Kapitel 31

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In der Cafeteria ist es genauso laut wie sonst. Ich gebe mir nicht mal die Mühe Ausschau nach Tyler zu halten, er will sicher nicht mit mir essen. Stattdessen hole ich mir nur das tägliche Menü, heute ein Hamburger und Pommes. Wie gesund. Und setze mich an den nächstbesten Tisch. 

Als ich noch jünger war und neu an der Schule habe ich mich immer in die hinterste Ecke verkrochen in der Hoffnung die beliebten Kids würden sich von mir fernhalten und die netten zu mir kommen. Doch es kam niemand und die beliebten Kids ließen mich nicht in Ruhe. Mittlerweile ist es mir echt egal wo ich sitze oder was andere sagen. "Worüber denkst du nach?" eine Stimme reißt mich aus denn Gedanken. 

Eine grinsende Imogen steht vor mir. Erst jetzt aus der Nähe fällt mir ihr Nasenpiercing auf. Echt cool, finde ich jedenfalls. "Die Vergangenheit." sage ich nur und beiße von meinem Burger ab. "Ich wollte nur sagen, dass Oliver ein echtes Arschloch ist." sie rümpft die Nase. "Falls du mir mal helfen willst ihn zu verprügeln sag Bescheid." biete ich ihr scherzend an. "Auf das Angebot komme ich noch zurück." antwortet sie. "Wir sehen uns bestimmt ab und an mal." flötet sie und läuft davon, in den hinteren Teil der Cafeteria.

Schade, ich dachte sie setzt sich vielleicht zu mir. "Hey." Tyler sitzt auf einmal neben hier. "Oh, hi." überrascht ihn hier zu sehen mache ich etwas Platz auf dem Tisch. "Was hast du denn mit der beredet?" fragt Tyler mich und es kommt mir so vor, als wäre er abgeneigt gegenüber Imogen. "Sie hat mir bei etwas in Mathe geholfen heute." sage ich nur und lächle schief. 

"Bei der solltest du vorsichtig sein. Sie ist erst ein halbes Jahr auf der Schule und war schon in zwei Prügeleien verwickelt." sein Essen kauend sieht er mich an. "Das sagt der mit den Schlägerfreunden." witzel ich. "Ich habe keine Schlägerfreunde." "Oh bitte, du und deine Gruppe? Ihr seid doch ständig in Schlägereien verwickelt." ich esse einfach weiter.

"Ja, aber sie ist ein Mädchen. Das kommt mir schräg vor." Ich sitze beide Augenbrauen hoch und schaue ihn kritisch an. "Mädchen dürfen sich also nicht prügeln?" meine ich. "Ach du weißt was ich meine. Deine Kickboxsache ist doch was anderes, aber in der Schule?" gibt er zurück. "Schätzchen, ich habe mich zwar noch nie in der Schule geprügelt, aber da ist nichts dabei, wenn ein Mädchen das macht. Ich wette sie wurde provoziert." verteidige ich sie. "Wenn du meinst. Sie ist trotzdem schräg." murmelt er. "Und ich nicht?" grinsend klaue ich ihm eine Pommes. "Ey." er schlägt mir auf die Hand. Empört ziehe ich eine Schnute. "Du bist auf eine andere Art und Weise schräg."

"Wie du meinst. Ich finde sie nett." beende ich die Diskussion und schlage das Thema um. "Ich arbeite heute, du bestimmt auch wieder?" frage ich ihn. "Keine Ahnung, Mr. Sherman gibt mir in letzter Zeit nie was zu tun. Vielleicht mal ihm einen Kaffee bringen, aber nur wenn seine Sekretärin krank ist. Sag mal hast du eigentlich was mit den Leuten da zu tun?" Ich starre auf mein Essen. 

"Ich bin nicht wirklich oft im Büro." gebe ich zurück und esse still weiter. "Komisch, dabei wohnst du ja da. Und die Mitarbeiter erwähnen dich nie. Ich habe bei ein paar deinen Namen gesagt und sie kannten dich nicht mal." Was soll auf einmal die Fragestellerei. 

"Die sind nur im Büro, die haben da alles eine Küche, Bad und so weiter. Warum sollten sie je im Haus sein, außer im Eingang? Natürlich sehen die mich nie." Hoffentlich hört er bald auf Fragen zu stellen. Nein ich bin nicht oft im Büro. Die paar mal in denen ich drin war waren grausam. Zum Beispiel damals, als Jake mich den gesamten Holzboden seines Büros mit Wasser und meinen Händen hat schrubben lassen. Meine beiden Hände waren so mit Splittern übersäht, dass es mich eine Stunde gebraucht sie alle wieder rauszuziehen. 

"Sam?" Tyler stubst mich an. "Hm?" ich lächle ihn nur trocken an und blinzle die Erinnerungen weg. "Du warst kurz mental nicht mehr in diesem Raum." lachend trinkt er etwas von seiner Cola. "Hm, ja." sage ich nur. "Also, wenn du heute nicht arbeitest kannst du dann in den Supermarkt fahren?" bitte ich ihn. "Klar, soll ich deinen üblichen Kram kaufen?" sofort willigt er ein, was mich überrascht. Ihm muss echt langweilig sein. "Ja, das wäre lieb. Ich leg dir einfach das Bargeld später aus." schlage ich vor. "Mach dir darum mal keine Sorgen. Bis später, bei der Busshaltestelle." sagt er noch und steht auf. Was meint er, ich soll mir keine Sorgen machen? Will er das etwa wieder bezahlen?

Als ich mein Tablett auf die Ablage stellen will renne ich in Imogen rein. "Oh, tut mir leid!" sage ich schnell und hebe ihren Becher auf der runtergefallen ist. "Kein Problem, ich hab nicht drauf geachtet wo ich hin laufe." lacht sie und stellt ihr Tablett ebenfalls ab. "Was hast du jetzt?" frage ich sie. "Englisch." sagt sie und winkt mir zu als sie geht. Hm, dann wohl nicht. Alleine laufe ich zu meinem Englischraum, Mrs. Laroush. Eine große, schlanke Frau mit goldenem Haar. Sie muss so etwa 40 sein, sieht aber noch nicht so alt aus. Tatsächlich eine der wenigen Lehrkräften an dieser Schule die ich leiden kann. 




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sou. Ich weiß, es kam lange nichts. Und es wird in der nächsten Zeit wieder nicht viel kommen, weil ich in zwei Wochen wichtige Arbeiten schreibe. Aber ich werde versuchen aktiver zu sein.

Ich hoffe ihr Liebt Imogen genauso sehr wie ich <3

~Al

Leave me aloneWhere stories live. Discover now