Familie und Liebhaber unter einem Hut

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"Also die zwei Spinner hatten echt recht, das war echt ein cooler Laden heute", sagte Kuro und lies seine zwei Einkaufstaschen auf den Boden fallen.
"Etwas viele Fanartikel aber ich muss zugeben das man auch als Normalsterblicher etwas drin finden konnte", stimmte Tsuki zu und stellte seine kleine Tasche auf den Boden um sich seine Schuhe auszuziehen.
"Es war auf jeden Fall eine gute Idee hinzufahren. Miyagi ist echt eine coole Stadt, natürlich nicht so cool wie Tokio, aber sie hat auch ihre Vorzüge finde ich", plauderte der schwarzhaarige locker, schleuderte in reiner Routine seine Schuhe an die Seite schob sie mit der Fußspitze zusammen und tappte ins Wohnzimmer.
Tsuki musste den Kopf schütteln, der Kerl fühlte sich hier doch schon wie zuhause oder? Schmunzelnd folgte er ihm, denn in der Küche konnte er Geklapper von Geschirr hören und das Radio das immer an war wenn seine Mutter kochte.
"Na, wie wars in der Stadt", fragte sie gleich als er um die Ecke bog. Kuro lehnte locker am Kühlschrank und hatte bereits ein Glas Wasser in der Hand.
Als würde er hier wohnen!
"Also Miyagi ist echt eine schöne Stadt sie haben ein Glück das sie sie fast direkt vor der Nase haben", antwortete Kuro einfach und blickte neugierig in die Kochtöpfe die auf dem Herd standen.
"Ja als wir das Haus vor 20 Jahren gekauft haben,  haben wir besonders auf die Lage geachtet", antwortete seine Mutter und warf gerade geschnittenes Gemüse in einen Wok.
"Aber Tokio ist bestimmt auch schön. Wie ist das bei euch? Wohnen du und deine Eltern dort in einem Haus oder in einer Wohnung, ich habe gehört die Mieten sollen da unbeschreiblich hoch sein", versuchte sie es mit ein wenig Smalltalk während sie gleichzeitig das Abendessen vorbereitete.
"Da haben sie wohl Recht, deshalb wohne ich in einer Wohnung die meine Großeltern schon vor Jahrzehneten gekauft haben. Da waren die Mieten noch annehmbar".
"Entschuldige ich glaube ich hab dich grad missverstanden, ich habe verstanden nur du wohnst dort? "
Sie sah ihn mit einem verwirrten Blick an und rührte im Topf.
"Nein das ist richtig, ich habe da mit meinen Großeltern gewohnt aber die sind vor ein paar Monaten in ein betreutes Wohnen gezogen und haben sie mir überlassen", antwortete Kuro und schnappte sich ein Stück Karotte vom Schneidebrett und steckte es sich in den Mund.
"Ja und was ist mit deinen Eltern", setzte sie erneut an.
"Mama musst du ihn so ausquetschen", ermahnte sie Tsukishima dem dieses Gespräch langsam ein wenig zu tiefgründig wurde.
"Entschuldige ich wollte nicht neugierig sein, mein Sohn hat recht ich sollte mich da nicht.. "
"Nein, nein ist schon in Ordnung. Ich finde sie sollten wissen das bei einem etwaigen Familienessen eher meine Großeltern am Tisch sitzen würden. Meine Mutter hat mich nach meinem 3 Geburtstag verlassen und einen Vater gab es noch nie", erklärte er kurz angebunden.
"Oh ja das ist.. "
"Für mich voll in Ordnung", schloss Kuro das Thema um die Peinlichkeit aus der entstanden Situation zu nehmen.
"Dann wohnst du ganz alleine in dieser Wohnung"?

