Dedektiv Daichi

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Die Tür schloss sich und die erheiterten Stimmen verstummten. Tsukishima war zwar verdammt froh der peinlichen Situation entkommen zu sein sah sich aber gleich in die nächste gestürzt.
Daichi Sawamurra stand mit ihm in dem kleinen drei mal drei Meter Raum. Auf einmal war da eine ganz andere Art von Spannung und er war schon dabei es zu bereuen als sich Daichi mit verkreuzten Armen zu ihm umdrehte. Tsukishima hatte sich für jede Art der Konfrontation gewidmet. Denn eins war klar, der Capitän hatte ihn nicht zur Seite gezogen um diese blöden Laiberl zu holen.
Doch zunächst passierte gar nichts. Er sah ihn einfach nur an, eine Augenbraue hochgezogen und mit einem wissenden Blick versuchte er mit einer Geste sein Geheimnis aus ihm herauszuholen. Der ältere wollte ihm wohld ie Chance geben die Sache zu erklären bevor er selbst Vermutungen aufstellte, doch Tsukishima biss sich nur auf die Lippe und schwieg. Sollte er doch raten, er war sich zu fast 100 % sicher das er aus ein Mädchen tippen würde das ihn den Hickey verpasst hatte.
Allein die Vorstellung eine seiner Klassenkameraden so nah an sich ran zu lassen löste eine leichte Übelkeit in ihm aus. Unvorstellbar, aber das wohl kleinere Übel.
"Also Tsukishima willst du mir nicht erklären über was die Jungs da draußen so wild spekuliert haben"?
"Ich wüsste nicht was sie mein Privatleben angeht, deswegen habe ich nichts zu gesagt", meinte Tsuki selbstbewusst und verschränkte ebenfalls die Arme.
"Da hast du natürlich Recht was du außerhalb der Clubakktivitäten machst ist allein deine Sache, aber im Bezug auf die Freizeit die wir Ende des Monats geplant haben, würde ich gern Unstimmigkeiten und Gerüchte vermeiden."
Daichi sah sehr ernst drein und Tsukishima bekam schon fast ein schlechtes Gewissen das er ihm die Wahrheit vorenthielt, doch er war einfach noch nicht soweit seine Beziehung mit Kuro vor den anderen zuzugeben.
Er wollte gerade etwas ausweichendes sagen als der andere einfach weiter redete und ihn langsam umrundete wie in einem dieser schlechten Western. 
"Eigentlich brauchen wir hier nicht lange diskutieren, das an deinem Hals  ist eindeutig ein Hickey. Kenne ich, hab ich schon mal gesehen, hab ich schonmal gemacht also.."
Zu viel Information, dachte er sofort und musste das Bild von dem Drittklässler am Hals eines Mädchens unterdrücken.
"oder willst du mir eine andere unglaubwürdige Geschichte auftischen die den roten Fleck auf deinem Nacken erklärt", fragte Daichi schief grinsend.
"Werd ich nicht, ich hab nichts zu verstecken", sagte Tsuki geradeaus und versuchte möglichst gelassen dabei zu klingen.
"Hatte ich auch nicht erwartet, obwohl ich neugierig bin, ich habe dich seit Anfang des Jahres kein einziges Mal mit einem Mädchen reden geschweigeden näheren Kontakt hegen sehen? Wie kommts das man nun so ein Liebesmal auf deinem Hals sieht".
Hey der konnte Fragen stellen. Aber er hatte Recht, die Mädchen auf ihrer Schule intressierten ihn wirklich herzlich wenig. 
"Es muss ja kein Mädchen von dieser Schule sein", flutschte es ihm heraus und er bereute es gleich wieder.
"Also so ist das, ich hätte dich zwar nicht für solch einen Draufgänger gehalten aber wie gesagt, es ist dein Privatleben und uns geht das nichts an. "
Wieso klang das irgendwie wie ein Vorwurf? Und wieso wurde er die Vermutung nicht los das Daichi jetzt eine ziemlich abartige Vorstellung von ihm hatte. Das er sich nach der Schule mit seinem persönlichem Harem traf und dann wilde Knutscherein veranstaltete? Das war zugegeben ziemlich lächerlich doch in ihm nagte es diese Einstellung richtig zu rücken.
"Es ist nicht so wie du denkst", sagte er.
"Achso, willst du dir dann nicht doch sagen, wie es wirklich ist? Oder soll ich dir sagen was ich spekuliere"?
Scheiße, jetzt war er neugierig.
Konnte es sein das der Drittklässler wirklich etwas mitbekommen hatte? Von Sugawara hatte er das vielleicht vermutet, schließlich wusste die Clubmutti komischerweise immer über Dinge Bescheid die sonst keiner wusste. Womöglich sollte er sich seine Weise mal anhören, nur um zu sehen wie weit er von der Wahrheit entfernt war, richtig?
"Na dann lass mal hören, was sich Detektiv Daichi zusammengereimt hat", sagte er offensiv und lächelte herausfordernd.

