Kapitel 35

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"Nein wirklich, er ist kopfüber in den See gefallen! Seine Haare waren voller schlamm es war widerlich." erzählt Tyler weiter seine Geschichte und ich versuche nicht vor lauter lachen von der Straße ab zukommen. "Du und deine Freunde sind echt bescheuert." sage ich, als ich auf die Einfahrt fahre. "Manchmal ja. Aber ich bin der schlauste von allen." beteuert er und steigt aus. "Da bin ich mir sicher." sage ich mit einer ironischen Unternote. "Arsch." murmelt er und schlägt mir auf den Arm. 

"Ach, ist der Herr sofort beleidigt was?" necke ich ihn. "Ja." schmollt er und hängt seine Jacke neben die Tür. "Die würde ich mit hoch nehmen, Jake mag es nicht, wenn hier was rumliegt." rate ich ihm und spreche dabei sehr wohl aus Erfahrung. "Warum das?" fragt Tyler und nimmt die Jacke wieder vom Haken. "Wenn hier Kunden sind und so, dann soll es auf keinen Fall unordentlich sein. Er ist da sehr pingelig." erkläre ich und zwinge mir ein Lächeln auf. An Jake hatte ich den ganzen Tag nicht gedacht und das war sehr erholend gewesen. Tyler war sehr gut darin mich anzulenken und er wusste nicht mal von was. 

"Ok, ich muss noch Hausaufgaben machen." sage ich und gehe die Treppe hoch. "Hausaufgaben, oh man. Sowas aber auch. Naja ich muss noch als Praktikant fungieren." seufzt er. "Seit wann musst du, denn arbeiten? Jake lässt dich doch machen was er will?" verwundert drehe ich mich zu ihm um. "In letzter Zeit ist viel zu tun, aber ich muss nur das machen was sonst keine machen will." er verzieht das Gesicht. "Na, dann viel Erfolg dabei." sage ich noch und gehe in mein Zimmer.

Den Tag in Revue passieren lassend, grinse ich dümmlich vor mich hin. Mittlerweile bin ich echt froh das Tyler hier ist, er bringt ein wenig Schwung und Lachen in meinen Alltag. Davor war es hier... anders. Jake kann mich nicht mehr zu jeder Zeit schlagen oder anschreien, falls Tyler es mitbekommt. Zwar sind Jakes Angestellte öfter hier in seinem Büro, aber nunmal nicht immer. Und jetzt kann Jake es wirklich nicht oft machen, schließlich soll das keiner Wissen. Das würde seinen Ruf ja ruinieren.... 

Ungefähr zwei Stunden beuge ich mich über Hausaufgaben und verfluche meinen Deutschlehrer. Seine Aufgabenstellung ergibt einfach absolut keinen Sinn. Als ich endlich fertig mit dem ganzen Kram bin, mache ich mir einen Tee und setzte mich gemütlich mit einem Buch auf meine Fensterbank. Heute mache ich erstmal nichts mehr. 

"Oma Sam?" Tyler platz ohne zu klopfen in mein Zimmer und wirft sich auf mein Bett. "Was gibt es Schatz." sage ich nur und schaue weiter auf mein Buch. "Mit ist langweilig." quengelt er und kuschelt sich auf meinem Bette ein. "Oh nein. Was machen wir denn da." sage ich gespielt desinteressiert, aber ein Grinsen schleicht sich auf meine Lippen. "Einen Film sehen. Jetzt." bestimmt Tyler und klappt meinen Laptop auf. Ich lege das Buch weg und lege mich neben ihn. 

"Dann such mal einen aus." sage ich müde. Eine Stunde später, waren wir beide während des Films eingeschlafen. "Aufstehen, aufstehen." jemand schubst mich und ich öffne die Augen. "Was." schnauze ich. "Es ist halb acht und wir haben Schule. Ich weiß ja wie du da wirst." 

"Haben wir verschlafen?" grummelnd stehe ich auf und verschwinde im Bad. "Ich geh mich dann mal fertig machen." ruft Tyler von draußen. "Tu das, sonst mach ich dich fertig." rufe ich zurück. "Oh Gott." sagt er und verschwindet schnell aus der Tür. 


Leave me aloneWhere stories live. Discover now