Zwanzig

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𝒜 𝓁 ℯ 𝒶
ᴡɪʟʟɪᴀᴍs

Adam spannte Kyson mit ein und stellte ihm ein paar Leute vor, während ich zu Sally lief, die ganz gerötete Wangen hatte.
Ich sah sie mit weitgeöffneten Augen an und sie grinste verlegen.

»Na, war der Sex mit meinem Bruder gut?«, witzelte ich und umarmte sie, was sie sofort erwiderte.

»Total«, antwortete sie und ich täuschte ein Würgen vor.
Das war ekelhaft, aber ich hatte es mir selbst verschuldet.

»Ich dachte das wäre eine kleine Runde?«, fragte ich, als ich noch ein paar weitere, bekannte Gesichter sah.
Freunde von früher, die mittlerweile nur noch Bekannte waren.

Nicht sehr viele Menschen, aber ich hatte mir eigentlich nur eine Handvoll vorgestellt. Jetzt hausten in Adams Garten ungefähr fünfundzwanzig Personen.
Darunter auch Ryan und Clio, die in der Nähe von Adam und Kyson waren und sich miteinander unterhielten.

»Du kennst deinen Bruder. Wobei die alle so aussehen, als würden sie nicht allzulange bleiben. Die meisten trinken alkoholfreies Zeug, immerhin haben wir Mitte der Woche. War vielleicht nicht so sonderlich schlau von Adam«, erklärte mir Sally und ich stimmte ihr mit einem Nicken zu.

»Er hat Urlaub, oder? Wahrscheinlich hat er es vergessen«, meinte ich und diesmal stimmte Sally mir hinzu. Ich lachte über die Dummheit meines Bruders und auch Sally konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen.

»Aleaaaaa«, rief plötzlich jemand und ich runzelte die Stirn, als Clio auf mich zu schlenderte und seine Arme um mich legte, als wären wir enge Freunde.

Ich erwiderte seine Umarmung etwas überrumpelt und bemerkte Kyson, der noch immer bei Adam stand. Beide musterten Clio skeptisch, als er sich von mir löste und mich anlächelte.
Ryan hingegen gesellte sich zu Kyson, genauso wie Sally, während ich meine Konzentration wieder auf den Lockenschopf richtete, der mich interessiert ansah.

»Hey, alles gut bei dir?«, fragte ich ihn und war besorgt. Seine Wangen waren gerötet und seine Augen etwas glasig.

Er schien krank zu sein, vielleicht war er auch nur schlecht drauf. Keine Ahnung.

»Nicht so wirklich ehrlich gesagt. Ich bin froh, dass du da bist«, gestand er und erwärmte mit diesen Worten mein Herz.
Clio war wirklich eine tolle Person und ich verstand auch, warum Ryan, Clio und Kyson solch eine gute Kombination waren.

Clio war der Typ, der jeden Unsinn mitmachte. Ryan schien der Vernünftige zu sein und Kyson...nun Kyson war der Teil dieser Konstellation-

»Ich hab' nen Typen kennengelernt und er hat mich geküsst. Ich meine, einfach so, Alea. Und dann, gerade als ich anfing, ihn gern zuhaben, schickt er mich in die Wüste«

Er war nicht krank, er hatte Liebeskummer. Ich zog eine Schnutte und sah Clio an.

»Das tut mir leid«, flüsterte ich und streckte meine Arme aus, in die er sich fallen ließ wie ein kleines Kind. Clio verschränkte seine Arme an meinem Rücken und legte sein Kinn auf meiner Schulter ab, obwohl er größer als ich war.
Auch wenn wir beide uns noch nicht so gut kannten, hatte ich das Gefühl, als würde ich ihn mein ganzes Leben kennen.

»Muss es nicht. Sorry, dass ich mich ausgerechnet vor dir auskotzen muss, aber ich dachte, nun...«, er kam ins Stottern an meinem Ohr.

Ich wusste, was er meinte. Aber ich nahm es ihm nicht übel, im Gegenteil. Ich war sogar froh darüber, dass ich nicht die einzige Person war, die lernen musste, mit Körben umzugehen.

»Ich kann nachvollziehen, wie du dich fühlst. Und du weißt, dass du immer zu mir kommen kannst«, sprach ich ihm zu und er löste sich von mir, um mir freundschaftlich durch die Haare zu wuscheln.

Kyson EvansWhere stories live. Discover now