"Okey, also Suga und ich haben da so kleine Dinge bemerkt die uns etwas nachdenklich gemacht haben".
Tsuki schluckte hörbar. Wenn auch noch Sugawara da mit drin steckte könnte es wirklich eng werden.
Trotzdem lies er sich nichts anmerken und erwiderte verbissen:"haben sie das? "
"Ja, schon im Trainingslager hast du dich etwas sonderbar benommen. Du warst plötzlich so ehrgeizig und gleichzeitig so angespannt und gereizt, das ist sehr untypisch für dich. Außerdem bist du von Zeit zu Zeit einfach verschwunden? Auch mal nachts, hab ich Recht. "
"Kann schon sein", antwortete Tsuki und zügelte seine Stimme damit der andere seien Nervosität nicht bemerkte.
"Nach dem Trainingslager hat mir Sugawara von dem kleinen Missverständnis zwischen dir und Yamaguchi erzählt".
Tsuki wandt den Blick ab da er gerade am liebsten im Boden versunken wäre. Wieso in aller Welt musste dieser grauhaarige Typ alles mit dem Capitän teilen, die beiden waren ja fast wie ein vertrautes Ehepaar und sie waren die Kinder. Seine Wangen wurden leicht rot und er schaffte es einfach nicht dem anderen nochmal in die Augen zu sehen. Daichi hingegen interessierte das ziemlich wenig, er redete ungehindert weiter.
"Ich muss zugeben, danach habe ich mir schon ziemlich Gedanken gemacht. Ich meine ihr zwei kennt euch gut und ihr verbringt sehr viel Zeit miteinander.. "
"Du und Sugawara auch", konterte er geschickt und dem älterten entgleißten für einen kurzen Moment die Gesichtszüge.
"Kageyama und Hinata auch und die sind jetzt zusammen", kam Daichi zurück aufs Thema.
"Ich bin nicht mit Tadashi zusammen", äußerte er schnell und könnte sich ohrfeigen dafür das er seinen Vornamen benutzt hatte.
"Ja das war auch gar nicht meine Vermutung, denn eine Woche später hat mich etwas anderes viel aufmerksamer werden lassen. Ein gewisser Nekoma Capitän hat mir nämlich geschrieben ob er nicht deine Adresse haben kann, was ich doch sehr ungewöhnlich fand".
Tsuki wand den Blick ab um sich nicht zu verraten. Mist, das hatte er ja schon ganz vergessen.
"Er hat als Grund angegeben das er dich mal besuchen wollte, weil ihr euch im Trainingslager so gut verstanden habt".
"Ja und, er hat mich besucht, wir haben ein bisschen Volleyball traininert, ist doch nicht verboten", motzte er wie ein kleines Kind und verschränkte die Arme erneut vor der Brust.
"Ist es auch nicht, nur auffällig wenn man bedenkt das er dafür mehrere Stunden Zugfahrt in Kauf nimmt."
Er hatte ihn am Hacken definitiv. Er wusste es. In Tsuki brach allmählich Panik aus. Eine Weile blieb es still.
Keiner sagte etwas. Die Wahrheit hing in der Luft wie an einem dünnen Spinnenfaden der langsam von der Decke glitt.
"Außerdem haben Hinata und Kageyama erwähnt das sie Kuro am Bahnhof gesehen haben am Freitag und das er nicht allein war."
Tsuki warf einen bösen Blick in seine Richtung der wohl eigentlich eher ihren zwei Vollidioten galt die verdammt nochmal ihre Klappe nicht halten konnten.
"Sei nicht sauer auf sie, ich hab es nur zufällig aufgeschnappt sie sind nicht damit hausieren gegangen", fügte Daichi schnell hinzu.
Seite Wut verrauchte etwas und gab einem anderen Gefühl Platz. Scham. Er schämte sich nicht für Kuro, er war glücklich mit ihm und würde ihn auch nicht wieder hergeben doch das vor seinem Teamcapitän zuzugeben war einfach peinlich. Eigentlich waren das nämlich zwei Outings. Zum einem war da die Tatsache das er in einer Beziehung war mit jemandem den der schwarzhaarige gut kannte und das dieser jemand ein Kerl war.
Für einen Moment überlegte er einfach zu gehen doch stattdessen blieb er wie angewurzelt stehen und fixierte den Boden.
Würde er es den anderen sagen? Heute noch? Würden sie lachen? Würden sie ihn anders oder abwertig behandeln? Wie sollte er darauf reagieren? Sollte er vielleicht alles abstreiten? Aber was sollte es bringen? was...
"Hey, ich habs bei den anderen zwei auch gesagt und sage es auch dir. Es ist vollkommen okey für mich. Es ist nichts verwerfliches dran, wenn man glücklich ist. Aber wenn du noch nicht bereit bist es den anderen zu sagen solltest du mit solchen zweideutigen Zeichen etwas zurückhaltender sein".
Mit diesen Worten verschwand Daichi aus seinem geringen Blickfeld am Boden und man hörte ein metallisches Klicken das ihn aufblicken lies.
Sawamurra hielt ihm einen kleinen Gegenstand hin.
"Hier mach das drauf, das deckt es erstmal ab und du musst dir nur eine kleine Notlüge einfallen lassen".
Ein Pflaster.
Tsuki seufzte, das er da nicht selber draufgekommen war.
Mit schnellem Schritt ging er auf den kleinen Spiegel an der Wand zu und klebte es über sein rotes Mal und tatsächlich war nun nichts mehr zu sehen. Im Spiegl sah er Daichi an der Tür stehen und grinsen. Tsuki biss die Zähne aufeinander und verzog verärgert das Gesicht.
"Ich werde es keinem verraten ich denke das ist deine Entscheidung wem du davon erzählst, aber sei dir im klaren das es früher oder später sowieso ans Licht kommt", sagte er abschließend und verlies das Zimmer.
Fuck, Fuck, Fuck, oh wie er Kuro im Augenblick verfluchte. Wieso musste er das machen? Wieso musste er ihn schon so früh outen? Darauf war er nicht gefasst gewesen, er hatte noch nicht darüber nachgedacht wie er es tun würde, aber eins war klar, so überführt zu werden, war definitiv nicht angenehm gewesen.

Kurotsuki Gemeinsam statt einsamWhere stories live. Discover now