☬ тωєиту-тняєє ☬

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Schweißgebadet fuhr ich im Bett hoch. Heftig atmend schaute ich mich in meinem Zimmer um und erblickte eine dunkle Silhouette mit roten Augen neben meinem Bett stehen. Laut schrie ich auf und wich so weit weg, wie möglich. "Nao, ich bin's." Die Person griff sanft nach meinem Handgelenk und zog mich zu sich. Als meine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, erkannte ich Jay. Erleichtert atmete ich zittrig aus und fuhr mir durch die Haare. Schon wieder ein Albtraum. Sie wollen mich anscheinend nicht in Ruhe lassen. Jay strich mir über den Kopf und wandte sich zur Tür. Schnell griff ich nach ihrem Handgelenk, hinderte sie somit am Gehen. "Kannst du hierbleiben?", fragte ich schüchtern und drehte meinen Kopf zur Seite, um sie nicht ansehen zu müssen. "Naomi, du bist kein Kind mehr.", erwiderte die Blauhaarige leise, löste behutsam meine Hand von ihrem Arm und schritt Richtung Tür. "Bitte!", wimmerte ich ängstlich und blickte flehend ihren Rücken an. Ich sah, wie sie mit sich rang, schließlich ergeben seufzte und sich dann wieder zu mir wandte. Die roten Augen von vorhin waren verschwunden. "Na schön." Jay trat ans Bett und ließ sich neben mir nieder. "Danke.", murmelte ich und machte ihr Platz, bevor ich mich wieder an sie herankuschelte. Sie schnaubte nur als Antwort und legte einen Arm hinter ihren Kopf. Für einen Augenblick war alles ruhig und ich beobachtete, wie sich ihr Brustkorb ruhig hebt und senkte. Ich konnte nicht wieder einschlafen. Dafür saß der Schock durch den Albtraum zu tief. Es war jedes Mal so. "Naomi, sieh mich an.", brummte Jay. Ich schaute zu ihr auf und blickte abermals direkt in diese roten Dämonenaugen. Mit offenem Mund starrte ich Jay's dunkles Gesicht, wie in Trance an. "Schlaf." "Was-" Meine Augenlider wurden schwer und ich kämpfte gegen die plötzlich aufkommende Müdigkeit an, jedoch ohne Erfolg. Ich war eingeschlafen, noch bevor ich die Blauhaarige zur Rede stellen konnte.

