Kapitel 3

10.8K 327 22
                                    

Mit einem halbwegs sicherem Gang laufe ich durch den Schulflur und versuche nicht auf die Blicke der anderen Schüler zu achten. Normalerweise laufe ich mit Jeans, Hoddie und herunterhängendem Kopf durch diese Schule. Ich weiß nicht warum ich heute so ein Selbstbewusstsein habe. 

Es ist nichts anders. Mein Vater hat mich geschlagen, mir geht es schlecht. Also was ist los? Vermutlich ist es das Auto, ich liebe mein Baby einfach.

Nach zwei quälenden Stunden laufe ich in die Schulcafeteria. Ich stehe in der Schlange um mir Essen zu holen als mich plötzlich jemand anspricht. "Hey, bist du neu?" fragt mich eine weibliche Stimme hinter mir. Verwirrt drehe ich mich um. "Nein, wieso?" frage ich und sehe augenblicklich in das Gesicht von einem der beliebtesten Mädchen der Schule. Jane.

"Oh. Du bist Sam richtig?" fragt sie vorsichtig. "Eh ja. Woher kennst du-" sie unterbricht mich. "Du vergisst das du die Samantha bist die sich ständig mit Tyler anlegt. Meinem Freund." sagt sie etwas schnippisch. "Ehm. Ja, also um dazu was zu sagen. Er ist zu mir nicht gerade nett und das lasse ich ungern auf mir sitzen." erkläre ich ihr. "Du hast ja Recht, Tyler ist manchmal etwas unfreundlich." sagt sie und ich ziehe eine Augenbraue hoch.

Manchmal? Etwas?

Sie scheint ihren Freund nicht so oft zu erleben, wenn er schlechte Laune hat. Ich hole mir mein Essen und setze mich an einen der Tische. Die Clique der beliebten, zu der auch Tyler und Jane gehören, sitzen an einem Tisch in der hintersten Ecke der Cafeteria. Wer dort sitzt gehört zur Elite der Schule. Gott sei dank gehöre ich da nicht zu. 

Ich esse in Ruhe auf und widme mich einem Buch, das ich vor kurzem aus der Schulbibliothek entliehen habe. Das Klingeln reißt mich von den Buchstaben und mein Blick fällt zu dem Tisch in der Ecke und ich sehe wie Tyler mich etwas provozierend betrachtet. Ich ziehe die Augenbrauen zusammen. Er grinst einmal frech und ich verdrehe die Augen. So ein Arsch.

Tylers Sicht:

Samantha sitz dort einfach ganz alleine und liest. Ich verstehe manchmal ihre versessene Sturheit nicht. Sie ist heiß, das kann ich nicht abstreiten. Aber sie legt sich ständig mit mir an, es hat damit angefangen, dass sie mich dabei erwischt hat wie ich einem kleinen Jungen sein Essensgeld gezockt habe und sie sich eingemischt hat. Und jetzt zicken wir uns an wann immer es geht. 

Eigentlich schade ich stelle sie mir gut im Bett vor. Tyler Tyler nicht solche Gedanken du sitzt neben deiner Freundin. Samantha verdreht die Augen als ich wegen meinem Gedanken grinsen muss und steht auf.  

...

Als ich von der Schule zuhause ankomme begrüßt mich mein Vater. Das macht er nie, irgendwas ist hier doch faul. "Tyler komm mal bitte mit in mein Arbeitszimmer." sagt er. Ist das wieder eine dieser Predikten? Bitte nicht.

"Ich habe dir einen Praktikumsplatz besorgt." verkündet er. Mit bleibt der Mund offen stehen. Einen was. Was soll das. "Dad ich wollte keinen-" er hält eine Hand hoch. "Keine Widerrede. Du gehst währenddessen so oder so noch zur Schule. Du wirst allerdings dort wohnen." sagt er und schiebt ein Blatt Papier zu mir. 

"Wieso das denn? Wenn ich noch zu Schule gehe kann es wohl kaum soweit weg sein." frage ich. Warum soll ich dort wohnen? Was bringt das denn.

"Damit du mehr lernst. Dein Praktikum machst du bei Jack Sherman. Er wohnt ca. 30 Minuten von hier du fährst heute noch hin pack deine Sachen. Ach ja, das Praktikum geht 3 Monate." sagt er als wäre es nicht. "Was soll das, hättest du mir das vielleicht etwas früher sagen können oder mich wenigstens fragen können?!" fahre ich ihn an. "Habe Respekt! Und sei dankbar!" schreit er mich an.

"Ich fahre dich in einer Stunde hin, damit du auch ja nicht auf falsche Gedanken kommst. Und ich bleibe mit Jack in Kontakt, komm nicht auf dumme Gedanken Tyler." mahnt er mich. Wütend stapfe ich die Treppe hoch. Ein Praktikum neben der Schule. Was soll das. Was macht dieser Jack Sherman überhaupt. Ich laufe in mein Zimmer und beginne meine Sachen zu packen. Gegen meine Vater kann ich mich so oder so nicht wehren.

Eine Stunde später sitze ich mies gelaunt neben meinem Vater im Auto und er redet auf mich ein von wegen ich soll dankbar sein und wehe ich blamiere ihn und und und. Alles Unsinn und mir egal...


Leave me aloneWhere stories live. Discover now