19 - It's all...science

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"Puh war das anstrengend." Erschöpft ließ ich mich in einem Schneidersitz auf das untere Ende von Noahs, naja mittlerweile anscheinend wohl eher meinem, Bett fallen. Dabei zupfte ich Lillis Katzenpulli zurecht. Obwohl das Mädchen dafür gesorgt hatte, dass ich mittlerweile einen eigenen Schlafanzug besaß, konnte ich es irgendwie nicht lassen dieses kitschige Teil zu tragen. Ich meine das Ding hat Katzenohren, wenn man die Kapuze aufsetzt! Was will man noch von einem Pulli?... Außerdem hatte Ruth meinen Pyjama bereits, wie alle anderen neuen Klamotten auch an sich gerissen und in die Maschine gestopft.

Noah lag, alle Viere von sich gestreckt, neben mir auf der Matratze. Seinen Kopf hatte er an das Bettende gelehnt und die Augen geschlossen. Es wirkte fast so, als wäre er bereits eingeschlafen und nicht mehr ansprechbar. Das Grinsen, dass sich bei meinen Worten auf seinem Gesicht ausbreitet deutet jedoch auf etwas anderes hin.

"Waren sie dir etwa nicht nett genug?" Sein Oberkörper beben durch das Lachen, das ihn durchfuhr, ein wenig. Die Augen hielt er jedoch noch immer geschlossen.

"Ganz im Gegenteil.", seufzte ich. "Wir haben fast überall etwas zu Essen und zu Trinken angeboten bekommen. Ich habe das Gefühl ich platze gleich. Ich weiß gar nicht, wie ich mich gleich hinlegen soll.", stöhnte ich gequält, während ich noch immer an einem losen Faden des Pullis herumzupfte. Angestrengt streckte ich dabei meinen schmerzenden Rücken einmal durch. Der Tag hatte mich eindeutig ermüdet und das war bis in die Knochen zu spüren.

"Erst eine Heidenangst vor dem Rudel haben und sich jetzt beschweren, dass alle zu nett sind. Kann man dir auch mal was recht machen Kätzchen?" Jetzt lachte der junge Mann richtig und der raue Ton seiner Stimme jagte mir einen angenehmen Schauer über den Rücken.

"Jaja, ich sag ja schon nichts mehr.", erwiderte grinsend, bevor ich mich aus meinem Schneidersitz erhob und am Kopfende neben den Wolf fallen ließ. "Jetzt mach doch mal Platz du Fettsack.", schimpfte ich leise, während Noah überrascht seine Augen aufschlug. Seine strahlend blaue Iris funkelten mich an. Es schien, als bräuchte er ein paar Sekunden, um die Situation zu erfassen, bevor mit einer hastigen Bewegung zu Seite rutschte.

Schnell zupfte ich an der Decke, auf die Noah sich einfach gelegt hatte, bis sie soweit von seinem Körper freigegeben wurde, dass ich gemütlich darunter rutschen konnte. Gerade als ich mich in eine angenehme Position begab, merkte ich, wie sich das Gewicht auf der Matratze verlagerte. Überrascht blickte ich auf und sah Noah, wie er seine Beine bereits über die Bettkante geschwungen hatte. Ich verstand nicht ganz warum er jetzt verschwinden wollte. Mein Ziel war es schließlich nur gewesen mir es ihm nach zu tun und in dem ich meinen Sitz-, beziehungsweise jetzt ja irgendwie eher Liege-, komfort erhöhte. Ich wollte ihn ja nicht gleich verscheuchen. Ganz im Gegenteil seine Nähe stimmte mich irgendwie zufrieden und ich wollte sie vor dem Schlafengehen definitiv so lange wie nur irgendwie möglich auskosten. Insbesondere in Anbetracht der Tatsache, dass es eh noch ein wenig dauern würden bis ich mit diesem vollen Magen überhaupt schlafen können würde.

Schnell griff ich nach dem Stoff des schwarzen T-Shirts, das er trug und zog den Wolf gerade als er sich erheben wollte mit einem leichten Druck zurück auf die Matratze. "Was wird das?", fragte ich verwirrt und Noah blickte mindestens genauso irritiert zurück.

"Wie 'Was wird das'? Ich dachte das wäre dein Zeichen, dass wir schlafen gehen?" "Aber ich muss doch noch so viel los werden. Hallo, immerhin war gerade erst eine LKW-Ladung voller neuer Eindrücke auf mich eingeprallt. Wie soll ich denn da einfach einschlafen?" Jammerte ich, während ich meine Hand von seinem T-Shirt löste und mich zurück in die Kissen fallen ließ.

"Okay?" Skeptisch rutschte der Wolf zurück auf die Matratze und lehnte sich mit seinem Rücken an das Bettende. "Was ist los?", fragte ich neugierig und rutschte zu ihm hoch, um mit ihm auf einer Augenhöhe zu sitzen.

Black PantherWhere stories live. Discover now