☬ тωєиту-иιиє ☬

319 23 0
                                    

"Jay, jetzt warte doch Mal!" "Ich habe keine Zeit, um zu warten!", zischte sie und schmiss sich den schwarzen Bademantel über ihren nassen Körper. Ich folgte ihr schnell und hielt sie am Handgelenk fest. "Naomi, lass mich los.", versuchte sie betont ruhig zu sagen, jedoch schwang in ihrer Stimme ein scharfer Unterton mit. "Nein!", fauchte ich zurück. Sie spannte ihren Kiefer an, während sie mich immer noch heftig atmend ansah. "Nao-" "Jetzt überleg doch mal!", unterbrach ich sie harsch. Ihr Gesicht verzog sich verwirrt. "Wenn du einfach so, ohne dass du überhaupt darauf vorbereitet bist, losstürmst, dann wirst du verdammt nochmal sterben." Ich presste die Lippen aufeinander und schaute sie flehend an. Ihre Hand, die sich gerade noch aus meinem Griff befreien wollte erschlaffte. "Aber sonst-" "Nichts da aber. Bleib wenigstens noch zum Training, sammle deine Kräfte und überdenk die Sache gründlich." Die Hades Tochter schloss die Augen und holte einmal tief Luft. Ihr Körper, der bis eben noch angespannt war, bereit loszustürmen, sackte ein Stück in sich zusammen. "Geht doch.", murmelte ich und führte sie zurück an unseren ursprünglichen Platz.

Seit einer Stunde war es still zwischen uns und es war eine Stille, die nicht gerade angenehm war. "Jay, hör auf darüber nachzudenken. Du wirst ihn auch später noch finden.", nuschelte ich. Sie löste den Blick von ihrer blauen Flamme. "Und was, wenn nicht?" "Du wirst ihn finden.", erwiderte ich mit Nachdruck und sie seufzte. "Um das Finden mach ich mir nicht wirklich sorgen. Das wird noch das einfachste sein. Ich mach mir eher sorgen darüber, wie ich ihn zurück in die Unterwelt bekomme. Er wird nicht auf meine Tricks reinfallen, wie die anderen Dämonen.", gestand sie und starrte auf den weißen Stein zwischen uns. "Dann müssen wir uns Tricks einfallen lassen, auf die selbst ein so hoher Dämon reinfällt. Hat er irgend ne Schwachstelle?" Jay hob den Kopf und schaute mich mit hochgezogener Augenbraue an. "Wir?" "Ja wir. Also, hat er?" Ich legte fragend den Kopf schief. Auf Jays düstere Züge schlich sich ein Lächeln und sie schmunzelte. "Du willst mir helfen den mächtigsten Dämon auszutricksen und seinen Arsch zurück in die Hölle zu befördern? Honey, du bist tot, noch bevor du ihn zu Gesicht bekommst." Perplex und mit offenem Mund schaute ich sie an. "Hast du mich gerade ernsthaft Honey genannt?" Schmunzelnd zog sie die Schultern nach oben. "Ich weiß nicht, wovon du sprichst." "Yahh!", rief ich aus und schnipste ihr gegen die Stirn, was sie noch mehr lachen ließ. "Abgesehen davon, wieso soll ich dir nicht helfen können?" "Weil du andauernd in Gefahr wärst und ich jedes Mal deinen Hintern retten müsste.", schnaubte sie. "So schwach bin ich nun auch wieder nicht!", fauchte ich, drehte mich weg von ihr und verschränkte beleidigt meine Arme vor der Brust. Ich hörte ein leises Lachen von ihr. "Nein bist du nicht. Ich hätte dann aber den Drang, dich beschützen zu wollen." Ich fühlte, wie mir das Blut in den Kopf schoss. 'Das ist nur die Hitze des Wassers!', versuchte ich mir einzureden und begann auf meiner Unterlippe zu kauen. "Ich meinte das gerade Ernst, Nao.", erklang ihre tiefe Stimme diesmal direkt an meinem Ohr und sie legte ihre Stirn auf meiner Schulter ab. "Jay.", hauchte ich. "Hmh?" "Du bist eiskalt.", rief ich dann, drehte mich wieder zu ihr um und spritzte ihr volle Kanne Wasser ins Gesicht. Sprachlos starrte sie mich an, ehe sich ihre Mimik verdüsterte und ein dämonisches Grinsen über ihr Gesicht huschte. "So ist das also? Wie du willst."

