Kapitel 21

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Sams Sicht:

Seufzend fahre ich mit meinem Baby auf den Parkplatz vor dem Diner. Trotz meiner leichten Verletzungen muss ich heute arbeiten. Denn wovon soll ich bitte sonst mein Essen bezahlen. 

Mein Körper ist zwar müde, doch mein Geist läuft heute, aus irgendeinem mir unbekannten Grund auf hochtouren. 

Meine Schicht war recht eintönig, ein oder zwei nervige Kunden, davon einer der einfach nicht wusste, was er wollte. Und ein anderer, der die ganze Zeit schnippste, wenn er etwas wollte.

Genervt stöhne ich auf, als ich durch die Flügeltür laufe. "Heute nur blöde Kunden?" fragt Tony, mit seinem italienischen Akzent. "Ja." maule ich. "Oh, meine kleine Farfalla. Hast du schon Pause gemacht? Du machst doch heute eine lange Schicht, dann darfst du  Pause machen und was essen." erinnert er mich und ich hebe die Augenbrauen. 

"Das ist eine sehr gute Idee." sage ich und lasse mich seufzend auf einen der Stühle, in der Personalecke fallen. "Also was darfs sein. Einen von Joes fabelhaften Burgern, mit der Fabelhaften Soße?" fragt er und wedelt mit einer Speisekarte. 

"Das gleiche wie immer." murmle ich erschöpft und er zieht eine Schnute. "Wie langweilig." er lässt die Karte wieder in die Schublade fallen. Etwa zehn Minuten später landet ein Hamburger mit Pommes und einem fetten See Ketchup auf dem Tisch vor mir. "Danke Tony." sage ich schnell und beginne, das Essen in meine Mund zu stopfen.

"Pass auf, dass du dich nicht verschluckst, wenn du so stopfst." sagt er belustigt und wendet sich wieder der Küche zu. 

Lauter Zettel werden auf einmal von einer zierlichen Hand, auf die Stange gepiekst. "Beeilung Tony, die Gäste warten."  ruft Zia, durch  die Öffnung. Tony wirft die Hände in die Luft. "Wo sind wir hier? McDonalds? Das Essen hier wird mit Liebe gekocht." grummelt er und wirft eine Burgerfrikadelle auf den Herd und sofort flammt der Herd auf. 

"Deshalb gibt es so viele Bestellungen Tony, weil dein Essen gut ist." sage ich lachend und er wirft mir einen Blick zu. "Da hast du Recht." grinsend wendet er sich wieder seiner Arbeit zu und ich schlinge gierig den Rest meines Essens herunter. Als ich fertig mit meiner Schicht bin, lasse ich mich erschöpft gegen meinen Spind fallen und lehne meinen Kopf an das kalte Metall.

Gerade in dem Metall kommt Dylan durch die Tür gestürmt. "Bin ich zu spät? Bitte sag mir ich bin nicht zu spät" hastig öffnet er seinen spät. "Hier gilt italienische Zeit, also nein." lache ich und Dylan guckt mich böse an. "Ha Ha, sehr witzig." er kramt sein Arbeitshemd, aus seinem Spind und beginnt sich umzuziehen. 

Ich allerdings knöpfe mein Hemd auf und hänge es auf. "Ouhh, was ist das für ein fieser blauer Fleck an deinem Bauch?" fragt Dylan. Ich schaue an mir runter und betrachte den blau-lilanen Fleck kurz. "Kickboxen." sage ich nur und zucke mit meinen Schultern.

Dann ziehe ich mir mein Tshirt über um die restlichen Verletzungen schnell zu überdecken, bevor er sie sieht. "Du solltest das echt langsam angehen." brummt er. "Weil ich eine Frau bin?" keck grinse ich ihn an. "Das habe ich nie gesagt. Sieht nur echt schmerzhaft aus." mit knittriger Stirn sieht er mich an. "Nicht jeder ist so eine Maultasche wie du." lache ich und er zieht eine Schnute.

"Ich bin keine Maultasche." grunzt er und ich lache auf. "Aua, ich habe mich am Papier geschnitten!" zitiere ich ihn und lache weiter. "Nicht jeder kann so männlich sein wie du." grinst er und ich öffne empört meinen Mund. "Neider." sage ich und grinse zurück. "Tzzz"." macht er nur und bindet sich seine Schürze um. 

"Dylan, presto!" Die Stimme unseres Bosses unterbricht uns. Dylan zieht scharf die Luft an. "Bis nächste Woche" sagt er noch und zwinkert mir zu. Ich nicke und lächle nur. Hastig verschwindet er durch die Schwingtür. 

Seufzend greife ich nach meinem Rucksack und trete durch die Hintertür in die abgekühlte Sommerluft hinaus. Mein rotes Auto steht immer noch brav an seinem Platz. "Genau da, wo ich die zurückgelassen habe." zitiere ich Will aus Fluch der Karibik und schlendere auf mein Auto zu. 

Zuhause angekommen lasse ich mich auf mein Bett plumpsen und überlege, was ich heute noch für die Schule machen muss. Irgendwann fallen meine schweren Lider zu und ich gleite in den Schlaf.

Leave me aloneTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon