Achtunddreißig

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𝒜 𝓁 ℯ 𝒶
ᴡɪʟʟɪᴀᴍs

Clio schloss mich fest in seine Arme, während Ryan als erstes Kyson mit einem Klopfen auf den Rücken und einem Handschlag begrüßte.

Wir standen auf dem leeren Footballfeld der Greenville Highschool. Sogar den Hausmeister hatte ich kurz gesehen, als Kyson und ich angekommen waren. Er hatte sich mit Clio unterhalten und es schien so, als hätten sich die beiden angefreundet. Es würde also sicherlich nicht das letzte Mal sein, dass sich wir uns hier trafen.

»Prinzessin, wie geht's dir?«, erkundigte sich der Lockenkopf mit den grauen Augen bei mir, was mich grinsen ließ.

Ich mochte Clio schon vom ersten Tag an. Und Ryan auch. Die beiden waren immer freundlich zu mir und sie hatten Kyson durch eine sehr schwere Zeit geholfen. Ich war ihnen wirklich dankbar.

»Mir geht's blendend und dir?«

Kurz danach löste er sich von mir und zog die dunkelbraunen Augenbrauen theatralisch weit nach oben.

»Ihr geht's blendend, Ryan. Das habe ich dann wohl Evans zu verdanken, oder?«, rief Clio laut und drehte sich zu Kyson um, der daraufhin ausschließlich die Augen verdrehte, aber nichts erwiderte.
Ryan begrüßte mich ebenfalls mit einer kleinen Umarmung und richtete mir schöne Grüße von seiner Verlobten aus.

»Sag ihr schöne Grüße zurück«, lächelte ich und sah mich auf dem Spielfeld nach Sally und Adam um, doch stattdessen fand ich Liam Anderson und Lissa, die mir fast synchron zu winkten und näher heran traten.

Etwas überfordert erwiderte ich ihre Geste und runzelte die Stirn. Was machte mein Kollege mit seiner Freundin hier?

»Clio, Ryan, wie lange hat mein Bruder dieses Treffen schon geplant?«, fragte ich die Männer, doch die zuckten nur mit den Schultern.

»Gestern Abend kam die Nachricht, dass wir hier spielen«, erklärte Ryan und beobachtete Clio dabei, wie er unauffällig an seinem Shirt schnupperte.

»Stinkts?«, fragte Ryan ihn. Clio schüttelte den Kopf und trat vor mich, griff nach dem Kragen seines roten Shirts und hielt es mir an die Nase.

»Nach was riecht das?«, wollte er mit geheimnisvollem Lächeln wissen und ich unterdrückte ein Lachen. Ich liebte Clios schräge Art.

Ich beugte mich dichter zu ihm und roch an dem Shirt und verzog das Gesicht. Er roch nach einem wirklich starken Männerparfum. So stank er sonst nicht.

»Okay, bei wem warst du?«

Clio lachte, Ryan schüttelte den Kopf und Kyson presste die Lippen aufeinander. Die zwei wussten es also.

»Warum bin ich immer die Letzte, die was erfährt?«, beschwerte ich mich und warf einen anklagenden Blick auf den blonden Russen und Kyson Evans, die sich gegenseitig an schmunzelten. Wie fies.

»Erinnerst du dich noch an den Kerl, der mich in die Wüste geschickt hat? Da, wo du mit Kyson in Adams Küche eine kurze Nummer geschoben hast?«, half Clio mir auf die Sprünge. Meine Wangen färbten sich rot und ich räusperte mich.

Eine kurze Nummer? Das war keine kurze Nummer. Wir hatten uns geküsst. Und das war das erste Mal, als Kyson mir seine Narben offenbart hatte.

»Was ist mit dem?«, hakte ich nach und lehnte mich weiter zurück, während ich Clio genauer unter die Lupe nahm.

Und als mein Blick auf seinen Hals fiel, ähnelte dieser dem von Kyson. Er war übersät von Spuren der vergangenen Nacht.

»Oh«, kam es über meine Lippen. »Der Typ ist dir scheinbar in die Wüste gefolgt«, fügte ich hinzu und Clio grinste von einem Ohr zum anderen. Ich lachte leise und zog ihn nochmals in eine Umarmung. Clio presste mich allerdings so fest an seinen muskulösen Körper, dass ich kaum noch Luft bekam. Erstickt klopfte ich auf seinen Rücken um ihm zu zeigen, dass es genug war.

Kyson EvansWhere stories live. Discover now