Kapitel 34 - Rise and shine

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Ich stöhnte leise. Mein Schädel dröhnte und die Position, in der ich lag, wurde langsam unbequem. Ohne die Augen zu öffnen, versuchte ich mich ein wenig zu drehen und so wieder in eine angenehme Lage zu finden. Doch irgendwie schaffte ich es nicht so ganz. Etwas hinderte mich daran meine Beine richtig zu drehen. Ich gab es auf. Gab mich damit zufrieden nur meinen Oberkörper richtig zu rücken.

So wie mein Kopf sich anfühlte, hatte ich schon viel zu lange geschlafen. Doch ich irgendwie fühlte ich mich gerade noch nicht dazu bereit meinen tranceartigen Zustand zu verlassen. Die warmen, weichen Kissen, waren gerade wieder gemütlich geworden und ich merkte wie bereits wieder der Schlaf an mir zerrte. Obwohl ich das Gefühl hatte ewig geschlafen zu haben, schienen sowohl mein Körper als auch mein Geist unglaublich müde zu sein. Dabei wusste ich jedoch nicht, ob mein Körper noch oder schon wieder müde war.

Was ich jedoch wusste war, dass ich mir unbedingt angewöhnen sollte vor dem Schlafengehen mehr zu trinken. Das Pochen hinter meiner Stirn war auf jeden Fall ein eindeutiges Zeichen dafür.

Was hatte ich eigentlich gestern Abend noch gemacht, dass ich gerade so fertig war? Und was hatte ich nur für einen Müll geträumt? Ich konnte mich nur wage daran erinnern, dass es etwas mit Ben zu tun hatte.

Stöhnend rieb ich mir mit meiner rechten Hand übers Gesicht. Erst über die Augen und anschließend über die Stirn. Dabei versuchte ich verzweifelt die Schmerzen weg zu massieren. Doch es klappte nicht.

Dafür begann mein Kopf mittlerweile immer weniger Sinnes Wahrnehmungen um mich herum auszublenden. Immer mehr Reize gelangten ungefiltert zu mir durch. Seufzend legte ich meinen Arm über die Augen, um das Licht, was durch meine geschlossenen Lider drang, abzuschirmen. Doch auch das hinderte nicht, dass das leichte Rauschen von Regen sowie leise Stimmen zu mir durchzudringen. Und sie vertrieben die Müdigkeit aus meinem Kopf. Soweit bis ich es aufgab noch einmal wieder einzuschlafen.

Ich brummte frustriert, bevor ich blinzelnd begann meine Augen zu öffnen. Sie fühlten sich trocken an und brannten als das Sonnenlicht in sie eindrang. Sie begannen zu tränen. Ich rieb mir noch einmal mit dem Daumen meiner rechten Hand darüber, bevor ich gähnend meine Augen öffnete und mich umsah.

Mein Blick fiel zunächst auf die geschlossene Zimmertür, bevor er weiter zum Fenster wanderte. Es war gekippt und frische Luft sowie Tageslicht fluteten den Raum. Ein leichter Nieselregen benetzte die Glasscheibe mit feinen Tropfen und erschwerte das Hinaussehen.

Ich hob meinen Kopf und blickte mich weiter um und hielt irritiert inne. Noah lag auf meinem Bett und schaute mit dicken Kopfhörern auf seinem Kopf irgendeinen Film auf seinem Laptop. Doch wenn er auf meinem Bett lag...Sekunde! Warum lag ich in seinem Bett?

Von meiner Bewegung aufgeschreckt, drehte Noah seinen Kopf und sah mich an. Als er bemerkte, dass ich nicht länger schlief, schob er sich augenblicklich seine Kopfhörer von den Ohren, stellte den Laptop bei Seite und richtete sich auf.

"Hey, du bist ja wach. Wie geht's dir?" Er klang vorsichtig, während er die Beine über die Bettkante schwang, um mir näher zu kommen.

Irritiert runzelte ich meine Stirn. "Was meinst du damit?" Und das war der Moment in dem die Erinnerungen über mich hineinbrachen.

Ben, der mich mit einem hämischen Grinsen und breit gebleckten, gelben Zähnen von oben herab anblickte. Gefühle von markerschütternder Angst sowie absoluter Hilflosigkeit und Verzweiflung. Emotionen, die ich noch nie zuvor im meinem Leben in einer solchen Intensität zu spüren bekommen hatte. Splittriger Holzboden unter meinem Körper, Kälte und Hunger. Riesige Gitterstäbe, die mir den einzigen Ausgang versperrten. Blasrohr-Pfeile, die mir gegen meinen Willen irgendwelche Mittel initiierten.

Black PantherWhere stories live. Discover now