"Wer wohnt ganz alleine", unterbrach Akiteru ihr Gespräch als er in die Küche gestolpert kam und seinen Schlüssel auf den Tisch warf.
"Du ganz sicher nicht, so oft wie du dich hier rumtreibst", sagte Tsukishima stöhnend.
"Ach jetzt sei doch froh das ich euer tristes Leben etwas aufheitere", sagte Akiteru und knuffte ihn gegen die Schulter.
"Ja klar, wir sind sehr entzückt deine Person über die Unizeit hinaus öfter als notwenig hier anzutreffen", meinte Tsuki kühl und rieb sich die leicht schmerzende Schulter.
"Gerngeschehen Brüderchen aber... " In dem Moment sah er Kuro lässig an der Küchenzeile lehnen mit einem amüsierten Blick.
"...aber ich denke das ändert sich jetzt", vervollständigte er seinen Satz.
"Hey alles klar, auch mal wieder da", fragte Akiteru belustigt.
"Jep, bin zwar schon gestern abend angekommen aber da warst du offensichtlich anders beschäftigt", entgegnete Kuro mit dem gleichen Grinsen.
"Ja ich war bei einem Freund, haben gelernt zusammen, für die Prüfungen".
"Ah gelernt", fragte Kuro mit einem zweideutigen Unterton den selbst Tsukishima und seine Mutter schmunzeln lies.
"Äh ja", antwortete sein Bruder überrumpelt.
"Schatz kannst du hier mal umrühren ich gehe noch schnell die Post reinholen", meinte seine erheiterte Mutter und hielt sich kichernd die Hand vor den Mund.
Es dauerte einen Augenblick bis sein Bruder die Sprache wieder fand.
"Hey, ich glaube ich bin froh das ich gestern außer Haus war. Ich wäre nur zu ungern bei der Vereiningung nach über einer Woche in Hörweite gewesen", verteidigte sich Akiteru geschickt und verschränkte selbstsicher die Arme.
Tsukishima bekam augenblicklich rote Ohren und strich sich verlegen über die Stirn.
Wärend Tsuki fast im Erdboden versank, hatte die Peinlichkeit heute auch gar kein Erbarmen mit ihm, fing Kuro hingegen an zu lachen.
"Ja ich war ganz froh drüber das es da keine Zeugen gab. Zukünftig solltest du dir überlegen ob du wirklich nach Hause kommen willst wenn ich deinen Bruder besuche", sagte er und zog frech eine Augenbraue hoch.
Jetzt musste auch Akiteru lachen.
"Weißt du, du bist ein cooler Typ Kuro", sagte er dann und klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter.
Die beiden fingen ein lockeres Gespräch an und Tsuki atmete auf.
Zwar hatten die beiden sich ja schonmal gesehen doch unter einem anderen Vorwand. Damals war es um unglückliches Verliebsein und neue Gefühle gegangen und nicht wie jetzt um die Ausübung einer glücklichen Beziehung.

Drei Stunden später saßen sie zu dritt auf der Couch, seine Mutter im Sessel neben ihnen und las etwas in einem Kochbuch während sie einen Film ansahen.
"Wieso müssen diese Leute sich eigentlich immer aufteilen in solchen Filmen", fragte Akiteru rhetorisch und blickte kopfschüttelnd vom Fernsehr zu seinem Handy.
"Na weil dann der Film spannender wird", antwortete Kuro trotzdem. Von dem älteren kam nur ein Schnauben während er weiterhin auf seinem Handy tippte.
"Ich finde das ja total dämlich, realtistisch ist echt was anderes", meinte Tsukishima und verzog spöttisch das Gesicht.
"Ist auf jeden Fall ein besserer Film als der letzte den wir gesehen haben", entgegnete Kuro und blickte den blonden Jungen neben ihm mit verschmitzten Lächeln an.
Tsuki biss sich auf die Lippe. Auch er wurde unweigerlich daran erinnert was während dieses zugegeben schlechten Horrorfilms auf seiner Couch passiert war.
Nun waren sie fast in der selben Ausgangposition, abgesehen davon das Tsukishimas Bruder neben ihnen saß und seine Mutter nur wenige Meter weiter.
Und das obwohl sie auf einer Couch saßen sich jedoch an keinem Punkt berührten.
Keine Ahung ob Tsuki das nur tat weil seine Familie anwesend war, wobei er das auch verstehen konnte, er ihn aber trotzdem lieber im Arm gehalten hätte. Ob er es einfach tun sollte? Es käme dann aber mehr als übergriffig rüber wenn er es ablehnen würde. Vielleicht besser in kleinen Schritten vorangehen.
Der jüngere hatte wiedermal eine Decke über sich gelegt. Klang heimlich  schob er eine Hand unter die Decke und auf seinen Oberschenkel. Tsuki zuckte überrascht zurück und sah ihn etwas verwirrt und mit leichter Panik an. Sein Blick huschte schnell zu seinem Bruder und zu seiner Mutter.
-Was machst du da- formte er mit dem Mund ohne Ton, schob seine Hand aber nicht weg.
Im Gegenteil als eine plötzlich Schockscene kam, schnappte er ruckaritg nach seiner Hand.
Kuro sah ihn nicht an, konnte aber ein zufriedenes Grinsen nicht unterdrücken. Zum Überfluss und weil er es geradezu liebte seinen Freund erröten zu sehen, weil das seine sonst so kühle unnahbare Maske bröckeln lies.
Er tat so als würde er frieren und rieb sich auffällig über die Arme.
"Hey gib mal n Zipfel von der Decke, wird langsam kühl", sagte er laut und zog gleichzeitig an der Decke. Dadurch mussten sie etwas zusammen rutschen was ihm gerade zu in die Karten spielte. Tsuki warf ihm einen wissenden Blick zu genoss es jedoch offensichtlich ihm so nah zu sein.
Kuro hatte den Film schon völlig ausgeblendet, wie gern würde er jetzt einen Arm um ihn legen doch stattdessen musste er sich mit seiner Hand zufrieden geben die an seinem Handgelenk lag. Da könnte man doch noch mehr rausholen oder?

Kurotsuki Gemeinsam statt einsamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt