☬ тнιяту-fσυя ☬

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Mit einem leisen Klicken sprang die Glastür auf und ich trat ins warme Innere des Hauses. Ächzend kickte ich mir die Schuhe von den Füßen und lief ins Wohnzimmer. Rücklinks ließ ich mich auf die Couch fallen und jammerte in eines der vielen Kissen. "Möchtest du auch einen Tee?", erklang eine weibliche Stimme aus der Küche und verwundert hob ich den Kopf. Hatte ich mir das gerade eingebildet? Oder wollte Jay mich schon wieder ärgern in dem der Dämon plötzlich zu sprechen beginnt? "Naomi?" Fassungslos setzte ich mich auf. Aus der Küche blickten mich smaragdgrüne Augen abwartend an. Rote, wallende Haare umgaben die leicht gebräunte Haut der Persephone. Ungläubig starrte ich sie an. "Persephone?", quickte ich perplex, was die Göttin zum Schmunzeln brachte. "Wahrhaftig und lebendig. Also, Tee?", fragte sie erneut und hielt die Teekanne hoch. "Äh ja, bitte." Schnell stand ich auf und richtete meine Kleidung. Tausend Fragen ratterten durch meinen Kopf, während ich ihr in die Küche folgte und sie den Wasserkocher ansetzte. "Du kannst es immer noch nicht glauben oder?", lächelte sie und drehte sich zu mir um, wobei ihr leichtes, himmelblaues Kleid ein raschelndes Geräusch verursachte. "Nein.", erwiderte ich wahrheitsgemäß und lehnte mich an die Küchentheke, den Rucksack immer noch an meiner Schulter hängend. Wie zur Hölle tritt man einer Göttin gegenüber? Soll ich mich verbeugen? Oder sie siezen? Persephone musste die Gedanken in meinem Gesicht gelesen haben. "Verhalt dich einfach ganz normal. Du musst nichts Formelles tun. Sie mich einfach als Freundin an." Ich nickte. Sie goss das heiße Wasser in zwei Tassen und zusammen setzten wir uns an den Küchentisch. Malou kam, als er mich erblickte, mit dem Schwanz wedelnd zu mir und seufzend kraulte ich den jungen Dämon hinter dem Ohr. "Hach Malou, du hast mir heute ganz schönen Ärger eingebrockt.", meinte ich mit einer kindlichen Stimme zu dem Dämon und nahm sein Gesicht zwischen beide Hände. "Du hast ihr einen Namen gegeben?", fragte Persephone und zog schmunzelnd eine Augenbraue nach oben. Ich nickte. "Sie ist also ein Mädchen? Und hat sie schon einen Namen?" Persephone lachte glockenhell über meine Neugierde auf. "Ja, sie ist ein Mädchen und hat auch schon einen Namen. Allerdings wäre der für dich zu schwer auszusprechen." Ich nickte verstehend und für kurze Zeit war es still zwischen uns. "Wieso bist du hier?", rutschte es mir dann doch irgendwann raus. Leicht lächelnd schaute die rothaarige Göttin von ihrem Tee auf. "Jay hat mich gefragt, ob ich öfters Mal nach dir sehe." "Jay hat was-?" Meine Stimme brach. "Ja. Sie war, bevor sie nochmal zu dir zurückkam, in der Unterwelt gewesen. Sie wusste, dass du dir Sorgen um sie machen würdest." Ich biss mir auf die Unterlippe und wusste nicht, was ich antworten sollte. Scheiße, warum war dieses Mädchen nur so? Mein Blick wanderte in Gedanken versunken zur Fensterfront in den dunklen Wald hinein. "Naomi, Jay wird es schaffen. Abgesehen davon konnte ich Hades überreden, ihr wenigstens Fenris mit auf dem Weg zu geben, wenn er schon nicht hilft." Das Letzte schnaubte sie spöttisch und ich schmunzelte.

Wir redeten bis spät in die Nacht hinein. Zwischendrin hatten wir uns ins Wohnzimmer gesetzt und nun schlief Malou mit dem Kopf auf meinem Schoß, während ich sie immer noch hinter den Ohren kraulte. Die eigenartige Stimmung von vorhin war völlig verschwunden und ausgelassen unterhielten wir uns über alles Mögliche, wie als würden wir es schon jahrelang tun. Persephone erzählte mir ein wenig aus Jays Kindheit, wobei ich eigentlich nicht danach gefragt hatte. Doch ich war ihr sogar ein klein wenig dankbar, denn Jay redete kaum oder gar nicht über ihr Leben in der Unterwelt. Wenn ich sie fragte, blockte sie immer gleich ab. Auch fragte mich Persephone nach meinem Leben in der Menschen Welt. Ich hätte ihr tausend weitere Dinge erzählen können, jedoch fielen mir irgendwann einfach die Augen zu und ich war ins Land der Träume abgedriftet.

Am nächsten Morgen lag ich nicht mehr auf der Couch, sondern in meinem Bett an Malou gekuschelt. War das alles nur ein Traum gewesen, dass Persephone im Haus des Hades war? Als ich jedoch in die Küche trat, wurde dieser Gedanke wieder zunichtegemacht. Die Teetasse stand immer noch an Ort und Stelle.

"So, ihr habt eure Projekte ausgelost, also macht euch an die Arbeit." Unsere Literaturlehrerin klappte das Buch zu. Die Klasse begann aufgeregt zu tuscheln und packte ihre Sachen zusammen. Nach und nach leerte sich der Seminarraum bis nur noch ich und ein paar wenige Schüler im Saal waren." Was hast du gezogen?", fragte eine vertraute Stimme neben mir. Ich hob den Kopf und blickte in Graublaue Augen. "Geschichte von Onryx darstellen.", lächelte ich den mittleren Sohn von Zeus an, welcher zu grinsen begann. "Cool, ich auch." "Dann sind wir wohl ein Team.", lächelte ich ihn ebenfalls an. Gemeinsam traten wir aus dem Saal. "Eine Gruppe muss ein Theaterstück aufführen." Auf den Schulfluren war die Hölle los, weswegen ich eine Weile brauchte, um sein Gesagtes zu identifizieren. "Oh Gott, das könnte ich nicht. Ich könnte nicht ernst bleiben.", rief ich über den Lärm hinweg und grinste schief. "Also treffen wir uns heute Nachmittag in der Bibliothek?" "Gerne." "Gut dann bis heute Nachmittag.", grinste Jonathan und winkte mir zum Abschied, ehe er in einen anderen Flur abbog und verschwand.

Was wäre, wenn Jay hier gewesen wäre? Hätte sie sich mit mir zusammen hingesetzt und die Geschichte recherchiert? Oder wäre sie zwischendurch einfach eingeschlafen und am Ende hätte ich alles selber machen müssen? Nun wieder trübselig wanderte mein Blick die vollen Gänge entlang, immer wieder in der Hoffnung sie zu sehen, wenn auch nur kurz, bevor sie zum nächsten Unterricht musste. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als jemand mich von hinten ansprang. "Na du Träumer.", rief Nolan. Hinter ihm liefen Ayato und Izzy. "Na ihr." "Wir haben gehört, du machst ein Projekt mit Jonathan zusammen?", grinste Nolan und wackelte komisch mit den Augenbrauen. "Yaahh, denk nicht gleich wieder falsch!", rief ich und gab ihm eine Kopfnuss. "Naja er ist immer noch besser als Nilal. Im Gegensatz zu ihr ist er wenigstens hilfsbereit und freundlich.", schnaubte Izzy. Als sie die Blauhaarige erwähnte, zog sich mein Inneres schmerzvoll zusammen. Wieso mussten sie auch gerade jetzt von ihr reden und noch dazu so schlechtes Zeug. "Apropos, wo ist eigentlich Nilal?", fragte Nolan und blickte mich fragend an. Ich seufzte schwer. "Sie ist fort und wird wahrscheinlich nicht so schnell wiederkommen.", antwortete ich, wandte mich ab, damit sie meine aufkommenden Tränen nicht sahen und lief Richtung Mensa.

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Hope u enjoy🖤

Axy D left the Chat.

𝕻𝖊𝖗𝖋𝖊𝖈𝖙𝖑𝖞 𝕴𝖒𝖕𝖊𝖗𝖋𝖊𝖈𝖙Where stories live. Discover now