Vierzehn

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𝒜 𝓁 ℯ 𝒶
ᴡɪʟʟɪᴀᴍs

Es dauerte einige Sekunden, vielleicht auch Minuten, bis ich den Mut fand, zu antworten.
Ich hatte schon oft darüber nachgedacht, ob ich mich bisher in einen Menschen mit ganzem Herzen verliebt hatte.
Und die einzige Person, die mir einfiel, war meine erste Liebe.

Zac Preston. Mein bester Freund aus Highschool Zeiten.
Wir waren ein Herz und eine Seele. Beste Freunde und dauernd zusammen. Es kam, wie es kommen musste. Ich verliebte mich in ihn, brachte aber nie den Mut auf, ihm das zu sagen.

Als wir bei unserer Abschlussfeier zu tief ins Glas gesehen hatten, war es passiert.

Wir hatten die Nacht unseres Lebens. Ich sagte ihm, wie ich empfand und wir schliefen miteinander. Es war eine Nacht, die ich bis heute bis ins kleinste Detail erzählen konnte.

Während ich mich nachträglich an alles erinnerte, hatte er keinen blassen Schimmer mehr und ignorierte mich einige Tage, bis er den Kontakt abbrach und mir vermittelte, dass er diese Nacht rückgängig machen würde, wenn er es könnte.

Es brach mir das Herz, wie er mich behandelte. Aber ich wusste, dass ich ihn liebte. All die Jahre, in denen wir nur Freunde waren, hätte ich alles getan, damit er die gleichen Gefühle empfand, wie ich für ihn. Für ein paar Momente dachte ich auch, er empfand so.

Denn Zac hatte oft Andeutungen gemacht, die dafür gesprochen hätten...

Doch ich sah Zac nie wieder und das, obwohl er nur ein paar Meilen entfernt wohnte.

Vielleicht war er umgezogen.

Ich erinnerte mich an die Wochen, die Monate, in denen ich weinte. Bis mich der Schlaf übermannte.

Ich zerriss unsere Bilder, um sie ein paar Tage später wieder zusammenzukleben.
Ich schrieb Briefe an ihn, in denen ich mich entschuldigte, dass ich es so weit kommen ließ.

Aber schlussendlich warf ich sie dann doch nur ins Feuer.

»Sein Name war Zac. Wir waren jung, die Highschool eben. Andere würden sagen, ich schwärmte nur für ihn, aber es war mehr, so viel mehr«

Wenn ich dagegen an Jeff dachte...ja, ich liebte ihn. Aber von ganzem Herzen?
Es war kompliziert, vielleicht wollte ich nach Zac einfach jemanden, der mich auf Händen trug.
Und das tat Jeff, nur trug er neben mir, auch noch Violet auf Händen.

Kysons Augen richteten sich auf mich und sein Mundwinkel zuckte. Er sah nicht so aus, als würde er mich verspotten. Viel mehr wirkte es so, als wäre er dankbar für meine Ehrlichkeit.

»Was ist passiert?«, wollte er wissen und ich seufzte deprimiert.

»Um das zu verstehen, müsste ich dir die Hintergrundgeschichte erzählen«

»Dann erzähl mir einen Teil der Hintergrundgeschichte, bis wir dort sind«, forderte er mich sanft auf. Sein Daumen bewegte sich leicht über das Lenkrad und für den Bruchteil einer Sekunde stellte ich mir vor, dass er meine Wange so streicheln würde.

Ich erschauderte und versank in Gedanken, während ich zu erzählen begann. Ich erinnerte mich an den Abend, bevor alles zu Ende ging.

»Du musst schon die Augen schließen, Alea«, sagte Zac ungeduldig und umfasste dabei mit beiden Händen meine Schultern.

Ich fühlte mich nicht unwohl, als Zac mich berührte, im Gegenteil. Alles fing an zu brennen, als er das tat. Aber es war falsch, das war es.

Wir waren Freunde und ich sollte wegen meiner Gefühle für Zac nicht diese Freundschaft aufs Spiel setzen.

Kyson EvansWhere stories live. Discover now