Kapitel 32 - How to escape

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'Denkst du wirklich, ich seh dich da vorn nicht? Hau sofort ab, du Arschloch! Ich hab dir gesagt, dass du mich verdammt nochmal in Ruhe lassen sollst! Ich will dein hässliches Gesicht nicht länger ertragen müssen.' Das entfernte Geschrei riss mich abrupt aus meinem stillen Zustand der Bewusstlosigkeit.

Panisch schreckte ich zusammen und richtete mich alarmiert auf. Doch an meiner Situation hatte sich nichts geändert. Ich saß noch immer alleine in meinem dunklen, splittrigen Gefängnis. Die Tür vor den Gitterstäben war weithin geschlossen. Mittlerweile drang nicht einmal mehr durch das kleine Mäuseloch oder ein paar breitere Spalten zwischen den Holzbrettern an der Wand noch Lichtstrahlen. Konnte es sein, dass es draußen noch dunkle war? Ich hatte mein Zeitgefühl vollkommen verloren. Viel zu lange hockte ich schon hier drin.

Meine ganzen Glieder waren steif, kalt und schmerzten, weil ich viel zu lang auf dem harten, rauen Holzboden gelegen hatte. Mir war mittlerweile schlecht vor Hunger und ich musste dringend mal zur Toilette. Außerdem fror ich. Mein gesamter Körper, meine Finger, meine Zehen, meine Oberarme, meine Oberschenkel, alles war fast schon taub vor Kälte. Ich zitterte und meine geschundenen Muskeln protestierten mit aller Macht dagegen. Zudem wurde mein Schädel von einem dröhnenden Pochen durchzogen, welches es mir beinahe unmöglich machte einen klaren Gedanken zu fassen. Alles in allem, fühlte ich mich gerade körperlich so schrecklich, wie noch nie in meinem gesamten bisherigen Leben.

'Man, jetzt stell dich doch nicht so an. Lass uns reden.' 'REDEN?! Ist das dein verdammter Ernst? Du-'. Argh, scheiße tat das weh. Stöhnend hielt ich mir mit beiden Händen den schmerzenden Kopf. Die Stimmen hallten mittlerweile lautstark hindurch und verstärkten das Dröhnen und Ziehen darin so stark, dass ich mich knurrend über den Boden wand. In der Hoffnung so den Schmerzen entkommen zu können. Doch auch das half nicht im Geringsten. Im Gegenteil das hämmernde Pochen schien sogar noch zuzunehmen. Logisches Denken war mittlerweile vollkommen unmöglich. Was war passiert? Wie viel Zeit war überhaupt vergangen? Woher kamen diese verdammten Stimmen? Und 'KÖNNEN SIE NICHT ENDLICH MAL IHRE VERDAMMTE KLAPPE HALTEN?'

Urplötzlich wurde es unglaublich still in meinem Kopf. Einzig das Dröhnen war übrig geblieben und schien als stetiges Echo der Stimmen in meinem Schädel nachzuhallen. Hatte ich mir das alles nur eingebildet? War ich mittlerweile tatsächlich so verzweifelt und geistig mitgenommen, dass ich mir Streitgespräche einbildete?

'Brian, hast du das gehört?' Okay, vergiss es. Da waren sie auch schon wieder. 'Feli, bist da?' Erneut Stille. Irgendwie kamen mir die genannten Namen bekannt vor. Wobei nicht nur die Namen, auch die Stimmen wirkten, als hätte ich Sie schon einmal gehört. Konnten das tatsächlich Wandler sein, die ich das hörte? Wandler, die ich kannte? Aber woher? Und konnte ich tatsächlich bereits wieder einen Teil meiner Fähigkeiten nutzen? Argh, die Schmerzen in meinem Schädel, das Dröhnen, das Pochen, die Kälte und die Übelkeit machten es echt nicht leicht den Nebel, der schwer und undurchsichtig über meinen Gedanken und Erinnerungen hing, zu durchdringen.

Doch obwohl ich die Stimmen noch immer nicht genau zuordnen konnte, zwang ich mich zu einem Schritt ins unbekannte. Ich meine viel schlimmer als gerade konnte meine Situation sowieso nicht werden. Vorsichtig versuchte ich in meinem Kopf eine mentale Verbindung zu spüren. Doch das Hämmern schien alles andere, was ich möglicherweise spüren könnte, zu überschatten. Ich seufzte. Okay, dann musste ich es einfach so probieren.

Ich atmete noch einmal tief ein bevor ich mich daran machte mit meinem Matschgehirn einen klaren Gedanken zu formulieren. 'Hallo...?' Nichts! Doch so leicht gab ich nicht auf. 'Ist da jemand?...Hört mich jemand?...Ich glaube ich brauche Hilfe...Ist da jemand, der mir helfen kann?'.

'Verdammt, nochmal das ist nicht Feli. Alter, Millie was soll der Scheiß. Willst du mir jetzt etwa mit irgendwelchen Psychospielchen Angst einjagen? Was ist bloß falsch mit dir?', die männliche Stimme, die nun wieder durch meinen Kopf hallte, ließ mich innehalten. Doch das was den Schock wie einen Blitz durch meinen Körper schießen ließ, war die weibliche Stimmen, die die Aussage der ersten komplett ignorierte. 'Ella? Ella, bist du das?'

Black PantherWhere stories live. Discover now