𝗬𝗼𝘂 𝗡𝗲𝘃𝗲𝗿 𝗞𝗻𝗼𝘄 ✧ CHANLIX

Chapter 38 🍀

Weitere Tage waren vergangen und Felix ging dann doch so langsam die Kraft aus. Mit jeder Bestrahlung wurde ihm übler und auch seine Energie schien durch die Prozedur auszugehen. Alles in allem war er einfach nur froh gewesen, wenn er alles über sich gebracht hatte. Auch wenn es noch weitere fünf Behandlungen sein würden, ehe er fürs Erste erlöst war. Nach jedem Termin hatte er aber endlich mit Minho ausmachen können, sich mit diesem treffen zu können. Ganz egal, ob es nur für eine halbe Stunde war. Die reichte ihm, um sich von seinen Freunden ein wenig erholen zu können. Blöderweise war aber Chan ebenso anwesend gewesen und dieser schien nicht sonderlich erfreut zu sein, von den Gesprächen außen vor gelassen zu werden. Ein wenig fühlte er sich dann doch wie ein Außenseiter und das gefiel ihm absolut nicht, weil es eben Minho war und seitdem Felix mit ihm Bekanntschaft geschlossen hatte, hörte er verhäuft seinen Namen, obwohl er sich freuen sollte.

Doch jegliche Freude hielt sich begrenzt. 

Während sich Felix und Minho austauschten, ab und an sogar lachten, versuchte Chan angestrengt auf sein Handy zu schauen. Die Zeit würde eben dadurch schneller vergehen, jedenfalls redete er sich das ein und die dreißig Minuten waren auch keine allzu lange Zeitspanne. Wäre eben das Problem nicht, dass Chan ein kleines bisschen eifersüchtig wurde und er am liebsten verschwinden wollen würde. Doch der Jüngere hatte ihn gebeten, dass er bei ihm bleiben sollte und somit würde sich  Chan eben dazu quälen. Und vielleicht war das auch eine kleine Taktik, die Felix hatte. Denn die Blicke, die ihm der Ältere gab, blieben keinesfalls unbemerkt. Er war nicht blind, nur eben taub und somit konnte er nicht verstehen, wenn Chan etwas vor sich hin nuschelte. Falls er es denn mal tat. Zugleich sagte ihm sein Verstand, dass er nicht zu viel in all das interpretieren sollte, denn die Enttäuschung würde groß werden, wenn dem nicht so war. 

Als Felix ihn an der Schulter antippte und er kaum merklich zusammenzuckte, blickte er in das unschuldig lächelnde Gesicht seines Freundes, dessen Sommersprossen ihm heute besonders auffielen. Aus welchem Grund das auch immer der Fall war, er fand sie wunderschön und ließ seine blasse Haut nicht ganz so fahl wirken. 

Das war somit das Zeichen, dass sie gehen würden, denn Chan hatte nicht mitbekommen, wie Minho schon verschwunden war und somit hatte er ihn auch nicht verabschieden können, was für ihn auch nicht wirklich schlimm war. Der Koreaner war ihm eben ein Dorn im Auge. Darin würde man ihm fürs erste auch nicht abbringen können und somit zeigte er auch leichte Züge, wie Jeongin sie hatte. Nur, dass er eben nicht Menschen schlecht redete, Dinge erfand, die nicht stimmten und von seinen Ansichten derartig überzeugt war, dass man ihn nicht sonderlich besänftigen konnte. Minho war bestimmt ein toller Mensch, denn sonst hätte sich Felix nicht mit ihm angefreundet.

Umso irritierter war Chan, dass er spürte, wie der Rosahaarige nach seiner Hand griff und ziemlich unschuldig dabei ausschaute. Immerhin war das schon länger nicht passiert und irgendwie hatte er diesen Annährungsversuch auch ein bisschen vermisst, sodass Chan selbst die Initiative ergriff, damit sie Händchen hielten. Doch das war eben nicht vergleichbar damit, wenn Felix das tat. Oft trug dieser dabei ein verlegenes Lächeln, seine Augen sahen überall dorthin, nur nicht zu dem Älteren selbst und auch sonst, schien er ein bisschen eingeschüchtert aus, was keinesfalls etwas schlechtes war. Chan fand es eben unglaublich niedlich, wenn es dazu kam. 

"Ich hab deinen Blick bemerkt.", fing Felix an, bedacht darauf, dass er immer noch den Blicken des Älteren auswich, "Und du musst keinesfalls sauer oder enttäuscht sein. Du bist und bleibst mein Channie~" Ein bisschen bemüht, hatte der Jüngere sich, damit die Worte ein wenig harmonischer über die Lippen kamen, was nach wie vor schwer war. Denn es war lediglich ein Ratespiel, ob er so wie vor einigen Wochen klang oder ob es in die Hose ging. In diesem Fall gelang es ihm sogar, was Chan nur einmal mehr zum Schmunzeln brachte. 

"Minho ist nur ein Freund."