Chapter 14 🍀

663 47 14
                                    

Alle hatten angefangen zu lachen, weil sie den Koreaner alles andere als ernst nehmen konnten. Es war viel eher putzig mit anzusehen, wie er Felix versuchte zu verteidigen, als könnte er es selbst nicht. Es war für sie alle klar gewesen, dass Jeongin einfach nur nicht wollte, dass jemandem seinen besten Freund Unrecht tat. 

"Keine Sorge, das hatte ich schon nicht vorgehabt." Die Wangen von Jeongin hatten sich rot gefärbt, während es ihm unangenehmer wurde, was er überhaupt von sich gelassen hatte. Dabei wollte er nur seinen Standpunkt klarmachen. Doch irgendwie kam es nicht so herüber, wie er es sich erhofft hatte. "Ist schon gut. Es muss dir nicht unangenehm sein." Doch Chan konnte nicht anders und musste noch einmal darüber kichern. Jetzt war es immerhin nicht mehr Felix, der sich unwohl fühlte. Für ihn war es sogar in Ordnung gewesen, auch wenn es ihn jetzt schon ein Stückchen anstrengte, das Ganze zu verfolgen. 

"Jeongin ist manchmal ein bisschen überfürsorglich, auch wenn er der Jüngste ist.", rechtfertigte Seungmin das Verhalten seines Freundes und schaute ihn auffordernd an, dass er ihm irgendeine Reaktion gab. Immerhin war es die Wahrheit. Außer ein schlichtes Nicken und ein resignierter Blick auf seine Hände, erwiderte Jeongin nichts. Sondern wollte sich nur im Erdboden vergraben. Noch immer. 

"Es zeigt ja, wie wichtig ihm Felix ist. Also ist es okay. Ich find es süß." Jeongin bekam noch einen kurzen Blick von Chan, ehe seine Augen zu seinem Sitznachbarn glitten, der ein wenig neben der Spur zu sein schien. Jedenfalls schien er zu überlegen, wodurch der Ältere ebenfalls für einige Sekunden überlegte, was ihm durch den Kopf ging. Umso mehr driftete er in seine Gedanken ab und hatte nicht einmal mehr realisiert, wie Seungmin ihm eine Frage gestellt hatte. Lediglich ein leichter Tritt gegen sein Bein erweckte ihn wieder, wodurch er erst sehr verwirrt schien. 

"Wie habt ihr euch eigentlich kennengelernt. Ich weiß, das du der Tutor für Felix' Studiengang warst, aber es muss ja einen Grund geben, wieso du auch so mit ihm redest. Er könnte dir auch einfach egal sein..." Die Frage war nicht gerade nett gewählt, aber Chan verstand schon, worauf Seungmin hinauswollte. So ganz konnte er ihm auch keine Antwort geben. Es hatte sich einfach ergeben und er fand ihn nett und sympathisch. Eben Dinge, die einen dazu brachten, sich mit Fremden anzufreunden. Chan hatte schnell gemerkt, dass sie auf einer Wellenlänge waren, auch wenn Felix oftmals zurückhaltender war. Daran war aber keineswegs etwas verwerflich. Er konnte sich trotzdem gut mit ihm unterhalten und er genoss die Zeit mit ihm, auch wenn er sich ab und an wiederholen musste. 

"Die gleiche Frage könnte man dir auch stellen. Immerhin sind wir beide mit ihm befreundet und es wird ungefähr den gleichen Grund haben.", gab Chan ihm als Antwort, jedoch schien keiner von den Beiden wirklich zufrieden damit zu sein, während Felix sich eher wie bei einem Verhör vorkam. Wieder einmal stieg ihm die Röte ins Gesicht, weil es ihm durchaus unangenehm war, dass man über ihn sprach. Er war niemand besonderes, dass man nach Gründen für eine Freundschaft suchen musste. 

"Tut mir leid für die dumme Frage", seufzte Seungmin, "Nur keiner von uns will, dass Felix Unrecht getan wird."
"Es kommt mir eher vor, als würde ich meinen Eltern meinen ersten, festen Freund vorstellen und die nehmen ihn ordentlich unter die Lupe. Dabei ist Chan nur ein einfacher Freund und ihr seid meine besten Freunde. Merkt ihr nicht, wie affig das ist? Kommt mal runter!", wurde Felix ehrlich und verdrehte dabei seine Augen. Er hatte sich einerseits darauf gefreut, dass sie Chan kennenlernen würden und doch wusste er, dass genau so etwas passieren würde. Denn ungefähr das Gleiche war schon einmal passiert, als er ihnen Hyunjin vorgestellt hatte. Besonders Seungmin war skeptisch gewesen, weil er seines Erachtens viel zu nett zu sein schien. Bis sie ihn eben vergrault hatten oder besser gesagt, Felix hatte sich zurückgezogen, weil es ihm peinlich war, wie seine Freunde sich bei Hyunjin verhielten. Und nun machten sie es wieder, während er es bereute dem Vorschlag, dass sie sich zu Viert trafen, zugestimmt zu haben. 

"Du hast recht. Tut uns leid." 

𝗬𝗼𝘂 𝗡𝗲𝘃𝗲𝗿 𝗞𝗻𝗼𝘄 ✧ CHANLIXWo Geschichten leben. Entdecke jetzt