Kapitel 10

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Samantha:

Schnell schließe ich die Tür hinter Tyler ab. Es wird nicht mehr lange dauern und Jack wird wieder da sein. Höchstwahrscheinlich betrunken. 

Meine Atemzüge gehen schneller. Jedes Mal das gleiche. Ich müsste doch eigentlich daran gewohnt sein. Kann man sich an so etwas gewöhnen? 

"Samantha!" ruft eine lallende Stimme von unten. Mit zitternden Händen schließe ich meine Tür auf und laufe schnell nach unten. Je länger ich ihn warten lasse, desto schlimmer wird es.

"Da bist du ja, kleine Schlampe." spuckt er und ich zucke wie immer bei seinen Worten zusammen. "Hier." er wirft seinen Koffer nach mir und ich halte mir noch rechtzeitig den rechten Arm vors Gesicht. Blitzartig durchzieht ein heftiger Schmerz meinen Unterarm und Blut rinnt mir über den Arm. 

Mit der linken Hand stelle ich den Koffer zur Seite. Ängstlich schaue ich wieder zu Jack der sich mit einer Hand an die Wand stütz. "Du glaubst ja gar nicht wie anstrengend diese Reise war." lallt er und kommt mit schweren Schritten auf mich zu. "Du glaubst es nicht!" schreit er mir ins Gesicht und seine Rückhand landet mit voller Wucht auf meiner Wange. 

Keuchend falle ich zu Boden und lande auf dem verletzen Arm der sich anfühlt als würde er abfallen. Jack greift mit der Hand in meine Haare und zerrt an ihnen. Mit meinen Händen halte ich sie fest um den Schmerz zu lindern.

"Du bist ein kleines Miststück. Du verdienst ihren Nachnamen nicht. Du verdienst ihr Gesicht nicht." lallt er weiter und zieht mich Stufe für Stufe die Treppen hoch. Ich versuche mich aufzurappeln, doch er zerrt weiter an mir und ich habe das Gefühl mein Kopf reißt ab. 

Er öffnet schwungvoll seine Tür und schleift mich in sein Zimmer. "Du verdienst nur Bestrafung. Es ist alles deine Schuld. Ihr Tod ist deine Schuld." nuschelt er und zieht mich hoch. "Du Schlampe!" schreit er mir ins Gesicht und sein Fuß landet in meinem Bauch, die Wucht schleudert mich gerade zu auf sein Bett.

Ich keuche und die ersten Tränen rinnen mir die Wangen runter. Nicht wegen der Schmerzen. Es sind seine Worte. Er zieht mich an meinen Beinen zu sich heran und schlägt mir wieder ins Gesicht. Er packt wieder in meine Haare und zieht meinen Kopf zurück, dass ich ihn ansehe. 

"Du bist ein niemand." spuckt er mir ins Gesicht und zerreißt mein Shirt. Heiße Tränen laufen  meine Wangen runter und er sieht mich böse an. "Weinst du etwa? Du denkst das darfst du dir erlauben?" ein Schlag in die Magengrube. "Du hast nichts anderes verdient." raunt er und reißt den Knopf meiner Jeans auf. Mit dem Wissen was jetzt kommt, schließe ich meine mit Tränen verschleierten Augen und lasse es über mich ergehen. 

...

Ich liege mit schmerzverzerrtem Gesicht auf Jacks Bett und will aufstehen. Doch er scheint nicht betrunken genug zu sein. Seine Hand umfasst meinen Hals und drückt mich nach unten. Ich bekomme keine Luft. Keine Luft! Stopp! Kleine schwarze Pünktchen Flimmern vor meinen Augen. Kurz bevor alles schwarz wird lande ich auf dem kalten Boden. Dann ist alles dunkel.

...

Alles tut weh. Mein ganzer Körper schreit. Langsam öffne ich die Augen. Ächzend hebe ich meinen Oberkörper. Es ist ein Wunder, dass ich das schaffe. Etwas panisch schaue ich auf die Uhr, die über der Tür hängt. 10:48

Ich hoffe Tyler ist noch nicht da. Mit viel Mühe stehe ich auf. Es dauert ein wenig bis ich mich am Bett hochgezogen habe. Mit meinen letzen Kräften laufe ich die vier Treppenabsätze hoch. Man könnte sagen ich wäre abgehärtet. Doch es tut jedes Mal genauso weh. 

Hinter mir schließe ich meine Tür ab und lasse mich in mein Bett fallen. 

Leave me aloneWhere stories live. Discover now