Klingen prallten an diesem Mittag aufeinander. Wir hatten die ersten zwei Blöcke Kräftetraining reingedrückt bekommen und sollten uns wie immer mit einer Schülerin aus der höheren Klasse zusammentun. Staub wirbelte durch die Luft an der Stelle, wo ich und Jay uns gerade wortwörtlich halb bekriegten. "Was zum Teufel hast du diese Nacht mit mir gemacht?!", rief ich und wehrte die scharfe Klinge ihres schwarzen Katanas mit dem Schwert der Athene ab. "Was soll ich mit dir gemacht haben?" Ich griff sie weiterhin an. "Jetzt tu nicht so! Ich weiß, dass ich einen Albtraum hatte und du warst auch da. Ich-" "Du hältst das Schwert falsch.", unterbrach Jay mich und stoppte mitten in ihrer Bewegung. Wortlos schaute ich sie an und beobachtete, wie sie zu mir herüberkam. Kurz bevor sie bei mir war, hob ich das goldene Schwert und drückte die Spitze direkt über ihrem Herz in ihre blasse Haut. Jay stoppte und trotzig sah ich zu ihr auf. "Jetzt sag mir, was du mit mir gemacht hast!" Die Blauhaarige zog eine Augenbraue nach oben und begann zu grinsen. "Glaubst du wirklich, du könntest mich umbringen?" "Denkst du nur, weil ich klein und süß bin, könnte ich niemanden töten?", stellte ich ihr eine Gegenfrage und sah sie neutral an. Sie hatte irgendetwas mit mir gemacht, ansonsten hätte ich nicht die ganze Nacht durchgeschlafen. Das tat ich nie, nach einem Albtraum. "Wer hat gesagt, dass du süß bist?" "Ich. Und jetzt hör auf meiner Frage auszuweichen! Was. Hast. Du. Mit. Mir. Gemacht?" Sie grinste immer noch böse und tat einen auf unschuldig. "Nichts, was sonst. Du hast anscheinend die Angewohnheit plötzlich einzuschlafen." Jay legte den Kopf schief, sodass ihr einige der blauen Strähnen in die Augen vielen und kurz ihre Augen rot aufblitzten. Ich spürte, wie die Wut in mir hochkochte und mit ihr auch meine Magie. So langsam war ich am Ende meiner Geduld. "Hör auf so eine Scheiße zu erzählen!", rief ich und griff sie erneut an, diesmal jedoch wesentlich schneller und effektiver als vorher. Unsere Schwerter prallten aneinander und das kratzende Geräusch von Metall auf Metall bereitete mir eine Gänsehaut. "Kontrolliere es!", raunte mein Gegenüber und grinste dämonisch, während ihre Augen eine blutrote Farbe annahmen. Mit Mühe konnte ich ihrer Kraft entgegenwirken. "Es stimmt also wirklich. Jedes Mal, wenn du wütend wirst oder deine Kräfte zum Vorscheinen kommen, werden deine Augen rosa. Passt zu deinen Haaren." Verwundert blickte ich sie an, aber ich fasste mich schnell wieder. "Halt die Klappe!", schrie ich und stieß sie mit voller Wucht zurück, sodass sie ein paar Meter durch die Luft flog und letztendlich in der Hocke auf dem Boden aufkam. Leichtfüßig stand sie auf. "Wie du willst." Jay drehte ihr Katana ein wenig. Schwarzer Rauch stieg von der Klinge auf. Ich packte den goldenen Griff meines Schwertes fester und bereitete mich somit auf das Kommende vor. Unzählige Male bin ich an diesem Angriff von ihr gescheitert. Nicht dieses Mal! Nicht dieses Mal! In einer schnellen, fließenden Bewegung zog sie das Katana waagerecht durch die Luft. Eine Schnittwelle aus reiner Dämonenfluchkraft raste auf mich zu. Für kurze Zeit schloss ich die Augen. Eine kalte Ruhe legte sich über mich, wie schon so oft, wenn wir trainiert haben. Sie schärfte meine Sinne und Reflexe. Und genau in diesem Moment war ich mir sicher, dass ich es dieses Mal schaffe. Ich öffnete die Augen und zog das Schwert der Athene ebenfalls zweimal kreuzartig durch die Luft. Die goldenen Schnittwellen, die ich erzeugte, waren wesentlich kleiner und schwächer als die von Jay. Gebannt beobachtete ich, wie sie auf die Schwarzen prallten

...und diese endgültig zerschnitten.

Erleichtert ging ich in die Hocke und stieß ein jubelndes "Yes!" aus. Mehrere Mädchen aus meiner Klasse und auch aus der oberen Stufe kamen zu mir und beglückwünschten mich, fragten, wo ich so etwas gelernt hatte. "Tja nur von den besten.", antwortete ich daraufhin nur grinsend und blickte rüber zu Jay, die noch genau an Ort und Stelle stand. Mit einem ehrlichen Lächeln und stolzen Blick.