Schnaufend riss ich an der Bürste, die nicht so richtig durch meine verziepsten Haare gehen wollte. Seufzend ließ ich sie dort, wo sie war und betrachtete mich im beschlagenem Spiegel, ehe ich erneut an der Bürste zu zerren begann. "Komm schon!", stieß ich mit zusammengebissenen Zähnen hervor und unterdrückte ein Schmerzenslaut. Im Spiegel erblickte ich, wie Jay hinter mit geöffneten Bademantel ins Bad kam und ich erwischte mich dabei, wie ich auf die Stelle zwischen ihren Brüsten anstarrte. Dicht hinter mir blieb sie stehen, nahm mir die Bürste aus der Hand und begann sanft meine Haare durchzubürsten. "Mit Gewalt kommt man nicht weit.", brummte sie. "Sagt gerade die Richtige.", schnaubte ich und ließ sie gewähren. "Wer von uns beiden ist denn hier die Gewalttätige?", fragte sie grinsend und spielte auf unsere kleine Rauferei von vorhin an. Ich schnaubte. "Das war nur, weil deine Dämonische Ader wieder hervorgekommen ist und ich mich ja irgendwie verteidigen musste.", redete ich mich raus, musste allerdings selber schmunzeln. "Jaja.", machte sie. "Weißt du was "jaja" bei uns in der Menschen Welt heißt?" "Nein, wieso sollte ich?" Sie zog eine Augenbraue nach oben, bevor sie sich wieder auf meine Haare konzentrierte. "Es heißt: leck mich am Arsch.", schnaubte ich und durch den Spiegel beobachtete ich, wie ihr Grinsen breiter wurde. "Soll ich?" "YAAHH!", schrie ich erschrocken auf und wollte mich zu ihr umdrehen, jedoch machte mir die Bürste, die immer noch in meinen Haaren war einen Strich durch die Rechnung und mein Schrei verwandelte sich in ein schmerzvolles wimmern. "Halt still.", lachte sie, drehte mich wieder in meine ursprüngliche Position zurück und fuhr damit fort meine Haare zu kämmen. "Ich hasse dich." "Ich weiß.", schmunzelte sie und legte die Bürste beiseite. Sie schnappte sich den Haargummi, welcher um mein Handgelenk gebunden war und begann meine rosane Mähne französisch zu flechten. Fasziniert betrachtete ich sie durch den Spiegel. "Hör auf zu starren.", murmelte sie konzentriert und ihre eiskalte Hand berührte kurz meinen Nacken. Mir lief ein Schauer über den Rücken und ich schüttelte mich kurz. "Was findest du nur an deiner kalten Quelle? Du bist eiskalt.", brummte ich, ignorierte ihre Aussage von gerade eben und betrachtete sie weiterhin. Sie schmunzelte. "Hingegen zu heißen Quellen, die Wunden heilen oder Muskelverspannungen lösen, haben kalte Quellen eine heilende Wirkung für die spirituelle Kraft. Sie helfen dabei, deine Kraft wiederherzustellen." "Ist ja alles schön und gut, aber muss sie so verdammt kalt sein?" "Wenn sie ihre Wirkung zeigen soll, dann ja." Jay band den Haargummi um meine Haare und trat ein paar Schritte zurück, um ihr Werk zu begutachten. Auch ich drehte meinen Kopf ein wenig hin und her. "Woher hast du gelernt zu flechten?", fragte ich sie und packte mein Zeug zusammen. Es war bereits nach um 10 und wir sollten eigentlich schon in unseren Zimmern sein, in denen wir heute Nacht schlafen. Da ich jedoch erst später hinzugestoßen bin, hat mein Klassenlehrer noch ein Auge zugedrückt. Wir verließen zusammen das Bad, bevor sie anfing zu erzählen. "Persephone hat es mir beigebracht, als ich klein war. Ich habe es geliebt, ihr die Haare zu flechten." "Soso unsere kleine Jay war also noch nicht so gewalttätig, als sie klein war.", neckte ich sie und stieß ihr meinen Ellenbogen leicht in die Seite. "Was erwartest du von ner Fünfjährigen?", schnaubte sie und boxte mir auf die Schulter. Ich zuckte mit den Schultern. "Auf jeden Fall was Anderes, als das du einer Göttin die Haare flechtest.", schmunzelte ich und sie zog die linke Augenbraue nach oben. "Willst du mich jetzt damit aufziehen?" "Vielleicht.", grinste ich und wir betraten das Zimmer, in welchen sie mir ein Bett freigehalten hatte. Zu meiner Überraschung saßen auf den Teppichboden des Zimmers Milo, Mira und auch Isabelle, welche gerade eine Partie UNO spielten. Sie drehten sich alle drei gleichzeitig zur Tür und grinsten uns an. "Naomi.", riefen sie ebenfalls zeitgleich. Ich lächelte sie an. "Hey Leute." "Lust auf ne Partie UNO?" "Immer wieder gerne.", grinste ich und setzte mich zu ihnen. "Jay komm schon! Du auch.", bettelte Milo und sah die Blauhaarige mit Hundeaugen an, was ihre Zwillingsschwester ebenfalls tat. Jay schnaubte und schmiss sich auf eines der Betten. "Vergiss es.", murrte sie und drehte sich zur Wand. Mira verdrehte die Augen. "Du bist so ein Spielverderber." Von der Blauhaarigen kam nur ein grummeln.

"UNO, UNO!", schrie ich auf und schmiss meine letzte Karte auf den Stapel. "Nein, nicht schon wieder!", rief Izzy aus. Ja, so ging das schon seit drei Stunden, in denen wir eine Runde nach der anderen spielten, aber auch nicht aufhören wollten. "Könnt ihr nicht endlich Mal die Klappe halten!", fauchte Jay unter ihrer Decke hervor. "Vergiss es!", riefen wir alle drei im Chor. Tja dann hätte sie sich andere Mitbewohner suchen sollen. "Ok in der nächsten Runde mach ich euch alle Platt!", rief ich voller Vorfreude und mischte die Karten neu. Mich erinnerte dieser Abend an die Abende mit meiner Familie, als wir auch immer Spiele gespielt hatten. Und genau das machte mich glücklich. Das ich im gewissem Sinne hier auch ein Mensch sein kann und nicht nur ein Halbgott. Gerade als ich die Karten ausgeben wollte, flackerte plötzlich das Licht und es wurde kälter im Raum. Mit einem Knall zersprang die Glühbirne und es wurde stockdunkel. "JAY!"

•*¨*•.¸¸☆*・゚゚・*☆¸¸.•*¨*•

1457 Wörter

Hope u enjoy🖤

Axy D left the Chat.

𝕻𝖊𝖗𝖋𝖊𝖈𝖙𝖑𝖞 𝕴𝖒𝖕𝖊𝖗𝖋𝖊𝖈𝖙Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt