☬ тωєℓνє ☬

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Jays Sicht

Warum genau hab ich mich nochmal auf diese langweilige Party eingelassen? Ok, was heißt langweilig. Milo und Mira geben die besten Partys hier in Onryx, jedoch hasse ich Gesellschaft und das wissen die Beiden genau. Ich hatte einfach keine Lust mehr zwischen all diesen Halbgöttern zu sitzen, die eh nie mit mir sprachen, aber die Zwillinge hatten mich genötigt wenigstens bis Mitternacht zu bleiben. Ich kannte die Beiden, seit ich neun war. Nachdem es mir in der Hölle zu öde wurde und ich mich aus dem Staub machte, bin ich in Finnland gelandet. Dort fand mich ein Kind der Aphrodite. Sie besaß ein Kinderheim, in welches sie mich mitnahm und die einzigen zwei Halbgötter, die ich dort traf, waren Mira und Milo. Sie hießen mich willkommen und seither traf man uns immer nur im Trio an. Das änderte sich, als wir nach Onryx kamen. Sie wurden beliebt und ich wurde gefürchtet. Trotzdem verloren wir uns nie aus den Augen. Ich seufzte und beobachtete, wie eine weiße Atemwolke in den Himmel stieg. Hier war es mir einfach zu laut. Ich schlenderte den Pool entlang, setzte mich abseits von allem auf eine Hollywoodschaukel und blickte nach oben in den Sternenhimmel. Für einen Moment war alles ruhig. Selbst die Schreie in meinem Kopf wurden leiser, was ich sehr willkommen hieß. Die Stille hielt jedoch nicht lange an, denn plötzlich begann mein Handy zu vibrieren. Lustlos und sauer darüber diese Stille zerstört zu haben, holte ich es aus meiner Jackentasche und runzelte dann die Stirn. Naomi? Was wollte sie schon wieder. Ich nahm den Anruf an. "Was.", knurrte ich genervt. "Jayilein, ich wollte dir nur sagen, dass du scheiße bist.", lallte Naomi am anderen Ende. Ich zog eine Augenbraue nach oben. Schon alleine dieser Spitzname brachte mich auf die Palme. "Danke, dass weiß ich selbst. Hast du getrunken?", antwortete ich monoton. "Nur Kirschsaft. Gosh, der ist lecker, ist aber alles nur für mich." Ich stöhnte genervt auf. War sie echt zu hohl um zu raffen, dass es auf Partys eigentlich nie alkoholfreies gab. Ich war kurz davor aufzulegen, aber ich überwand mich wenigstens noch zu einer Sache. "Sind die Fratzen bei dir?" "Nein ich bin gaaaaaanz allein. Lonely. I'm so lonely. I have nobody. For my ooooowwwwnnn." Ich geh mich wirklich gleich von einem Dämon töten lassen. Argh. Ich atmete einmal tief ein. "Wo bist du.", knurrte ich schließlich und tippte genervt auf meinem Oberschenkel rum. "Gaaaaaaannnnzzz weit weg von dir und deinen bösen satanistischen Plänen." "Argh zum Fick. Jetzt sag mir, wo du bist!" Langsam riss mein Geduldsfaden und ich ballte meine Hand zur Faust. "Auf ner super coolen Party, bei der du nicht eingeladen bist.", lachte sie. "Oh falsch gedacht, Kleines.", raunte ich nur noch tief in den Hörer und legte dann auf.

