Kapitel 40

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"Dein Auto ist krass. Wo hast du das denn her?" fragt sie mich und begutachtet das Radio. Sie spielt an den Sendern und findet irgendwann ein Lied, das ihr gefällt. "Ist von meiner Mutter." antworte ich knapp, um die Laune nicht mit verstorbenen Elternteilen zu verderben. Iris scheint es zu kapieren und fragt mich nicht über meine Mutter aus. "Also wo fahren wir hin?" Ihr Nasenpiercing glitzert in der Sonne, als sie sich zu mir dreht. "Zu dem Restaurant in dem ich arbeite." erkläre ich. "Und da gibts Italienisch?" hoffnungsvoll blickt sie mich an. "Unter anderem" sage ich. "Klasse." grinsend lässt sie sich zurück in den Sitz fallen. Für Cabrio ist es mittlerweile etwas kühl es ist Ende September und um diese Zeit, fällt die Temperatur hier exponentiell. 

Ich biege mit Schwung auf den Mitarbeiter Parkplatz ein, denn das wird schon keinen stören, allerdings treten wir trotzdem, durch den Vordereingang in das Restaurant. "Sam! Hey." Dylan kommt lächelnd auf mich zu. "Ich dachte du arbeitest morgen?" fragt er. "Bin zum Essen hier, Schatz." antworte ich nur und umarme ihn. "Dylan, das ist Iris." stelle ich ihm das Mädchen neben mir vor. Sie lächelt charmant "Es ist mir eine Ehre." sagt sie lachend. "Und es ist die meine." sagt Dylan gespielt elegant. "Wow." sage ich nur und schüttle den Kopf. "Wo möchten die Damen sitzen?" fragt er. "Dort wo die Damen nicht gestört werden." antwortet Iris galant. 

"Wie wärs mit der Ecke dahinten?" Dylan deutet auf den Platz, an dem wir beide gerne sitzen, wenn wir hier essen ohne zu arbeiten. "Fantastisch." sage ich und laufe mit Iris an den Tisch im etwas ruhigeren Teil des Diners. Um diese Zeit ist zwar so oder so nicht zu viel los, aber die Tische vorne sind trotzdem mit Leuten gesäumt die wohl auch Mittagspause haben.

"Das schmeckt so gut, ohne Scheiß." Iris schaufelt die Pizza in sich rein, als hätte sie Tage nichts gegessen. Ich drehe mir meine Spaghetti auf und esse lächelnd vor mich hin. Das ist so viel besser, als das Schulessen. "Also. Dylan." Iris setzt eine gespielt ernste Miene auf. Fragend schaue ich sie an. "Schatz?" interessiert stützt sie ihren Kopf in die Hände. "Oh." Ich fange an zu lachen. "Nein, nein. Wir sind gute Freunde." erkläre ich schnell. "Das heißt er ist frei." raunt sie mit hochgezogenen Augenbrauen. "Allerdings." bestätige ich. 

Das Klingeln der Eingangstür und wirre Stimmen ergreifen meine Aufmerksamkeit und ich erkenne eine Gruppe Jungs sie sich im Eingangsbereich tummelt. "Na, sieh mal einer an. Wir waren nicht die Einzigen, die kein Bock auf den Fraß hatten." bemerkt Iris. "Sieht so aus." Unter den Jungs ist auch Tyler der jetzt mit den anderen von Dylan zu einem Tisch geführt wird. "Dein Mitbewohner ist dabei." murmelt Iris mit vollem Mund. "Ey, ich hab dir das nicht erzählt, damit du mich damit ärgerst." Mir Nudeln in den Mund schiebend, wende ich mich wieder zu ihr. "Tue ich nicht." sagt sie mit erhobenen Händen. In der linken hält sie ein halbes Pizzastück. 

"Ich finde es nur so verdammt witzig, dass der Typ, der aus hundert Prozent Klischee besteht, bei dir wohnt. Muss hart für ihn sein. Du bist schließlich so eine freundliche Person." kichert sie und zieht das Wort freundlich lang. "Ich bin freundlich." gebe ich zurück. "Hab ich was anderes gesagt?" sagt sie verschmitzt lächelnd. "Er ist nicht so übel. Er tut so als wäre er n ganz Cooler, aber das ist er nicht." verteidige ich ihn. "Badboy mit weichem Kern? Süß" lacht sie. "Du nennst jemanden wie Tyler Badboy? Der hat vermutlich nicht mal einen Strafzettel" sage ich belustigt. "Wo du Recht hast, hast du Recht." murmelt sie und beobachtet noch eine Weile die Kolonne. 


"Also wie lange wohnt der noch bei dir?" ich seufze. "Zwei Monate, glaube ich." Nachdenklich wickle ich den Rest meines Essens auf und esse weiter. "Naja, wenn er nicht so übel ist. Dann kanns doch witzig werden." schulterzuckend trinkt sie ihre Cola. Ihre Pizza hat sie schon längst aufgegessen. In dieses Mädchen geht mehr rein, als es aussieht. "Wir verstehen uns mittlerweile ganz gut. Bist du fertig?" sage ich kurz bevor ich mir die letzte Gabel Nudeln in den Mund schiebe. "Ja, es war fantastisches Essen, das kannst du dem Koch ausrichten." zufrieden lehnt sie sich zurück. "Werd ich machen." Dylan kommt zu uns geschlendert, mit seinem typischen Lächeln. "Sind sie fertig?" fragt er. "Komm mir nicht mit der Verkäuferstimme." lache ich. 

Wir verlassen gerade gesättigt das Restaurant, als Tyler mich entdeckt. "Hey, Sam!" ruft er. Ich drehe mich um. "Hey." erwidere ich. "Wir sind auch fertig, warte kurz." ruft er mir zu. "Wir warten draußen." sagt Iris und winkt ihm zu. Wir stellen uns vor den Laden und Iris holt ihre Schachtel raus. "Verdauungsziese?" fragt sie mich und ich nicke nur. Das Rauchen ist eine lästige Angewohnheit und zum Glück tue ich es auch nur noch selten. Habe vor etwa einem Jahr aufgehört täglich zu rauchen, denn das ist nicht nur tödlich, sondern auch verdammt teuer. 

Ich betrachte den Rauch, der kringelnd von der Zigarette ausgeht. Tyler und seine Freunde stoßen dazu und auch einige von ihnen greifen in ihre Jackentaschen um sich eine der Teile anzuzünden. "Du rauchst?" fragt Tyler, als er sich zu uns gesellt. "Mhh." mache ich nur und ziehe noch einmal. "Machst du das auch zuhause?" hakt er nach. "Ab und zu. Aus dem Küchenfenster raus." erwidere ich und Iris lacht leise. "Klassiker." murmelt sie. "Ist das nicht hinderlich, wenn man eine Sportart macht?" der stellt heute viele Fragen. "Dafür rauche ich zu selten." antworte ich nur. "Was essen wir heute?" lächelnd wippt er auf seinen Zehenspitzen. "Für dich kocht, Jayden." informiere ich ihn knapp. "Wer?" verwundert blickt er mich an. "Der Typ, den Jack angeheuert hat, um für dich zu sorgen, Prinzchen." sage ich grinsend und trete den Stinkstängel aus. "Das wäre mir neu." sagt Tyler erstaunt. "Er ist eigentlich ganz nett. Er macht auch manchmal den Garten, wenn der Gärtner keine Zeit hat." sage ich noch und nicke Iris zu, um zu bedeuten dass wir wieder fahren. "Bis dann, Prinzchen." ruft Iris ihm noch zu und deutet eine Verbeugung an. 

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