☬ fσυятєєи ☬

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Ich bin immer noch nicht dazu gekommen, sie zu fragen, was Jay's Fähigkeiten waren. Das Abendessen brachten wir eher schweigend hinter uns. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach, wobei ich an meine Familie dachte. Ich hatte ihnen lange nicht mehr geschrieben, dass sollte ich auf jeden Fall heute noch machen. Jay übernahm dieses Mal das aufwaschen und in der Zwischenzeit ging ich ins Bad, um zu duschen. Schnell entledigte ich mich meiner Kleidung und drehte das Wasser auf. Ich stieg unter den bereits warmen Wasserstrahl und entspannte mich. Das Training zeigte langsam seine Wirkung und ein leichter Schmerz machte sich bereits im Schulter- und Oberschenkelbereich bemerkbar. Ich war froh, sie überredet bekommen zu haben. Auch wenn ich von Angesicht zu Angesicht mit einer Riesenspinne in Kontakt gekommen bin, welche sie um mich zu necken herbeigerufen hatte. Bei den Gedanken an dieses Riesenvieh lief mir ein eiskalter Schauer, trotz der warmen Wassertemperatur über den Rücken. In Gedanken versunken bemerkte ich nicht, wie sich die Bad Tür öffnete und ein Schatten in den mit Wasserdampf durchzogenen Raum trat. Erst als eine tiefe Stimme ertönte, erwachte ich aus meinen Gedanken. "Gosh, wie heiß duschst du?" Mir entfuhr ein spitzer, lauter Schrei. "Jay, verdammt! Raus!" Mit meinen Händen versuchte ich meinen Körper zu verstecken, während meine Mitbewohnerin im Badschrank rumwühlte. "Jetzt chill mal deine Eierstöcke. Ist ja nicht so, als hätte ich eine Frau noch nie nackt gesehen.", schnaubte sie, erhob sich aus der Hocke und schaute vermutlich direkt in meine Richtung. Mein Gesicht verfärbte sich rot. Gott war das peinlich. "Jetzt geh raus!", quengelte ich. Wieder nur ein Schnauben ihrerseits und sie verließ den Raum. Holy Shit! An diesem Abend schloss ich mich in meinem Zimmer ein, unfähig sie zu sehen und an diese Situation von eben zu denken.