Nachdem Naomi mich angerufen hatte, machte ich mich auf die Suche nach ihr. Gosh, sie war ja stockbesoffen. Ich drängte mich durch die eng aneinander tanzende Masse und wie von selbst bildete sich eine Gasse. Warum zur Hölle hatte ich mich nur auf so n Schrott eingelassen. Nie wieder! Ich kam in der Küche an und erblickte endlich den altbekannten rosanen Schopf. Sie saß an der Kücheninsel und als ich nähertrat, erblickte ich eine Gestalt, die ich eigentlich nicht so schnell wiedersehen wollte. Vor Naomi stand Jonathan Clark und unterhielt sich mit ihr. Hatte sie nicht kapiert, dass sie sich von ihm fernhalten soll? Ich drängte mich wieder durch die Halbgötter im Raum, bis ich vor den Zweien stehen blieb. "Jayilein, du bist gemein!", schmollte die Halbwüchsige und somit wurde auch der Silberschopf auf mich aufmerksam. "Nilal.", sagte er verächtlich. "Clark.", spuckte ich ihm ebenfalls entgegen. Ich konnte diesen Typ zum Tod nicht ausstehen. Von außen wirkte er freundlich und charmant, jedoch war er von innen einfach nur ein hinterlistiges Schwein, welches nur nach Macht strebte. "Geh wieder zurück zu deinen Dämonen und verschwinde von hier!" "Ja und genau das mach ich. Naomi wir gehen, jetzt!" Grimmig beobachtete ich, wie die Jüngere anfing zu schmollen. "Nein. Jonni ist so nett und du bist immer so gemein zu mir!", erwiderte sie mit einer Babystimme. Ich könnt kotzen. "Siehst du, die Lady will viel lieber bei mir bleiben, anstatt bei dir. Verzieh dich am besten wieder in die Hölle, ach warte. Da wurdest du ja rausgeschmissen.", lachte er gehässig und ich spannte meinen Unterkiefer an. Das war ein ganz heikles Thema bei mir und ich hasste es darauf angesprochen zu werden. "Ich wurde nicht rausgeschmissen, ich bin abgehauen! Genau wie dein Vater.", grinste ich leicht. Er knirschte ebenfalls mit den Zähnen und seine sonst blauen Augen schimmerten nun in einen goldenen Ton. Die Luft um uns herum fing an zu knistern und kleine Blitze tanzten um den muskulösen Körper meines Feindes. Meine Augen wechselten ebenfalls von schwarz zu Rot und um mich herum entstand schwarzer Rauch, das erste Anzeichen für meine Dämonengestalt. "Hört auf!", wimmerte Naomi mit weinerlicher Stimme neben uns immer wieder, jedoch war ich so in Rage, dass ich sie komplett ausblendete. "Übertreib es nicht Nilal! Nur, weil du die Kämpfe letztes Jahr gewonnen hast, heißt das nicht, dass ich dich dieses Jahr nicht besiegen werde.", knurrte der Weißhaarige und draußen donnerte es laut. "Ich werde dich so lange besiegen, bis ich dir klargemacht habe, wie schwach du doch bist. Du bist eine echte Enttäuschung für deinen Vater. Deswegen ließen er und deine Mutter dich auch im Stich!", provozierte ich ihn und spürte den altbekannten Schmerz, als zwei nach hinten gewundene Hörner durch die Schädeldecke direkt über dem Ohr hinausbrachen. Ich hatte damals die Seele seiner Mutter, nachdem sie an zu viel Stress gestorben war, in die Unterwelt geholt und wusste nun alles über die Beiden. Damit platzte bei ihm die Bombe und mehrere Blitze schlugen über mir ins Dach ein. "Du dreckiger Dämon. Verreck in der Hölle!!", brüllte er außer sich. Wir wollten gerade aufeinander losgehen, jedoch hielten mich zwei schlanke Arme davon ab. Als ich an mir herabblickte, erkannte ich Naomi, welche sich fest in mein weißes Hemd gekrallt hatte. "Bitte tut euch nicht weh!", wimmerte sie und sah mit tränenverschleierten Augen zu mir auf. Diesen kurzen Moment der Ablenkung nutzte Jonathan und griff mich an. Schützend stellte ich mich vor Naomis kleinen Körper und bekam somit die volle Volt Zahl eines Blitzes ab. Ich keuchte laut auf, als der Strom meinen Körper erreichte und krümmte mich schmerzerfüllt zusammen. Jonathan wurde derweilen von seinen Brüdern weggezerrt. Mira und Milo beendeten augenblicklich die Party und warfen alle aus dem Haus. "Jay alles gut?", riefen die Beiden besorgt. "Ja. Schon gut.", schnaufte ich und rappelte mich ächzend auf. Seine Angriffe waren nicht ohne, dies hatte ich schon damals bei den Kämpfen erfahren müssen. "Wir gehen lieber. Ehe die Lehrer davon was mitbekommen." Die Rothaarigen nickten nur. Ich zerrte Naomi mit mir aus dem Haus. Auf den Weg nach Hause war sie zu einer richtigen Klette geworden. Sie wollte mich absolut nicht mehr loslassen und das kotzte mich so dermaßen an." Jayilein hat schon wieder eine Schlägerei angefangen. Du bist ein böses Mädchen!", lallte sie weiterhin und klammerte sich wieder an meinen Arm. "Ach ja? Wer hat den Kirschsaft getrunken und ist jetzt dicht. Meine Fresse, du nervst noch mehr, als sonst.", zischte ich, die Zähne vor Schmerzen zusammengekniffen. Ich war am Ende mit meinen Nerven und verdrehte die Augen. Nie wieder! Warum half ich ihr eigentlich? Es sollte mich n Scheißdreck kümmern. Unberührt von meiner Aussage brabbelte sie weiter dummes Zeug, bis mich ein Satz aufhorchen ließ. "Aber Jayilein hat mich beschützt. Sie ist ein gutes Mädchen. Danke." Naomi stellte sich auf die Zehenspitzen und gab mir einen Kuss auf die Wange. Verstört schaute ich zu ihr runter. Das kam unerwartet. "Jayilein sieht nur böse aus, aber sie ist ein gutes Mädchen. Ein guter Teufel.", brabbelte sie weiter. "Jaja und du hältst jetzt endlich deine Klappe.", brummte ich immer noch überrascht von dem Kuss. Die Tochter der Athene kicherte süß und wir erreichten das Haus. Wie zum Teufel kann man nur so anhänglich werden, wenn man betrunken ist.