"Nicht schlecht. Das war das erste Mal, dass du mich geschlagen hast." "Danke.", sagte ich mit einem vollem Mund Spagetti. Sie wuschelte mir durch die Haare und aß weiter. "Ich lerne ja auch nur von der Meisterin.", fügte ich hinzu, nachdem ich runtergekaut habe und sie schmunzelte. Der Tag war anstrengend gewesen, vor allem die zwei Blöcke Kräftetraining und hinterher noch einen Block Kampfsport, da unsere Lehrerin für Englisch ausgefallen ist. Mein ganzer Körper schmerzte von den vielen Tritten und Schlägen, die ich im Kampfsport noch abbekommen hatte. 'Ich werde mir nachher ein schönes, heißes Bad einlassen.', dachte ich zufrieden und schluckte runter. "Jetzt kannst du mir nicht mehr ausweichen. Was zur Hölle hast du mit mir gemacht?", stellte ich Jay abermals zur Rede. Jedoch schaute mich diese nur mit großen Augen und den Mund voller Nudeln an, wie als wüsste sie nicht, was ich meinte. Arsch. Wartend legte ich die Gabel beiseite und blickte sie eindringlich an. Die Blauhaarige verdrehte die Augen. "Hast du es immer noch nicht gecheckt?" "Was soll ich gecheckt haben?" Jay stöhnte frustriert auf und legte den Kopf in den Nacken. "Meine Fresse. Ich dachte du hast so n hohen IQ." Sie setzte sich normal hin und verschränkte die Arme vor der Brust. "Erinnerst du dich an die Nacht in der dir der Dämon begegnet ist?" Langsam nickte ich. In dieser Nacht hatte ich auch solche Albträume. "Wir saßen zusammen am Klavier. Ich habe dir erzählt, dass einer meiner Fähigkeiten Schlaf-und Traummanipulation ist. Ich kann nicht nur Albträume vertreiben oder hervorrufen, sondern auch sofortigen Schlaf herbeirufen, Schlaflosigkeit induzieren oder auch in Träumen hin und her reisen." "Also hast du gestern bei mir Schlaf hervorgerufen?" Jay nickte. "Ich wusste, dass du die ganze Nacht nicht schlafen würdest, deshalb." Ich presste die Lippen aufeinander. Sie half mir immer wieder. "Oh vergiss es, dich jetzt bei mir zu bedanken oder zu entschuldigen! Halt einfach deine Klappe." "Ich sag ja schon nichts." Beleidigt blähte ich meine Wangen auf. Sie kannte mich mittlerweile echt gut. Wir beendeten unser gemeinsames Abendbrot und räumten das Geschirr in die Spüle. "Ich wasch ab." "Danke." Und schon war ich nach oben ins Bad verschwunden. Wie vorher gesagt ließ ich mir ein heißes Bad mit ganz viel Schaum ein. Gosh, ich liebte solche Bäder. Der Raum war von Dampf durchzogen und es roch leicht nach Rosen und Vanille. Während die mattschwarz-farbene Wanne volllief, befreie ich mich langsam von meinen Klamotten und stieg dann ins heiße Wasser. Zufrieden brummte ich und schloss die Augen. Endlich konnte ich mal wieder entspannen, nach den Ereignissen von gestern und heute. Jedoch hielt die Stille nicht lange an, als die Tür mit einem Plauzen geöffnet wurde und Jay in den Raum trat. Neutral schaute sie mir in die Augen. "Du bist ja immer noch hier." "Yahh Jay geh raus!!", rief ich erschrocken und versuchte mit dem Schaum meinen nackten Körper zu verstecken. Als sie meine Tat bemerkte grinste sie, steckte die Hände in die Taschen ihrer Jogginghose und beugte sich zu mir runter. "Als wüsste ich nicht bereits, wie du aussiehst.", raunte Jay und stellte sich wieder gerade hin, mich nebenbei musternd. Mit großen Augen schaute ich sie an. Was? "Nanu, wieso wirst du denn so rot?", fragte sie unschuldig und leise lachend verließ sie den Raum wieder. "Du bist so ein Arsch!", schrie ich ihr hinterher und schlug mir mehrere Male mit beiden Händen auf die Wangen. Schließlich ließ ich mich unter Wasser gleiten. Warum passierte mir immer so etwas? Ich tauchte auf, stieg aus der Wanne und schnappte mir ein Handtuch, um mich abzutrocknen. Mit noch nassen Haaren und in einen meiner Lieblingspyjamas huschte ich rüber in mein Zimmer. "Elendes Miststück.", fluchte ich vor mich her und rubbelte währenddessen meine Haare trocken. Ich stockte aber, als ich Jay an meinem Terrarium stehen sah, mit Minzi in der Hand. "Meinst du mich?" Schelmisch blickte sie zu mir hoch, wandte sich dann jedoch wieder dem beigebraunen Reptil zu. "Wem sonst.", schnaubte ich und trat zu ihr. "Ist das irgendeine Art von Drache?", fragte Jay und schaute mich neugierig an. Mit offenen Mund und hochgezogener Augenbraue schaute ich zurück. "Du weißt nicht, was das ist?" Planlos schüttelte sie den Kopf und strich sacht über den Kopf des Geckos. "Das ist ein Leopardengecko und kein Drache." Ich nahm ihr Minzi aus der Hand. "Ich wusste nicht, dass Drachen auch solche Größen haben können." "Sie können jede Größe haben." Ich setzte den Gecko zurück in das Terrarium und mir entging nicht, wie Jay mich dabei musterte.

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1736 Wörter

Hope u enjoy 🖤

Axy D left the Chat.

𝕻𝖊𝖗𝖋𝖊𝖈𝖙𝖑𝖞 𝕴𝖒𝖕𝖊𝖗𝖋𝖊𝖈𝖙Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt