20 - Living a normal life

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"Ella? Bist du oben?", Ruth's gedämpfte Stimme ließ mich von dem kitschigen Liebesroman in meinen Händen aufblicken. " Ja! Ich bin hier!", rief ich zurück, während ich mich nach meinem bislang als Lesezeichen verwendeten Werbecoupon umblickte, mit dem ich ganze 5 % beim Kauf meiner nächsten Bratpfanne bekam. Was für ein verlockendes Angebot.

Es war mittlerweile bereits Donnerstag und allmählich hatte ich das Gefühl, dass ich den alltäglichen Ablauf im Leben der Steiners zu verstehen begann. Dabei schien ich selbst sogar so langsam sowas wie eine Routine zu entwickeln und mich fast schon zu leicht in die Strukturen dieses Rudels einzufügen. Seitdem mich Phil am Montag das erste Mal mitgenommen hatte, war ich bislang auch jeden weitern Morgen nach dem Frühstück mit ihm ins Labor gefahren. Auf unserem Hinweg hatten wir dabei immer Nick sowie Tia's zwei kleinen Zwillingsbrüder, Jan und Felix, mitgenommen und unterwegs beim Kindergarten abgesetzt. Ich verbrachte jedoch gar nicht allzu viel Zeit meines Tages im Labor. Dafür durfte ich mittlerweile nicht nur sauber machen, sondern Phil zum Teil tatsächlich auch schon aktiv bei seinen Experimenten und Analysen unterstützen. Dennoch sollte ich mich vielleicht doch noch nach einem zweiten Job umsehen, denn bis heute war ich noch nicht ein Tag später als ein Uhr wieder zurück gewesen. Nachdem Phil mich für den Tag entlassen hatte, war ich jedes Mal als Panther durch den Wald zurück zum Rudel gelaufen und kam bislang immer passend zu Ruth's Mittagspause. In den zwei Stunden in denen Sie nicht in ihrer Praxis anwesend sein musste, setzten wir beiden uns meist zusammen mit irgendwelchen Fertigkuchen oder Kekse aufs Sofa ins Wohnzimmer und tranken dazu eine Tasse Tee. Gestern haben uns dabei sogar Svenna, Tia's Mutter, und Ciel Gesellschaft geleistet. Während Ruth noch in ihrer Praxis und Phil noch in seinem Labor zu Gange waren, kümmerte Svenna sich in der Woche meist mit um Nick. Sie holte ihn zusammen mit Jan und Felix vom Kindergarten ab und passte auf die drei Kleinen auf bis zumindest einer der Steiners aus der Schule zurück war. Wobei Nick meist dennoch länger bei den Rüdlin's blieb, da er sich meist einfach nicht von seinen beiden Kumpels trennen konnte.

Für mich hatte es jedoch einen Haken, wenn man zurück war, bevor alle anderen aus der Schule kamen. Es war ultra langweilig. Sobald Ruth wieder in ihre Praxis verschwunden war, musste ich zunächst erst einmal zusehen, wie ich mich selbst beschäftigte. Nachdem ich mich am Montagmittag noch größtenteils versucht hatte zu mit meinem Handy und Chats mit Kira zu beschäftigen, war ich fast schon froh, als ich noch am selben Abend Valerie, Tia's Schwester, kennenlernte und sie mir noch innerhalb der ersten fünf Minuten mit deutlich zu viel Übereifer einen ihrer kitschigen Liebensromane in die Hand drückte. Allerdings hatte sie das Buch ursprünglich eigentlich für Lilli mitgebracht. Tja, während sie in der Schule war konnte sie es eh nicht gebrauchen. Und so wie es aussah hatte ich es wohl durch noch bevor die Osterferien nächste Woche begannen. Dabei musste ich mir leider zähneknirschend eingestehen, dass mich dieses Ding deutlich mehr fesselte, als ich je gedacht hätte. Aber ich würde definitiv eher sterben, als das wirklich laut zuzugeben.

Aus diesem Grund lag bis vor wenigen Sekunden auch noch völlig versunken in eine andere Welt zwischen den Kissen und Decken auf Johannas Bett. Naja mittlerweile wohl eher meinem Bett. Da ich neben seinem Zimmer nicht auch noch Noahs Bett in Beschlag nehmen wollte, war ich nach Sonntagnacht in das Bett auf der anderen Seite des Zimmers geflüchtet. Und ich musste gestehen, Johannas altes Bett war zwar ultra klein, dafür aber umso gemütlicher. Zwischen den ganzen Kissen und Decken fühlte ich mich richtig wohl. Vielleicht auch, weil es mich ein wenig an Kira's Bett und somit zuhause erinnerte.

Während ich noch dabei war das Buch auf den Nachtisch zu legen und mich aus den Fängen der Kuscheldecke befreite, streckte Ruth auch schon ihren Kopf durch die weit offenstehende Tür ins Zimmer. "Ach hier bist du. Hätte ich mir auch irgendwie denken können.", sie grinste, "Hättest du vielleicht Lust mir einen Gefallen zu tun?" Nickend zuckte ich mit meinen Schultern. "Klar, was gibt's?"

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