Chapter 37 🍀

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"Worüber denn? Ich wüsste nicht, was es zu klären gibt.", versuchte Chan den Jungen, welcher neben ihm herlief, loszuwerden. Er hatte keine Lust, sich über irgendetwas zu rechtfertigen. Die Sache mit Felix war für ihn bereits ausdiskutiert gewesen und daher gab es auch nichts mehr zu bereden. Allerdings war Jeongin anderer Meinung, weswegen er sich nicht nehmen ließ, ihm bei seinem Weg zu folgen. Und die Abneigung, die er Chan gegenüber hatte, ließ er ihn auch deutlich spüren. 

"Was ist Felix für dich? Ein Spielzeug? Ein Experiment, weil du noch nie so jemanden wie ihn in deinem Umkreis hattest? Sei ehrlich!" Die Worte trafen Chan, mehr als es ihm eigentlich lieb war. Das alles nur wegen dem Kuss, weil er nicht so handelte, wie es die meisten anderen taten. Ja, vielleicht war es nicht ganz in Ordnung gewesen, dass wusste er selbst. Aber es gab zig andere Dinge, die zeigten, dass Felix weder ein Spielzeug, noch ein Experiment war. Nur leider würden viele Menschen eben auf das Schlechte richtig lang herumreiten und ihre Sicht der Dinge, ihre Vermutungen den Personen zu jeder Zeit auf die Nase drücken. Dabei machte jeder Fehler und lernte daraus. Der Drang alles richtig machen zu müssen, entstand daraus, dass Menschen einem das Fehler machen als eine kleine Art Weltuntergang verbildlichten, was gar nicht sein durfte. Es war nichts Verwerfliches. 

"Du weißt, dass er auf dem Weg ist Gefühle für dich zu entwickeln? Wieso behandelst du ihn erst so liebevoll, aber sobald er dich küsst, verziehst du dich? Du bist ein richtiges Arschloch!"
"Was weißt du schon über mich oder über Felix, geschweige denn über die Beziehung, die wir zueinander führen? Hast du schon einmal etwas von Individualität gehört? Das gilt auch für Beziehungen oder Sexualitäten." Eigentlich wollte Chan versuchen nett zu bleiben, denn es gab nur wenige Auslöser, dass er einmal wirklich die Meinung geigte. In dem Sinne war er sich ziemlich ähnlich mit Seungmin, aber das wusste Jeongin bisher noch nicht und somit ebenso wenig, welches Feuer er in dieser Situation entfachen würde. 

"Felix ist mein bester Freund und ich kann nicht mit ansehen, wie du ihn zerstörst mit deinen egoistischen Verhalten!"
"Ist es nicht eher egoistisch zu denken, dass du Besitzansprüche hast, nur weil ihr beste Freunde seid? Zu denken, dass es in Ordnung ist, sich in Angelegenheiten einzumischen, die dich eigentlich nicht einmal was angehen? Es ist mir egal, ob Felix dein bester Freund ist und du mich nicht leiden kannst. Aber es ist mir nicht egal, wie du über unsere Beziehung denkst und meinst, wie sie ist. Du weißt weder, was Felix für mich empfindet, noch was ich für ihn empfinde. Wenn er davon wissen würde, was du für eine Show abziehst, bin ich mir nicht so sicher, ob ihr noch lang beste Freunde bleibt." Damit hielt Chan die Unterhaltung für beendet und lief einen Gang zu, um den Jungen zu entkommen. Denn mit seinen Worten, die durch die Flure hallten, weil Chan laut geworden war, hatte er nämlich bewirkt, dass Jeongin perplex stehen blieb und wieder einmal zu überlegen schien. So etwas in der Art hatte er schon gehäuft von Seungmin zu hören bekommen und doch konnte er nicht anders, als auf Chan einen Groll zu haben. Er wollte Felix doch einfach nur beschützen, aber so wie es aussah, würde er mit seinem Verhalten vieles schlimmer machen. Er konnte es nicht sein lassen, als hätte er einen inneren Drang dazu, etwas gegen Chan sagen zu müssen. 

Währenddessen warf sich Chan regelrecht in sein Auto und schnaufte einmal tief durch. Auch wenn dieses kurze Gespräch nicht einmal fünf Minuten ging, hatte es ihn derartig aufgewühlt, dass er sich wieder einmal hinterfragte, ob er wirklich so ein schlechter Mensch war, nur weil ein kleiner Teil seiner Aktionen eben nicht dem typischen Verhalten jedes Menschen entsprach. Dabei wollte er dem starken Drang entgehen sich selbst dafür verantwortlich zu machen, wie er war. 

War es wirklich so falsch, ein bisschen anders zu sein?

𝗬𝗼𝘂 𝗡𝗲𝘃𝗲𝗿 𝗞𝗻𝗼𝘄 ✧ CHANLIXWo Geschichten leben. Entdecke jetzt