten sie noch nicht mal im Entferntesten gerechnet.

Arrow's BubbleWhere stories live. Discover now