Kurotsuki Gemeinsam statt einsam

Provokant?!

Kuro blieb wie angewurzelt stehen und starrte die beiden Capitäne an. Fassungslos war vielleicht das falsche Wort, schließlich wusste er über die Beziehung der beiden Bescheid, jedoch war er sich nicht im klaren darüber gewesen das die beiden es scheinbar so offensichtlich miteinander taten.
Hey, mal ernsthaft Daichi trug nur Boxershorts und als er zu Sugawara sah bemerkte er das dieser das T-shirt seines Freundes trug, da er es heute den ganzen Tag angehabt hatte. Es war ihm ein bisschen zu groß und versteckte daher gut seine ziemlich eng sitzende Boxershort.
Der grauhaarige wirkte genauso erschrocken wie sein Partner und zog auffällig sein Shirt nach unten was natürlich nur umso mehr seinen Blick nach unten leitete.
Als er sich zu seinem Freund umdrehte wurde ihm erst klar das er wahrscheinlich der am wenigsten angespannte in ihrer Runde war.
Tsukishima blickte nach unten und schirmte mit der Hand sein Gesicht ab. Trotzdem konnte man sehen das seine Ohren gerade knall rot wurden.
Auch die anderen beiden wirkten deutlich beschämt.
Und da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Daichi und Suga wussten gar nicht das sie es wussten. Also ohhh.
"Ja also, wir zwei", er deutete auf sich und Tsuki, " gehen jetzt dann mal ins Bett".
Er sprach die Worte sehr langsam aus.
"Ähm", kam es von Suga doch er brach ab und sah hilfesuchend zu Daichi.
"Gut, wir, also, ich und Koshi". Er verstummte. Haha, er hatte sich verraten. Daichi hatte den Vornamen seines Freundes benutzt, das tat er, wenn andere dabei waren nie.
Kuro musste grinsen.
Man war dem das peinlich.
"Ich geh schon mal vor, Gut Nacht", sagte Tsuki viel zu schnell und rannte dann förmlich auf ihr Zimmer und schloss die Tür.
Der ältere schmunzelte. Doch eher ein Mädchen.
Man würde das lustig werden morgen beim Frühstück.
"Ja, also ich werd dann auch mal, zurück gehen. Gute Nacht", meinte Suga und grinste etwas unbeholfen und machte dann das er weg kam.
Kuro hätte auch gehen können, doch er wollte diesen schamhaften Moment solange wie möglich auskosten.
Sein Gegenüber wollte sich gerade ebenfalls abwenden, als er das Wort ergriff. So leicht würde er ihn nicht davon kommen lassen. 
"Du und dein Vize-Capitän, hah"?
Daichi kniff die Lippen zusammen und man sah ihm an, das er sich eindeutig ertappt fühlte.
Aber es kam keine Antwort auf diese rhetorisch gestellte Frage.
Sie sahen sich eine Weile einfach nur an. Kuro zog dazu noch belustigt eine Augenbraue hoch.
"Ich hab es ja schon länger vermutet aber seit diesem Wochenende war ich mir sicher. Ihr seit unvorsichtig geworden", provozierte es der Nekoma-Spieler und lehnte sich lässig an die Tür.
"Was meinst du damit", fand Daichi seine Sprache wieder und sah ihn misstrauisch an.
"Na euer kleines Schäferstündchen auf der Toilette".
Seinem Gegenüber fiel fast das Gesicht zu Boden. Hatte er also Recht gehabt, nicht das er daran gezweifelt hatte, aber es war nochmal eine gute Bestätigung für seine Wahrnehmung.
Er verzog das Gesicht und sah mit zusammengebissenen Zähnen zur Seite.
So verkniffen hatte er den sonst so ruhigen, ausgeglichenen Karasuno-Spieler noch nie gesehen. Vielleicht war er zu streng mit ihm. Scheinbar war da irgendwas was ihn zögern lies, offen und ehrlich zu sein.
"Wie lange seit ihr schon zusammen", fragte er neugierig und hoffte auf eine richtige Antwort. 
Sawamurra zögerte, sah ihn dann jedoch mit verschränkten Armen und ernstem Blick an und antwortete: " Seit fast 1 1/2 Jahren".
"Wow, schon so lange? Bisher habt ihr das ja auch gut geheim gehalten!"
"Und das soll auch weiter so bleiben", sagte er schnell und sah Kuro angriffslustig an.
"Was ist es bei euch? Angst wie die anderen im Team reagieren kanns ja fast nicht sein, schließlich gibt es bereits zwei schwule Paare bei euch. Also kanns nur... "
"Wir haben unsere Gründe und ich wäre dir sehr verbunden, wenn du es für dich behälst", unterbrach ihn Daichi und es lag so viel Respekt und Dominanz in seiner Stimme das er verstummte.
Da musste wirklich irgendwas im Busch sein, aber das würde der Capitän wohl nicht herausrücken.
Na gut jedem das seine.
"Keine Frage, ich werde euch nicht Outen, ich hab mit... meinem eigenen Freund genug zu tun", erwiderte er.
"Dann ist ja gut, wir sehen uns morgen."
Daichi war schon fast um die Ecke als er sich nochmal zu ihm umdrehte.
"Und sag deiner Prinzessin das die Wände nicht so dick sind wie er denkt".
Mit einem Grinsen drehte er sich um und jetzt war er es der rot anlief.

Kuro blieb solange stehen bis er eine Tür zugehen hörte.
Oh man.
Sie hatten es gehört. Definitiv. Wer hatte es sonst noch mitbekommen?
Er entschied sich dafür Tsuki nichts von diesem Kommentar zu erzählen, um ihn nicht zu verunsichern.
Puh, was für ein Abend dachte er und hatte plötzlich einen ganz trockenen Hals. Kurzerhand entschloss er sich, sich noch ein Wasser aus der Küche zu holen.
Im Dunkeln tappte er also den Flur entlang und öffnete den Kühlschrank.
Genau in diesem Moment flüsterte jemand: "Pass auf da ist einer".
Kuro quietschte erschrocken auf und drehte sich schnell um.
Doch da war keiner.
Sein Herz klopfte wie wild doch so sehr er sich auch anstrengte in der Dunkelheit war keiner auszumachen.
Erst auf den zweiten Blick sah er das von der Couch hinten ein Lichtschein kam.
Neugierig tappte er darauf zu.
Langsam erkannte er flackernde Lichter und unterdrückte Geräsuche.
Umso näher er kam, desto sicherer war er sich, wen er da vor sich hatte.
Als er schließlich um die Ecke sah erkannte er Michi und Kenma die immer noch auf ihre Controller einhackten.
Eigentlich nichts besonderes und er hatte sich auch schon fast wieder umgedreht als er ihre sonderbare Position bemerkte. Kenma hatte ein Bein aufgestellt, das andere lag wie im Schneidersitz angewinkelt.
Und Michi? Michi lag doch tatsächlich mit dem Kopf auf seinem Schoß, also direkt zwischen seinen Beinen, direkt an seinem...
Kuro schüttelte schnell den Kopf um diesen wirren Gedanken los zu werden.
Ging jetzt was zwischen denen oder waren die einfach nur ziemlich dicke?
Verwirrt von diesem Anblick nahm er sich vor, mal die Tage ein ernstes Wörtchen mit seinem Freund zu reden.
Immer noch kopfschüttelnd lies er die beiden, die ihn gar nicht bemerkt hatten, hinter sich und ging zurück.
Jetzt hatte er sich wirklich eine Mütze Schlaf verdient.