Vier

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𝒜 𝓁 ℯ 𝒶
ᴡɪʟʟɪᴀᴍs

Die Stirn meines Bruders Adam war mit einer glitzernden Schicht Schweiß überzogen, während Kyson nicht allzu angestrengt wirkte.

Ich hatte den großartigen Job, die Badezimmertür aufzuhalten, da die Männer die Waschmaschine soeben hochtrugen, danach sollte der Trockner folgen.

Der Eingang des Bades war nicht wirklich der Größte und laut Kyson war die Tür eine Zumutung, die erst Anfang nächster Woche behoben werden würden.

Kysons Armmuskulatur sah sehr beeindruckend aus, als er mit Adam und der Waschmaschine an mir vorbeilief und die beiden sie auf den schwarzen Fliesenboden abstellen.

Alles hier war dunkler gehalten, mein Badezimmer besaß weiße Fliesen, dieses hier hatte mehr graue und schwarze. Die Decke war ebenso hoch wie bei mir unten. Das Deckenlicht hatte Kyson durch eine riesige, viereckige Deckenleuchte ausgetauscht, die doppelt so viel Helligkeit in das mittelgroße Badezimmer brachte, als bei mir unten.

Auch zu seinem Standard gehörte eine stinknormale Dusche mit Glastüren, die ab der Hüfte milchig eingefärbt waren.

Mein Blick glitt zurück zu Adam, er stützte sich mit den Ellenbogen auf der Waschmaschine ab, während Kysons schlanke Finger durch seine schwarzen, glatten Haare glitten. Die grünen Augen waren aufmerksam auf Adam gerichtet, der tief einatmete.

»Denkst du, wir schaffen den Trockner noch, oder brauchst du erstmal eine Pause?«, erkundigte sich Kyson und legte den Kopf leicht zur Seite. Er sah in diesem Moment kein bisschen erschöpft aus, im Vergleich zu Adam. Nun, da merkte man, dass Adam hauptsächlich in einem schicken Büro auf einem für ihn angepassten Stuhl saß und Skizzen der neusten Fordmodelle zeichnete und anpasste.

Was Kyson arbeitete, wusste ich nicht, aber es interessierte mich mehr, als es sollte.

»Eine Pause wäre nicht schlecht. Ich trinke schnell was und gucke nach, wo Sally steckt. Bin gleich wieder da, okay?«

Ich lehnte noch immer mit dem Rücken gegen der weißen Badezimmertür, als Adam an mir vorbeischlürfte und seine Halswirbel wieder abartig laut knacken ließ. Ich verzog das Gesicht, sah meinem Bruder nach und drehte mein Gesicht vorsichtig nach links, um für einen Moment die Luft anzuhalten.

Kyson sah mich direkt an - ohne mit der Wimper zu zucken, blickte er mir direkt in die Augen. Ich schluckte, denn gestern hatte er immer durch mich hindurch gesehen. Doch gerade eben tat er es nicht.

Er wirkte etwas steif, seine Augenbrauen waren zusammengezogen.

»Kannst du mir helfen, die Waschmaschine in die Ecke da zu tragen? Traust du dir das zu?«, fragte er und ich benötigte ein paar Sekunden, bis ich verstand, das er mich das fragte.

Mir war unwohl unter seinem intensiven Blick, doch ich verstand, dass ich irgendwas sagen musste, als er abwartend die Augenbraue mit dem Cut darin hochzog.

»Äh, ja klar«, gab ich von mir und entfernte mich schnell von der Tür, um keine Zeit zu verlieren. Ich steuerte die Waschmaschine an und bückte mich. Kyson folgte meinem Beispiel.

Ich umgriff ein kaltes Metall unten und fragte: »Auf drei?«

Ohne Kyson zu sehen, zählte ich: »Eins, zwei...drei«

Gemeinsam hoben wir das Ding strauchelnd hoch und trugen es in die rechte, hintere Ecke neben dem viereckigen, modernaussehenden Waschbecken. Meine Schultermuskulatur schrie bei diesem Gewicht auf, ich biss die Zähne so fest zusammen, dass es schmerzte und senkte den Blick. Das war so schwer und bei jedem kleinen Schritt, den ich machte, spürte ich, wie mich die Kraft verließ.

Kyson EvansWhere stories live. Discover now