Gerade hatte ich sie umgezogen und sie ins Bett gebracht, und meine Genervtheit flaute langsam ab, nein, da reihert die mir halt auch noch aufs Hemd. Ich wollte einfach nur ins Bett, aber ich konnte sie nicht in ihrer eigenen Kotze liegen lassen. Also schleppte ich sie ins Bad und während sie sich dort ausspuckte, machte ich ihren Fußboden sauber. "Warum zur Hölle mach ich das eigentlich? Warum?" Ich stellte mir diese Frage zu oft, doch statt ihr nicht mehr zu helfen, kommt auf einmal immer wieder mein schlechtes Gewissen an. Ich könnte mir dafür selber eine reinhauen. Mit dem Lappen in der Hand kehrte ich ins Bad zurück und spülte ihn aus. "Oh Gott.", stöhnte Naomi plötzlich schmerzerfüllt. Ich blickte zu ihr herüber. Sie hielt sich eine Hand an den Kopf und war anscheinend wieder etwas nüchterner. "Hast du dich jetzt endlich ausgekotzt?" "Hmh. Wieso bist du Oberkörper frei?" "Zufälliger Weise, weil du mich voll gereihert hast?!", zischte ich, schmiss den Lappen in irgendeine Ecke und verließ das Bad. Ich werd verrückt mit ihr! Mit einem Glas Wasser und einer Schmerztablette stampfte ich wieder nach oben in ihr Zimmer, wo sie bereits im Bett saß. "Trinkt!", brummte ich nur missmutig und drückte ihr das Glas und die Tablette in die Hand. "Danke." Ich schnaubte. Sie leerte das Glas in einem Zug und reichte es mir wieder. "Hast du mich umgezogen?" "Wer sonst? Und jetzt geh endlich schlafen, damit ich dich los hab." Ich drehte mich um und verließ den Raum. Jedoch hörte ich noch ein leises: "Sehr freundlich." Anscheinend hatte sie die Auseinandersetzung mit Jonathan vorhin vergessen. Zu meinem Glück. Wie hätte ich ihr erklären sollen, dass ich sie beschützt hatte? Oder dass sie mich geküsst hatte?

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1628 Wörter

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Axy D left the Chat.

𝕻𝖊𝖗𝖋𝖊𝖈𝖙𝖑𝖞 𝕴𝖒𝖕𝖊𝖗𝖋𝖊𝖈𝖙Donde viven las historias. Descúbrelo ahora