Weil ich dich liebe

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"Du hast verdammt Glück das meine Mum einen tiefen Schlaf hat", meinte Tsuki als er so leise wie möglich die Tür zu seinem Zimmer schloss.
"Oder sie hat einfach nur gekonnt weggehört", erwiderte Kuro lachend und rubbelte seine Haare trocken.
"Oh bitte, ich muss morgen neben der Frau am Frühstückstisch sitzen".
Allein die Vorstellung lies ihn erschaudern.
"Hey ich bin da nicht allein Schuld dran, wer hat sich denn so notgeil an meinem Oberschenkel gerieben".
Tsuki schoss augenblicklich das Blut in die Wangen. Da hatte er leider Recht. Er wusste ja selbst nicht was da in ihn gefahren war.
Langsam machte ihm das echt Angst. Er brauchte ihn so sehr, alles von ihm. Ihn zu berühren und zu küssen wurde eine Selbstverständlichkeit die er immer haben wollte. Und dann waren da auch noch diese... Freuden.. Die nur er ihm schenken konnte und nach denen er sich verzerrte.
War das wirklich noch normal?
Was wenn er das irgendwann satt hatte und er wieder alleine dastehen würde?
Bisher war er zufrieden mit seinem Leben gewesen aber jetzt? Jetzt wo er wusste wie schön es sein konnte sich jemanden komplett hinzugeben und anzuvertrauen? Würde er da überhaupt normal weitermachen können?
Würde es je jemanden geben mit dem er das...
"Heeey, warum weinst du"?
Erschrocken wischte er sich über die Wange und tatsächlich, sie war nass. Er hatte es garnicht bemerkt.
Bevor er sich noch weitere Fragen stellen konnte spürte er wie Kuro ihm ein T-shirt überzog und ihn dann in den Arm nahm.
Etwas benommen lies er es geschehen.
Kuro drängte ihn zum Bett und er lies sich plötzlich unheimlich müde darauf nieder.
Sein Freund hielt ihn im Arm und streichelte ihm sachte durchs Haar und über den Rücken. Er fragte nicht und das war auch gut so. So und so hätte er gar nicht gewusst was er sagen hätte sollen.
Als er sich endlich wieder soweit gefangen hatte fragte der ältere plötzlich: "Hast du deine Mum schon wegen der Freizeit gefragt"?
Tsuki nickte weil er seiner Stimme noch nicht recht vertraute.
"Und hat sie ja gesagt"?
Wieder nickte er.
"Hab ich gut eingefädelt oder"? Er konnte sein Lachen hören und sah ihn zum ersten mal an.
"Das hast du nur getan das du dich weiter mit mir vergnügen kannst oder? Gibs zu"!Er musste selbst schmunzeln und fühlte sich gleich besser.
"Nein, sowas würde ich doch nie tun", sagte Kuro gespielt und er versetzte ihm einen Stoß gegen die Brust.
"Na gut, vielleicht hat das auch eine kleine Rolle gespielt, aber die Idee hatte ich wirklich schon eine länger Zeit vorher".
"Ist klar".
"Ja wirklich".
"Wenn du meinst". Tsuki schmunzelte und kuschelte sich an den nackten Oberkörper vor ihm.
Er roch so gut, wie konnte er nur so gut riechen, das war doch verrückt. Nach Minze und Lavendel und etwas anderem sehr männlichem. Nach. Ja verdammt nach Sex okey.
Ob er wohl auch so roch?
Neugierig hob er sein T-shirt an und schnupperte, doch der Geruch verwirrte ihn. Dann bemerkte er das rote T-shirt. Er war sich sicher das er definitiv kein rotes T-shirt besaß und es roch auch nicht nach ihrem üblichen Waschmittel.
"Sag mal ist das deins", fragte Tsuki das offensichtliche und sah ihn irritiert an.
"Ja, ich wollte sehen wie es an dir aussieht und es gefällt mir ziemlich gut".
"Du bist ganz schön besitzergreifend, weißt du das", stellte er fest konnte aber nicht verhindern das er nocheinmal genießerisch seine Nase über den Stoff zog.
"Ich habe nie das Gegenteil behauptet, was mir gehört verteidige ich bis aufs Mark, das solltest du wissen".
"Okey, ich hätte nicht gedacht das du einer von denen bist die eifersüchtig ihr Revier markieren", sagte er kichernd.
"Oh doch, genauso bin ich. Am liebsten würde ich dir einen Stempel aufdrücken und dich irgendwo markieren wo es auch jeder gleich sieht."
"Jetzt machst du mir echt Angst", meinte er in einem amüsierten Ton und musste das Bild von einem Umhängeschild wo Kuros Eigentum drauf stand verdrängen.
"Du brauchst keine Angst zu haben, die anderen sollten es. Weil ich bin nicht bereit zu teilen."
"Och wie ein Kleinkind mit seinem Spielzeug, wer ist jetzt der ältere", ärgerte Tsuki ihn und lachte fies.
"Haha, wie würde es dir denn gefallen wenn ich plötzlich jemand anderen im Arm hätte, mhm"?
Er überlegte einen kurzen Moment. Allein bei dem Gedanken daran verkrampfte sich etwas in seinem Magen.
Sein Kopf brachte ein Bild herauf. Dieser kleine blonde Zuspieler der Nekoma, wie er nah neben Kuro stand, zu nah, in dieser Turnhalle. Wie sie sich angrinsten. Schaudernd verdrängte er den Gedanken.
"Ich schätze ich wäre ziemlich enttäuscht", gab er zu und sah ihm direkt in die Augen.
"Oh man, allein bei dem Blick bekomme ich schon ein schlechtes Gewissen, obwohl ich gar nichts getan hab, das hast du echt gut drauf man", meinte er spöttisch und kitzelte ihn ein wenig sodass sein Blick milder wurde und er kichern musste.
"Aber ernsthaft, sowas würde ich nie machen, man siehts mir vielleicht nicht an aber ich bin ne echt treue Seele". Das klang zwar etwas arrogant aber es lag wohl ein wahrer Kerne inne. Sie sahen sich tief in die Augen und es lag plötzlich eine Ernsthaftigkeit in der Luft die ihm allmählich unbehaglich vorkam.
"Sind nicht eigentlich die Hunde die treuen Seelen? Du bist doch ne Katze oder", versuchte er die Stimmung aufzuhellen.                                   
Tatsächlich verschwand der Ernst aus Kuros Augen und er lachte locker auf.
"Ja kann sein, aber wir Katzen sind auf jeden Fall kuschelbedürftiger als diese Streuner. " Zum Beweiß zog er ihn noch fester in seine Arme und verschränkte ihre Beine miteinander.
Kei seufzte genießerisch und strich über seine warme Haut.
Auch Kuro lehnte sich selbstzufrieden an ihn und roch hörbar an seinen Haaren.
"Also wenn du dich so an mich drückst dann könnte ich glatt... " Sein Freund lies seine Hand ziemlich eindeutig an seinen Hintern wandern.
"Ey vergiss es, einmal reicht", sagte er schnippisch und schlug auf seine Finger.
"Aua, du bist mir ja einer". Er grinste und küsste ihn dann. Gefühlvoll und sanft sodass das Kribbeln in seinem Bauch heranwuchs und er kurz nachdachte ob er nicht doch nachgeben sollte. Doch dann unterbrach Kuro den Kuss und zog ihn zurück an seine Brust.
"Weißt du ich bin froh das du so bist wie du bist. Du gibst mir Kontra und klopfst mir auch mal auf die Finger wenn ich zu weit gehe, ein Mädchen würde sich das vielleicht nicht trauen", meinte der schwarzhaarige und gähnte zufrieden.
"Wenn dus verdient hast, dann ja würde ich dir immer wieder eins auf die Finger geben. "
"Ich weiß, das und die Tatsache das ich einfach nicht genug von dir kriegen kann sind wohl die Gründe warum ich dich so liebe."

