Chapter 18 🍀

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Die Stimmung war gedrückt, als Chan gesagt hatte, was Sache war, denn der Jüngere hatte für einen Moment das Sprechen verlernt. Jeongin war geschockt darüber, vor allem weil er damit gar nicht gerechnet hatte. Doch wer hatte es schon? 

"Also... Wirst du die Operation machen?" 
"Ich muss", erwiderte Felix auf die Frage des Jüngeren, der resigniert mit dem Kopf nickte und erst einmal schlucken musste. Jeongin wollte es sich nicht anmerken lassen, wie sehr er Angst hatte, seinen Freund zu verlieren. Das hatten sie aber alle. Auch Seungmin würde dieses Gefühl mit sich tragen, wenn ihm davon erzählt werden würde. Nur der Unterschied zwischen Chan und ihnen war, dass sie ihre bereits erlebten Gefühle ungewollt aufgerollt wurden, wie ein Teppich. Und sie wurden sehr schnell von ihnen überrollt, bekamen durch diese kaum noch Luft. Erstickten daran. 

"Ich weiß nicht, was ich denken soll... Es tut mir so leid. Ich wünschte, ich könnte dir irgendwie diese Last abnehmen. Aber ich kann nur zusehen, wie du kaputt gehen wirst. Schon wieder." Immer wieder versuchte sich Jeongin die Tränen weg zu blinzeln, wollte weiterhin versuchen den Starken zu spielen. Immerhin reichte es, wenn Felix derjenige war, der weinte. Er hatte jeglichen Grund dazu, Jeongin jedoch nicht. Das Einzige, was er zu verlieren hatte an der ganzen Sache, war Felix. 
"Der Arzt hat gemeint, ich werde taub werden. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit, weil der Tumor wieder in der Nähe des Hörnervs ist und eine einfache Bestrahlung würde nichts bringen. Eigentlich will ich das nicht. Ich kann das nicht nochmal..."
"Aber lieber wirst du taub und gesund, als dass du krank bleibst und immernoch hören kannst. Wer weiß, wie aggressiv der Tumor später wird? Wenn er streut, hilft die auch eine Operation nicht mehr..." 
"Ich weiß, Jeongin, ich weiß. Aber das macht mir trotzdem Angst. Ich will das einfach nicht... A-Aber könntest du es bitte Seungmin sagen? Ich brauch etwas Abstand von allem. Bis nächste Woche, wenn ich die Operation habe..." Flehend schaute er seinen besten Freund und bemerkte ein kleines Kopfnicken. Es war schon das letzte Mal so gewesen, dass er nur Jeongin davon erzählte, weil ihm die Kraft für ein zweites Mal gefehlt hatte. Anfangs hatte es ihm Seungmin sogar übelgenommen. Jedenfalls für die ersten fünf Minuten, aber die Gefühle drangen in den Hintergrund. So wird es wohl auch dieses Mal sein, aber Seungmin muss Verständnis haben. Vor allem in so einer Situation. Es war nicht einfach, am liebsten hätte Felix gar nicht darüber gesprochen, hätte die Operation über sich ergehen lassen. Aber das wäre nicht fair gewesen. Immerhin waren es immer noch seine Freunde und wie Chan gesagt hatte, auch sie hatten das Recht zu erfahren, was mit ihm war. 

"Ich werd' versuchen mich abzulenken. Die wenigen Tage zu genießen und Mut zu fassen, wenn ich nicht im Krankenhaus sein muss. Mehr kann ich auch nicht tun.", erklärte sich Felix weitee und erhielt ein erneutes Nicken als Antwort. Nicht mehr und nicht weniger. Am liebsten hätte er sich ein bisschen mehr an Interaktion erhofft, doch der Lage geschuldet, musste es Jeongin wohl auch erst einmal sacken lassen. Vielleicht würde es auch einige Tage dauern. Aber das würde dann wiederum schade sein, denn dann könnten sie die begrenzte Zeit nicht ausgiebig nutzen. "Ich werde einiges mit Chan machen, wenn das okay ist. Wahrscheinlich brauchst du und auch Seungmin etwas Zeit und ich verlang' keinesfalls, dass ihr funktioniert. Ich funktioniere selbst nicht mal. Ich bin eher kaputt und ich werd wohl nie sonderlich ganz sein. Nie wieder." 

Es wurde ruhig zwischen ihnen. Felix, also auch Jeongin waren den Tränen nahe, während Chan einfach nur mitleidig das ganze Geschehen beobachtete und nicht sonderlich wusste, was er hier eigentlich machen sollte. Teilweise fragte er sich sogar, ob er hier überhaupt etwas zu suchen hatte, denn er fühlte sich echt Fehl am Platz. Aber Felix hatte ihn gebeten zu bleiben, seine Seite nicht zu verlassen, weil er sich elendig fühlte, wenn er Jeongin davon erzählte. Schließlich hatte er das alles schon einmal mitbekommen und das war auch der Grund gewesen, wieso er es vermeiden wollte nach Hause zu gehen. Er wollte das Ganze seinen besten Freunde nicht noch einmal antun. 

Dabei wollten seine Freunde Felix viel eher davor beschützen sich ein weiteres Mal den Schmerz anzutun. 

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Wir sind schon beim 18. Kapitel und da kann ich ja mal die Frage stellen, wie ich die Story euch bisher gefällt? :]

Seid ihr sicher, dass ihr die Story weiterlesen wollt? xD

𝗬𝗼𝘂 𝗡𝗲𝘃𝗲𝗿 𝗞𝗻𝗼𝘄 ✧ CHANLIXWo Geschichten leben. Entdecke jetzt