Kapitel 37

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„Und auf einen weiteren, langweiligen Bürojob!" Abbie hob mit einem Zwinkern ihr Glas. „Wir hätten dich abgeworben, da hätten diese Agententypen doof geguckt." Brianna musste lachen. Zwei Wochen war ihr Gespräch mit Oliver nun her und sie hatte sich nicht länger davor drücken können, mit ihrer Familie und ihren Freunden ihre Festanstellung zu feiern.

Alles wussten sie natürlich nicht, allerdings hatte sie sich bereits vorgenommen, zumindest Josie irgendwann in nächster Zukunft einzuweihen. Bevor Abbie die selbstgemixten Cocktails verteilt hatte, hatte Josie Oliver über seinen Beruf ausgefragt und sie fuhr auch damit fort, nachdem sie angestoßen hatten.

„Ich weiß immer noch nicht, ob ich wirklich bei einer Zeitschrift arbeiten wollen würde", entgegnete Brianna und streckte Abbie die Zunge raus. „Mein langweiliger Bürojob macht mir Spaß."

„Sicherer ist es bei der Zeitschrift vermutlich aber schon", sagte Margaret etwas spitz und Abbie rollte mit den Augen.

„Nicht wirklich. Bei uns gehen auch Drohanrufe ein, wenn wir angeblich zu sexistisch, zu feministisch oder sonst etwas sind." Sie winkte ab. „Aber bisher ist nur zweimal jemand angegriffen worden und es gab nur eine Briefbombe." Margaret sah sie entgeistert an und Abbie zuckte mit den Schultern. „Was denn? Die Leute sind eben verrückt."

„Das sind sie." Mira grinste und rührte in ihrem Glas. „Ich hab neulich diesen Spiderman in echt gesehen. Der war hinter irgendwem her. Ganz schön bekloppt, aber irgendwie auch cool." Die Gespräche begannen sich um Spiderman und die Avengers zu drehen und Brianna war in diesem Moment froh, dass sie nicht öfter unterwegs gewesen war, um mit ihren Fähigkeiten Verbrecher zu stellen. Hätte es Videos von ihr gegeben, sie wusste nicht, ob sie dann ruhig an diesem Gespräch hätte teilnehmen können.

Margaret klinkte sich schnell aus dem Gespräch aus und setzte sich zu Josie, Oliver und ihrem Mann. Ob es dort immer noch um Olivers Beruf ging, konnte Brianna über die Stimmen neben sich und die Musik im Hintergrund nicht verstehen. Das Strahlen in Josies Gesicht jedoch ließ sie lächeln.

„Sag mal ..." Abbie beugte sich zu ihr und Brianna sah sie fragend an. „Wie ist das jetzt mit dir und Oliver?" Auch Mira und Laney beugten sich nun etwas vor. Brianna warf Oliver einen kurzen Blick zu, aber er bemerkte es nicht. Er erklärte Josie und ihren Großeltern wohl gerade etwas, zumindest hingen alle drei wie gebannt an seinen Lippen.

„Na ja, ich finde ihn schon ganz niedlich." Brianna sah ihre Freundinnen unsicher an und zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung, was das noch wird. Wir werden immerhin noch richtige Kollegen. Es gibt einen Antrag, dass ich in seine Abteilung versetzt werde." Abbie schnaufte.

„Meins wäre es ja nicht, mit einem Kollegen. Aber wenn ihr euch mögt und es versuchen wollt, warum nicht?" Sie grinste leicht und Laney kicherte.

„Ich hätte nichts gegen einen bestimmten Kollegen. Wir haben da jemand Neuen. Der ist süß."

„Du verguckst dich öfter, als andere Leute ihre Kleidung wechseln." Mira stieß Laney mit gespielt böser Miene an, stimmte aber in ihr Kichern ein. Brianna musste ebenfalls lachen. Sie kannte Laney auch nicht anders, als dass sie für irgendeinen Typen schwärmte. Ernsthafte Beziehungen hatte sie hingegen bisher nicht geführt.

In diesem Punkt ähnelte sie Laney. Ob sich das nun ändern würde, wusste sie nicht. Sie mochte Oliver, ja, aber ob es für eine Beziehung reichte, war ihr noch nicht klar. Zumal nun ein gänzlich neuer Abschnitt ihres Lebens begann. Der Gedanke, dass sie irgendwann auf gefährliche Einsätze gehen würde, ließ ihren Magen immer noch schlingern, aber es war richtig. Das war ihr bewusst geworden, als sie Marcia Carver ihre Entscheidung mitgeteilt hatte.

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