Chapter 28 🍀

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Im selben Moment bereute Felix es, sich nicht im Griff gehabt zu haben. Viel eher wurde es ihm derartig unangenehm, dass er sich schnurstracks ins Auto begab, ohne auch nur irgendwas zu sagen. Denn sein Kopf war noch so leer und gleichzeitig derartig voll, dass er nicht wusste, wo unten, noch oben war. Zum ersten Mal bekam er sogar Zweifel, ob er Chan wegen seinem merkwürdigen Verhalten sogar verlor und das alles einen Tag vor der Operation. Chan fühlte sich währenddessen mehr als nur überfordert und hatte sich nach einer kurzen Denkpause, um die Situation realisieren zu können, ebenfalls ins Auto begeben und ließ, ohne ein Wort von sich zu geben, das Auto an. So ging das die ganze Zeit. Sie schwiegen und machten nicht einmal ansatzweise Anstalten etwas zu sagen. Und dadurch kam es Felix so vor, als würden sie sich in diesem Moment distanzieren. Mit jeder Sekunde, welche verstrichen, ein Stückchen mehr.

Immer wieder stießen ihm die Tränen in die Augen, welche ihn den Hals zuschnürten und veranlassen, dass er unfähig war zu reden. Es war unerträglich, dass Chan nicht einmal auf die Idee kam ein Wort zu sagen. Sprach, dass es nicht schlimm war oder dass es kein Fehler war, was er getan hatte. Egal was. Aber er schwieg. Dabei wollte der Ältere einfach nicht falsch verstanden werden. Seine Erklärung würde vieles eben nur verwirrender machen. Das hatte es schon immer und dementsprechend blieb er ruhig, wie zu oft, wenn es zu einer solchen Situation kam. Doch mit seiner Stille machte er es schlimmer. Viel schlimmer und das verletzte Felix sehr. Zerriss ihn von innen heraus und ließ ihn zweifeln. 

Nach endlos anhaltenden Minuten kamen sie an Felix' Wohngebäude an. Versuchend die Tränen noch immer wegzublinzeln, stieg der Rosahaarige aus, ohne auch nur ein Wort zu sagen. In ihm erlosch die Hoffnung, dass Chan irgendetwas sagen würde und das bewährte sich eben auch, als er die Beifahrertür zuklatschte. Nicht einmal zu Chan hatte er gesehen, weil er sich so erbärmlich fühlte. Es war eine indirekte Niederlage, die ihm widerfuhr. Aber was hatte er auch anderes erwartet? Immerhin kannten sie sich nur wenige Wochen und es wäre mehr als unwahrscheinlich in Felix' Augen gewesen, dass vom Älteren irgendetwas erwidert werden würde. Daher müsste er eben mit dem grauenhaften Gefühl leben und vielleicht auch mit dem angebrochenen Herzen, welches Chan hinterließ. Die Einsamkeit umhüllte ihn und veranlasste, dass er sofort in sein Zimmer ging, sich einfach mit einem leisen Wimmern in sein Bett fallen ließ. Er wollte doch einmal etwas richtig machen und nicht direkt alles wie ein Kartenhaus zusammenfallen lassen. Die Freundschaft zu Chan war jedoch für Felix nur von zwei Extremen geprägt: Pure Freude oder extreme Selbstzweifel. 

Egal was Chan tat oder eben nicht tat, es löste immer etwas in ihm aus, was er sich nicht erklären konnte. Die Taten von Chan spielten für ihnen aus unerklärlichen Gründen eine noch große Rolle und somit konnte dieser ihn auch in ein Loch schubsen. - Genau das hatte Chan eben vor einigen Minuten getan. - Und nun lag er da, fühlte sich genauso elendig wie vor einigen Wochen und stellte sich tatsächlich die Frage, ob eine Freundschaft zu Chan wirklich das Richtige war oder es ihn eben so sehr zerstörte, je länger er etwas mit ihm zutun hatte. Der Gedanke war allerdings gemein, denn er hatte Chan eben auch vieles zu verdanken. 

Bestimmt würde sich Chan nachher bei ihm melden, sich erklären und seine seltsame Reaktion begründen. Oder Felix würde ihn irgendwann anschreiben, weil er den Drang nicht mehr aushielt und seine Gedanken ihn quasi nötigten ihm zu schreiben. Und dann könnte er Chan aufklären, dass dieser Kuss nicht wirklich etwas zu bedeuten hatte. Dass er eben einen inneren Drang hatte dies tun zu müssen. 

Ob ihn das Chan abkaufte, war allerdings eine andere Sache. 

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Ich hatte das dringende Bedürfnis zu updaten und auch wenn das Kapitel jetzt nicht sonderlich toll von der Situation ist, mag ich es voll. Nennt mich weird :^)

𝗬𝗼𝘂 𝗡𝗲𝘃𝗲𝗿 𝗞𝗻𝗼𝘄 ✧ CHANLIXWo Geschichten leben. Entdecke jetzt