Den nächsten Morgen stellte ich sie ordentlich zur Rede, jedoch konterte sie immer wieder, dass wir doch zwei Frauen waren und eh das gleiche hatten. Irgendwann beließ ich es einfach dabei und zusammen machten wir uns auf den Weg zur Schule. Schon im Vorhof bekamen wir komische Blicke zugeworfen und es wurde aufgeregt getuschelt. Stirnrunzelnd schaute ich zu der Älteren auf, welche nur ein neutrales, jedoch auch leicht genervtes Gesicht aufgesetzt hatte und sich glaube ich, eher weniger um die neugierigen Schüler kümmerte. So wie immer. Gemeinsam betraten wir das Alte Schloss und liefen den Flur entlang, wo ebenfalls Schüler in kleinen Grüppchen standen und tuschelten. Immer mal wieder wurde mit den Fingern auf uns gezeigt. Wenig später nach uns trat Jonathan durch die Tür und das Gemurmel wurde lauter. Was zur Hölle war passiert? Anscheinend ging es ja um die beiden. "Was habt ihr schon wieder angestellt?", flüsterte ich in Jays Richtung, wobei ich dachte, dass sie mich wegen des Lärms der Schüler, die gerade durch die Tür strömten, nicht verstehen konnte. Aber anscheinend hatte sie gute Ohren. "Du erinnerst dich an gar nichts mehr, oder?" Ich schüttelte leicht meinen Kopf und strick mir ein paar lose Strähnen zurück hinters Ohr. All diese Blicke machten mich auf eine Art nervös. Was wenn mir etwas Peinliches passiert war, als ich betrunken war? Nur mit großer Mühe konnte ich verstehen, was Jay als nächstes sagte. "Besser so." Ich schnaubte. Verheimlicht mir einfach was passiert ist! Idiotin! Wir erreichten unseren Klassenraum und zu meinem Erstaunen hatte sie mit mir Literatur. Der Raum war wie ein Hörsaal in einer Uni aufgebaut, auf die ich eigentlich nach der Schule gehen wollte. In der hintersten Reihe entdeckte ich eine schwarze Wolke und das konnte nur eins bedeuten. Schnell huschte ich zu den Haufen hin und setzte mich neben ihn. "Hi Ayato." "Hi." Er lächelte mich leicht aus seinem Haufen an, schloss dann jedoch wieder die Augen. Jay setzte sich neben Ayato und grüßte ihn zu meiner Verwunderung mit einem leisen 'Morgen'. Der Schwarzhaarige grummelte nur vor sich her und ich packte meine Bücher und ein Block aus. Die Literaturlehrerin betrat den Saal und prompt wurde es leise. Sie überprüfte die Anwesenheit und begann dann sich die restlichen zwei Stunden dem Buch zuzuwenden, welches wir vor kurzem Angefangen hatten. Ich fand es ziemlich spannend. Es war eine Romancestory, die in der Sicht der Jungs zu kitschig war. Jedoch lasen sie immer gespannt mit, wenn es doch mal heißer herging zwischen den Protagonisten. Typisch. Die Lehrerin, Mrs. Gardener leistete gute Arbeit und der Unterricht machte bei ihr wenigstens Spaß. In meiner alten Schule hatten wir eine verdammt griesgrämige Japanisch Lehrerin gehabt, die aller zwei Stunden mit uns einen Aufsatz schrieb. Nie hatten wir mit ihr etwas gelesen, selbst nicht die Bücher, die im Lehrplan standen. Im Handumdrehen waren die Stunden rum und ich machte mich zusammen mit Ayato auf den Weg zum Speisesaal. Wo Jay schon wieder hin war, wusste ich nicht. "Hey. Du bist doch die Tochter der Athene oder?" Eine Gruppe von Jungs und Mädchen hatte sich um uns versammelt und störte somit unser Gespräch über das Buch. "Ja, wieso?", antwortete ich und zog eine Augenbraue nach oben. "Was ist auf der Party von den Zwillingen eigentlich vorgefallen. Wir haben gehört, sie wurde abrupt abgeblasen und alle wurden rausgeschmissen." Also hält die Blauhaarige mir doch etwas vor. Leicht hob ich die Hände. "Ich weiß von nichts.", gab ich ehrlich zu. Die Gruppe nickte verstehend und verschwand tuschelnd. "Das die sich alle solche Sorgen machen, was zu verpassen.", grinste Ayato und wir betraten den Speisesaal. "Weißt du was passiert ist?" Der Sohn des Hypnos schüttelte den Kopf. "Ich war nicht auf der Party. Ich hab nur so halb mitbekommen, dass es um Jonathan, Jay und dich ging." "Oh Gott. Ich trinke nie wieder Alkohol.", jammerte ich und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. "Das wird schon.", lachte er, legte einen Arm um meine Schultern und zog mich weiter zur Theke. Ich war überrascht, wie offen er zu mir ist, obwohl wir noch nicht sehr viel Kontakt miteinander hatten und das er auf einmal nicht mehr müde erschien. Wir holten unser Frühstück und setzten uns an einen freien Tisch, während wir über alles Mögliche redeten. "Wo sind eigentlich Isabelle und Nolan?" "Nolan hat sich wieder mal mit jemanden angelegt und liegt im Krankenhaus. Isabelle ist vermutlich bei ihm und hält ihm immer noch eine Predigt.", seufzte der Schwarzhaarige und griff wie selbst verständlich nach meinem Schokoladenaufstrich. Aus Spaß fauchte ich, wie eine Katze auf und er tat es mir gleich. Lachend schob ich ihm das halbleere Schälchen zu. Wir waren anscheinend beide süchtig nach Süßes.

𝕻𝖊𝖗𝖋𝖊𝖈𝖙𝖑𝖞 𝕴𝖒𝖕𝖊𝖗𝖋𝖊𝖈𝖙Where stories live. Discover now