Mafia Romance 1

|| 34 || Ein attraktiver und humorvoller Idiot

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Avyanna Salvatore

Ich starre in die Leere. Während ich auf meinem Schreibtischstuhl sitze, schnellen meine Fingerspitzen ununterbrochen auf den Schreibtisch.

Ist das wirklich eine gute Idee? Ist es möglich, dass sich eine selbstständige Frau, wie ich, eine lebenslange Bindung eingeht? Kann das gut gehen? Je länger ich auf Leandros Eintreffen warte, desto unsicher werde ich.

Was ist, wenn er mich nicht mehr heiraten möchte? Wenn er seine Meinung geändert hat? Es würde unglaublich unangenehm werden, ihn danach noch in die Augen zu sehen.
Jedoch ist es keine Ehe aus emotionalen Gründen, oder nicht? Das Ziel unserer Heirat wäre das Zusammenschließen der zwei Mafias.

Ich habe mit Sergio gesprochen. Als ich ihm verkündete, dass ich es in Erwägung ziehe Leandro zu heiraten, sah er mich mit diesem Blick an. Ich bin sicher, er denkt, dass ich Leandro aus Liebe heiraten möchte. Zwar kann ich längst nicht mehr meine Gefühle für ihn leugnen, allerdings bin ich mir mittlerweile sicher, dass ich mich unter anderen Umständen niemals so schnell binden würde.

Aber das Leben ist kein Wunschkonzert. In Wahrheit ist das Leben eine hinterhältige, miese Bitch. Jede Sekunde seiner Existenz kämpft der Mensch gegen das Leben an. Ein Kampf, den man nur verlieren kann. Kein Wunder, dass man manchmal so erschöpft und müde ist.

Jedoch lasse ich mich so schnell nicht unterkriegen. Ich werde dieser Bitch (und auch diesem Arschloch von Luigi) zeigen, was ich drauf habe.
Das Leben will spielen? Ich spiele mit.
Das Leben will mich schlagen? Ich schlage zurück.
Das Leben ringt mich zu Boden? Ich stehe auf – doppelt so stark als zuvor.

Nur weil ich letztlich verlieren werde, heißt es nicht, dass ich mich von Anfang an geschlagen gebe. Oh, nein, Schätzchen. Wo bleibt denn sonst der Spaß?
Ich werde das Beste aus meiner Existenz machen, obwohl ich nicht um mein Leben gefragt habe. Ich habe es geschenkt bekommen. Wieso sollte ich es dann verwerfen?

Das Klopfen an der Tür, reißt mich aus meinen Gedanken heraus. Nach meinem Hereinbeten öffnet Arthur die Tür und teilt mir mit, dass Leandros Mercedes nun heran gefahren ist. Zudem teilt er mir mit, dass Sergio auf dem Weg zum Hafen ist, um dort eine wichtige Frachtschifflieferung abzufangen.

Ich schlucke schwer. Anschließend bedanke ich mich nickend bei Arthur, der bereits wieder die Tür schließt. Einen Moment bleibe ich sitzen und versuche meinen Puls sowie meine Atmung zu beruhige – vergeblich.

Ich richte mich auf, streiche mir über mein rotes Etuikleid, welches einen tiefen V – Ausschnitt besitzt, greife nach meiner Clutch und hole meinen Lippenstift, der farblich mit meinem Kleid abgestimmt ist, heraus, um mir meine Lippen nachzufahren. Daraufhin sprühe ich noch etwas Parfüm und schaue zufrieden in den kleinen Wandspiegel.

Dann öffne ich die Tür zu dem Gang, laufe diesen entlang und komme mit jedem Schritt dem Ausgang näher. Mein Herz hämmert gegen meinen Brustkorb.
Wieso bin ich so aufgeregt? Er hat mir bereits den Antrag gestellt. Zwar ist das nun schon ein paar Wochen her, jedoch hat er ihn nie zurückgezogen. Außerdem, ich verlobe mich, um Luigi zu besiegen. Ich muss keine Angst vor einer Zurückweisung haben. Das schlimmste was passieren kann, ist, dass Leandro diesen Plan nicht mehr unterstützt. In diesem Fall müssten wir uns einen neuen überlegen. Nichts weiter.

Während ich an den vier Soldaten, die den Eingang der Villa bewachen, vorbei gehe, neigen sie ihren Kopf vor mir. Doch ich starre nur gerade aus. Aus der Ferne erkenne ich, wie Leandro an seinem roten Mercedes lehnt. Er trägt einen schwarzen Anzug, der mit einem roten Seidenhemd kombiniert wurde. Ich schlucke schwer. Er sieht so gut aus!