23 - Frühsport

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"Luke. Wo ist mein Handy? Ach vergiss es nimm deins. Los schnell mach ein Foto."

Schritte näherten sich.

"Sag mal spinnst du? Der bringt mich um, wenn er das erfährt. Vergiss es."

Das leises Getuschel riss mich aus meinen wirren Träumen und brachte mich langsam zurück in die Wirklichkeit. Jedoch fühlte ich mich nicht wirklich ausgeschlafen, sondern eher als wäre jemand mit einem Hundeschlitten über mich drüber gefahren. Mein Rücken schmerzte und ich hatte eigentlich noch keine Lust meinen Entspannungszustand zu verlassen und mich der realen Welt hinzugeben. Lieber schloss ich meine Augen noch etwas fester und kuschelte mich tiefer in die noch immer nach Noah riechenden Kissen.

"Du bist so eine Memme weißt du das? Wie konnte ich bei deiner Erziehung nur so versagen.", fluchte die erste Stimme leise, bevor ein dumpfer Schlag ertönte.

"Au! Sag mal spinnst du? Das nennt man häusliche Gewalt."

"Jetzt hör mal auf zu jammern und such mein verdammtes Handy. Argh muss man in diesem Haushalt denn alles selber machen." Schritte ertönte und wurden immer leiser, bis sie kaum noch wahrzunehmen waren.

Plötzlich begann mein Untergrund sich langsam zu bewegen. Grrr, was sollte das werden? Ich gab ein protestierendes Brummen von mir. Doch gerade, als ich meinen Trancezustand schweres Herzens aufgeben und in eine panische Abwehrhaltung aufspringen wollte, schlossen sich schon zwei viel zu vertraut riechende Arme um mich und begannen mir in wohlvertrauten Kreisen über meinen Rücken zufahren. Mit einem zufriedenen Seufzen ließ ich meinen Kopf wieder tiefer sinken.

"Was...was ist hier los?" Noahs raue und verschlafene Stimme ertönte unter mir. "Ah,...verfluchte Scheiße...mein Rücken. Diese Dreckscouch." Plötzlich stoppten die Kreise auf meinem Rücken abrupt. "Ey Alter, was soll das werden, man? Warum zu Teufel bist du überhaupt schon wach.", Noah stöhnte leise, während er sich noch ein Stück unter mir zurecht rückte.

"Hey jetzt beschwer dich mal nicht du Trottel. Du liegst immerhin auf der Kuschelseite dieses verdammten Sofas. Willst du mal das riesige Etwas von einem blauen Fleck sehen, den Lilli mir verpasst hat? Das geht doch nie wieder weg. Wie soll ich denn jemals wieder ohne Shirt rumlaufen? Das nächste Mal können wir gerne die Seiten tauschen. Ich wette Baghira würde sich über meine Gesellschaft freuen."

Ein tiefes, vibrierendes Knurren ertönte unter mir. "Was hat der gute Noah etwa ein Problem damit." Luke lautes Lachen erfüllte den Raum, während ich spürte, wie sich die Arme des Wolfes sich plötzlich enger um mich schlangen.

"Ach auf einmal traut er sich ihn zu provozieren." Schimpfend ertönte Ruths Stimme im Raum. "Aber nicht nur das. Geweckt hast du auch noch. Vielen Dank für deine Hilfe. Ich weiß definitiv schon wer die nächsten Wochen den Abwasch übernehmen wird."

"Hey das ist nicht fair. Nur, weil du Ewigkeiten brauchst um dein Handy zu finden? Ich hab doch nichts gemacht. Der traut sich doch nur nicht aufzuspringen und mich zu zerfleischen, weil er Angst hat, dass sein Kätzchen davon aufwacht."

Na toll das wars wohl mit meinem Dämmerzustand. Bei dem Gezanke war es ein Wunder, dass ich überhaupt so lange durchgehalten hatte. Frustriert brummend schlug ich meine Augen auf. Die Müdigkeit vernebelte noch immer einen Teil meiner Gedanken und ein Gähnen überkam mich. Schlagartig lockerte sich der Griff um meinen Oberkörper. Ich rieb mir noch einmal über die Augen, ein letzter Versuch die Müdigkeit vollständig zu vertreiben, bevor ich gezwungenermaßen meine leider viel zu gemütliche Liegeposition aufgab und mich mit einem trägen Brummen aufrecht neben den Wolf setzte.

"Noch ein paar letzte Worte." Gerade noch so schaffte ich es zu verstehen, was dieser Luke grinsend zu flüsterte.

"Morgen.", murmelte ich schnell verschlafen und versuchte so eine weitere Auseinandersetzung zu verhindern, während ich mich zeitgleich stöhnend streckte und meinen Rücken dehnte, der sich noch immer anfühlte, als hätte ich die ganze Nacht auf einem Stein gelegen.

Black PantherDonde viven las historias. Descúbrelo ahora