Siebenundzwanzig

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𝒜 𝓁 ℯ 𝒶
ᴡɪʟʟɪᴀᴍs

»Alea? Du weinst aber jetzt nicht, weil du es bereust, oder?«, fragte mich Kyson nun. Ich schluckte und schüttelte den Kopf.

Nein, so war es nicht.

»Alea...es tut mir leid, falls ich-«, versuchte er sich zu entschuldigen, weshalb ich meine Hand nach oben ausstreckte und im Dunkeln nach seinem Gesicht griff.

Meine rechte Hand fand seine Wange. Unter der mit Bartstoppeln übersäten Haut, war seine Muskulatur total angespannt.

»Nein, das war perfekt. Du warst und bist perfekt«, murmelte ich erschöpft und schloss die Augen wieder, doch eine weitere Träne entwich meinen Augen.

»Das klingt nach einem gewaltigen ›aber‹, liege ich richtig?«

»Ich glaube schon, ja«, flüsterte ich und schloss die Augen fester, während er mit den Fingerspitzen meinen Arm berührte.

»Dann schieß Mal los«, forderte er mich ruhig auf und ich holte tief Luft.

Meine Vorsätze waren, Kyson Evans Zeit zu lassen. Ihn nicht zu hetzen oder zu irgendetwas zu drängen.
Allerdings stellte ich mir eine Frage, wo ich bei der ganzen Geschichte blieb.

Was, wenn ich Kyson die Zeit gab, die er womöglich brauchte und er sich dennoch nicht für mich entschied?

In dieser Zeit würde ich mich weiter in ihn verliebt.
Bereits jetzt wusste ich, dass ich mehr für Kyson empfand als für all meine vergangenen Romanzen.

Er war in mein Leben getreten und hatte Spuren hinterlassen. Spuren, die stärker waren als bei Zac oder Jeff.

Also was würde passieren, wenn Kyson Evans sich gegen mich entscheiden würde?

»Aber...«, fing ich an und fügte vorsichtig: »was hindert dich daran, glücklich zu sein?«, hinzu.

Nachdem ich das gesagt hatte, hielt ich den Atem an. Und Kysons Herzschlag unter meinem Ohr setzte einen Schlag lang aus.

Es war still, solch lange Zeit, dass ich davon überzeugt war, dass Kyson mir nicht antworten würde.

War das die Antwort auf meine Frage?

Ich war Kyson vielleicht nicht egal und löste so was wie Hoffnung in ihm aus, aber vielleicht war all das nicht genug.

Vielleicht war Kysons Herz bereits verloren und er konnte oder wollte sich nicht retten lassen.

»Du denkst ich kann mit dir glücklich sein?«, fragte er mich flüsternd und jetzt setzte auch nein Herz einen Schlag lang aus.

»Ich weiß es nicht. Aber du bedeutest mir wirklich viel, Kyson«, meinte ich ehrlich.
Ich würde alles dafür geben, Kyson glücklich zu sehen.

»Wie gesagt, du bist mir auch wichtig«, sagte er und ich fragte mich, ob er verstanden hatte, was ich damit meinte.

»Nein, Kyson...«, ich erhob mich und setzte mich neben ihn in den Schneidersitz, Kyson schaltete daraufhin das Nachtlicht an und ich konnte endlich sein Gesicht sehen.

Er setzte sich wie ich in den Schneidersitz und legte die Hände in die entstandene Mulde zwischen seinen überkreuzten Beinen.

»Was ist dein Ziel gerade eben? Irgendwas möchtest du mir doch mitteilen, oder? Denn wir haben schon darüber gesprochen. Mehrfach. Ich habe dir gesagt, dass ich glaube, nicht lieben zu können. Dann meintest du, du lernst es mir. Jetzt gehe ich langsam aber sicher auf dich ein, versuche mich dir zu öffnen und dennoch ist irgendwas bei dir, dass dich zweifeln lässt«

Kyson EvansWhere stories live. Discover now