Kapitel 16

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Vier neugierige Blicke erwarteten Brianna, als sie nach dem Mittagessen wieder ins Büro zurückkehrte. Jill und Caren riefen fast zeitgleich „Und? Wie war's?" und Valerie rollte auf ihrem Stuhl näher an Jills und ihre Schreibtische heran.

„Wir haben was gegessen und Kaffee getrunken." Ein wenig irritiert sah Brianna ihre vier Kollegen an. „Das Essen war lecker, wir haben uns nett unterhalten ... Wie soll das schon gewesen sein?"

„Von umwerfend bis katastrophal kann da alles dabei gewesen sein", erklärte Valerie. „Schüchtern wie er wirkte, denke ich, war es nicht ganz katastrophal, er wird nicht unhöflich gewesen sein." Brianna musste lachen.

„Das war er wirklich nicht. Oliver ist sehr nett." Sie setzte sich an ihren Schreibtisch und gab ihr Passwort ein. „Ansonsten hab ich noch nicht viel zu berichten. Nach dem nächsten Treffen weiß ich mehr."

„Aha", gab Jill gedehnt von sich. „Ein nächstes Treffen spricht dafür, dass dieses Treffen auch schon sehr schön war. Was ich gut finde. Er ist niedlich."

„Jill kuppelt gerne", erklärte Caren grinsend. „Du hast es nicht miterlebt, als Philip Single war. Sie hat ihn auf jede nicht vergebene Frau in der Abteilung aufmerksam gemacht. Und manche von ihnen auf ihn."

„Und die ganze Zeit hatte er schon seine Nachbarin ins Auge gefasst und verrät uns nichts davon." Jill sah Philip schmollend an.

„Es hat zumindest das Zusammenziehen leichter gemacht", meinte er.

„Das war hoffentlich nicht der einzige Grund, warum ihr zusammengekommen seid." Valerie lachte auf und Philip stimmte mit ein.

„Ach, man muss doch eben überall sparen." Sie machten sich wieder an ihre Arbeit. Brianna war abgelenkt, da sie immer wieder an das Treffen mit Oliver denken musste. Er war ihr sympathisch, passte zudem auch äußerlich in ihr bisheriges Beuteschema – dunkelhaarig mit dunkelbraunen Augen – und sie konnte sich gut vorstellen ihn näher kennenzulernen. Ob es dann passte oder nicht, würden sie noch feststellen.

Zwischendurch kam eine Nachricht von Josie, die wissen wollte, ob sie in der nächsten Woche am Freitag bei Lindsey übernachten konnte. Kurz überlegte Brianna, ob das ein Vorwand sein könnte – ihre Freundinnen hatten oft behauptet bei einer der anderen von ihnen zu übernachten, wenn sie auf eine Party oder zu ihrem Freund wollten. Aber sie verwarf den Gedanken wieder.

Josie würde sie zum einen nicht anlügen, zum anderen war sie sicher noch lange nicht soweit, dass sie bei Jake übernachten wollte. Immerhin war sie vor wenigen Tagen noch völlig unsicher gewesen, was auch nur einen Kuss anging. Daher stimmte sie zu, vermutlich wollten Josie und Lindsey schon heute mit der Planung beginnen, auch wenn es noch fast zwei Wochen bis zu dem Termin waren.

Kurz vor ihrem Feierabend erreichte sie eine interne Nachricht von Oliver. Neugierig öffnete sie die E-Mail und lächelte leicht, als sie den kurzen Inhalt entdeckte.

Weil ich es vorhin vergessen hab, hier meine Nummer. Macht das Austauschen und Terminplanen leichter.

Sie speicherte sich die Nummer ab, dann schickte sie Oliver eine kurze Antwort – alles klar, wir hören/lesen uns und schönen Feierabend – und schaltete ihren Computer aus. Gemeinsam mit Jill und Philip verließ sie das Büro. Caren war bereits gegangen und Valerie wartete auf ihren Mann, mit dem sie heute Essen gehen wollte.

Spontan holte Brianna Erdbeermuffins aus einer Bäckerei in der Nachbarschaft. Ihr war nach etwas Süßem und Josie würde auch nicht Nein zu Muffins sagen. Zu Hause angekommen stellte sie fest, dass Josie die gleiche Idee gehabt hatte. Auf dem Küchentisch stand eine Schachtel der Bäckerei und ein Blick hinein verriet ihr, dass sie Kirschmuffins gewählt hatte.

Nur ein Schattenحيث تعيش القصص. اكتشف الآن