Chapter 44 🍀

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Und genau das tat Chan auch, er lernte und ließ dementsprechend mehrere Tage nichts von sich hören. Als wäre er kein Teil mehr von Felix' Leben mehr gewesen und das setzte dem Jüngeren zu. Dabei hatte er es nicht Wort wörtlich gemeint, noch war es seine Intuition gewesen, dass er ihm aus dem Weg gehen sollte. Es hätte ihn nur sehr gefreut, wenn sie etwas machen würden. Zumindestens schreiben würde ihm fürs Erste genügen.

Aber nein, Chan blieb stumm und verletzte den Rosahaarigen wieder einmal. Und dabei versuchte er sich nichts davon anmerken zu lassen, denn wenn Jeongin davon Wind bekam, würde er wieder die gleichen Dinge hören. - Er sollte von ihm endlich die Finger lassen, denn er würde von ihm immer nur noch mehr verletzt werden. - Dabei half Chan ihm mehr, als dass er ihm schadete. Gerade das würde ihm der Koreaner jedoch nicht glauben. Nicht in diesem Leben.

Seit Tagen lag er nur im Bett, versuchte sich abzulenken und schaute sich irgendwelche Videos mit Untertiteln an. Zwar brachte er so die Zeit herum, aber das war eben auch nicht das, was er sich erwünschte, wenn er wieder gesund war. Ab und an unternahm er zwar etwas mit den Anderen, aber die hatten, genauso wie Chan, ihr Prüfungen, auf die sie sich fokkusieren mussten. Jedenfalls würden es noch drei Tage sein und dann hätten wenigstens seine besten Freunde keinen Stress mehr und ihre Klausurphase überstanden. Wie es bei Chan ausschaute, wusste er nicht. Ab und an hatte er ihm geschrieben, aber die Nachrichten blieben ungelesen und manchmal wurde Felix das Gefühl nicht los, dass etwas nicht stimmte. Sonst schrieb ihm der Ältere nach einer Stunde spätestens, aber das war nun schon sechs Tage hergewesen. Es war absurd, dass er sich solche Gedanken machte, aber er konnte nicht anders.

Er konnte den Fakt einfach nicht ertragen, dass Chan etwas passierte. Oder aber es lag an der Nachricht, die ihm Felix geschrieben hatte und damit konnte der Ältere nicht umgehen. Vielleicht hatte Felix ihn verletzt, wodurch er wiederum Abstand brauchte. Egal was es auch war, Felix wünschte sich nichts mehr als ein kleines Lebenszeichen, welches man ihm gab.

Wie immer klopfte Jeongin an der Tür, auch wenn er wusste, dass es nichts brachte. Doch es war eben eine Angewohnheit, die er nicht abstellen konnte und umso verwirrter schien er, dass Felix wieder einmal auf seinem Bett lag, sich irgendwelchen Videos widmete. Aber er hinterfragte es nicht weiter, sondern tippte seinen besten Freund einfach an, bekam dadurch dessen Aufmerksamkeit. Ein sanftes Lächeln lag auf den Lippen des Jüngeren.

"Chan ist da.", konnte der Australier von Jeongins Lippen lesen, woraufhin sich seine Augen weiteten und er dachte, dass er es wohl falsch verstanden hatte, sodass er es noch einmal wiederholte. Ein kaum merkliches, aber auch zögerndes Nicken bekam Felix, denn der Koreaner wusste nicht so ganz, was dieses Verhalten zu bedeuten hatte. Immerhin schien für ihn alles so wie immer zu sein, nur, dass Felix eben mehr in seinem Zimmer war, weil alle anderen Prüfungsstress hatten.

Somit sprang Felix auf und erblickte tatsächlich den Älteren, dessen Haare heute ausnahmsweise lockig waren, anstatt glatt. Direkt nahm er ihn in den Arm und wollte ihn zugleich dafür schlagen, dass er ihm so eine Angst eingejagt hatte. Das unterließ er jedoch und brach eher in Tränen aus, als irgendwas anderes zu machen. "Mach mir nie wieder so eine Angst! Wieso meldest du dich nicht?" Darauf bekam er nur ein leises Kichern, aber keinen wirklichen Versuch sich zu erklären. Aber irgendwie brauchte er durch die Erleichterung vorerst keine Erklärung. Dass Chan hierstand, reichte ihm fürs Erste. 

Umso überraschter war Felix, dass der Ältere sich in Gebärdensprache übte, denn bisher hatte es sich nie ergeben, dass er es ansatzweise probierte, obwohl er versuchte es sich selbst beizurbringen. 

"Wollen wir einen schönen Tag haben?"

𝗬𝗼𝘂 𝗡𝗲𝘃𝗲𝗿 𝗞𝗻𝗼𝘄 ✧ CHANLIXWo Geschichten leben. Entdecke jetzt