Was? Tsuki schluckte. Hatte er das grade wirklich gesagt? Er blieb stocksteif liegen. Die Worte schienen ihn wie ein Echo zu verfolgen. Sie wiederholten sich immer wieder in seinem Kopf.
Warum ich dich so liebe, so liebe, liebe.
Fuck. Er liebte ihn. Das war, wow.
Er wusste nicht was er darauf sagen sollte, aber er musste doch oder?
War es das? Sollte er es erwidern? Sollte er es einfach sagen? Meinte er es denn wirklich so? Liebte er ihn? Klar er war ihm wichtig und es war klar das er in ihn verliebt war. Aber Ich liebe dich sprach man doch nicht einfach so aus, dafür gab es doch bestimmt irgendeinen speziellen Moment den man abwarten musste.
Was sollte er machen? In seinem Kopf rauschte es und sein Atem beschleunigte sich ohne das er es wirklich wahrnahm. Plötzlich hörte das sanfte streicheln auf seinem Rücken auf.
Er hatte wohl bemerkt das er darauf nicht geantwortet hatte.
Gerade als er irgendwas entschuldigendes Stammeln wollte hörte er ein rasselndes Geräusch.
Tsuki brauchte ein paar Sekunden um es einzuordnen.
Kuro schnarchte.
Dieser Idiot war doch einfach eingeschlafen.
Und das mitten im Gespräch, er wollte ihn gerade schon entrüstet wach rütteln doch jetzt gerade war ihm diese Tatsache ganz recht.
So war er nicht gezwungen zu antworten.
Jedoch lag er noch eine ganze Weile wach und dachte darüber nach.
Wenn man mal realistisch darüber nachdachte dann kannsten sie sich noch nicht mal einen Monat, war es nicht zu früh um diese berühmten Wörter zu sagen? Nicht das er in irgendeiner Weise Erfahrung mit soetwas hatte doch auch er hatte viele Filme gesehen und da wurde immer ein Riesen Ding aus diesem kurzen Satz gemacht.
Vielleicht machte er sich auch zu viele Gedanken und der andere hatte es nur so nebenbei gesagt und nicht wirklich ernst gemeint. Obwohl das konnte er sich jetzt nicht vorstellen, Kuro war nicht der Typ für sowas.
Egal, das war nichts was er jetzt noch klären konnte und deshalb schob er diese Angelegenheit auf morgen und schloss genießerisch die Augen und schlief mit der wohligen Wärme seines Freundes sofort ein.

Kurotsuki Gemeinsam statt einsamNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