Kapitel 24

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Das Feuer flackert vor meinen Augen. Simon sitzt neben mir und unterhält sich lachend mit einem Kriminellen. Diese ganze Situation wirkt sehr seltsam. Doch ich lasse mir nicht anmerken wie unwohl ich mich fühle. Ich stecke in meiner Rolle, charmant wie eh und je.
„Also Ms. Jones, sie haben Probleme mit unserem kleinen Ramirez?" einer der Mafia Typen spricht mich plötzlich an. „Ja. Er hat eine schlimme Zeit von mir genutzt um mich Drogenabhängig zu machen und jetzt Schulde ich ihm eine Menge Geld." erkläre ich. Die Wahrheit ist manchmal gut.
„Oh das tut mir leid. Wir haben kein Problem Ihnen zu helfen, dieser Ramirez macht schon seit einer geraumen Zeit nichts als Ärger. Sie sind quasi auf dem Weg." freundlich lächelt er mir zu. Ich nicke nur und schaue mich im Raum um, als mein Blick plötzlich ein bekanntes Augenpaar trifft und mein Herz stehen bleibt. Was zum Teufel macht er hier?
„Entschuldigen sie mich einen Moment." sage ich mit sanfter Stimme, trotz meiner Anspannung. Schnell stehe ich auf und laufe zu meinem derzeitigen Mitbewohner, packe ihn am Arm und ignoriere das blonde Püppchen neben mir, das empört ihre Schnute aufreißt.
„Was zur Hölle, Tyler?" Schnauze ich ihn an, sobald wir im Gang der Toiletten sind.

„Das gleiche könnte ich dich fragen." mit zusammengezogenen Augenbrauen sieht er mich an. „Was machst du in einem Club wie diesem? Du hast in dieser Szene nichts verloren." fauche ich. „Aber du, ich will nicht das du in sowas hineingerätst!" flüstert er.
„Ich bin doch schon längst drin! Aber du nicht, also raus hier bevor sie in dir und deiner Puppe eine leichte Beute sehen!" ordere ich an und drehe mich schwungvoll um, lasse Tyler dabei im Gang stehen.
Kurze Zeit später deutet er seiner Begleitung an zu gehen, offensichtlich hatte er gemerkt das es mir ernst war. Doch bevor er geht, wirft er mir noch einen bedeutungsvollen Blick zu, nach dem Motto, ich müsste es ihm später erklären. Soweit ich weiß hatte ich ihm doch erzählt, dass ich Drogen genommen hatte, als Ausrede für die blauen Flecken. Die Geschichte mit den illegalen Kämpfen, um meine Schulden zu begleichen, welche mittlerweile zur Wahrheit transformiert war.

Simon und ich knüpften noch einige Kontakte, schafften es bis auf die VIP Plattform und gingen schließlich recht zufrieden nach Hause.
Zu Hause angekommen, also mein derzeitiges „Zuhause", gehe ich schnell nach oben in mein Zimmer. Es ist 4 Uhr nachts, Tyler schläft bestimmt schon. Als ich gerade auf Tylers Etage bin und so leise wie möglich, mit den High Heels in der Hand, geht plötzlich seine Tür auf und ich bleibe wie angewurzelt stehen.
„Hi?" mit einem halb bösem, halb belustigtem Blick sieht er mich an. „Hi." sagt er und packt mich plötzlich am Arm und zieht mich in sein Zimmer.
Ich wirble einmal um mich selbst und bleibe vor seinem Bett stehen. „Hui." sage ich und lasse mich aufs Bett fallen.
„Sam man sieht deine kompletten Beine." merkt Tyler an und ich drehe mich grummelnd um, um nach der Decke zu greifen. „Und jetzt deinen Arsch, Sam was machst du da." lacht er und zieht die Decke über mich.
„Was hast du in dem Club gemacht?" fragt er mich. „Grrrrrmpf" mache ich nur. „Ich bin müde." sage ich und ziehe sein Kissen zu mir. „Saaaam" quengelt er. „Simon und ich haben Kontakte geknüpft." murmle ich. Tyler setzt sich aufs Bett und sieht mich an. „Und was heißt das?" hakt er nach. „Ich habe Schulden, wie ich mal gesagt habe. Wir suchen uns Leute die auch Probleme mit dem Kerl haben, die uns helfen wollen. Das wars" erkläre ich weiter.

„Du hast Schulden wegen Drogen? Bei wem?"
„Kennst du nicht. Solltest du nicht wissen." 
„Wieso nicht."
„Ich will dich nicht in dieser Szene."
„Du bist doch auch in dieser Szene, ich will dich auch nicht in dieser Szene."
„Zu spät."

Tyler seufzt. „Zieh dich wenigstens um, wenn du schon hier schon pennst." sagt er.
Ich stehe auf und ziehe mir das Kleid aus. „Sam!" Tyler stülpt sich die Decke über den Kopf. „Was" lache ich und ziehe mir ein Tshirt von Tyler über, schnell ziehe ich den BH aus und werfe ihn in eine Ecke.
Müde krabbele ich unter die Decke und kuschle mich ins Kissen. „Gute Nacht" murmle ich.
Kurze Zeit später merke ich wie Tyler mich mit einem Arm an sich heran zieht und seinem Kopf in meinem Nacken vergräbt.

Leave me aloneWhere stories live. Discover now