11 - Into the woods

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Das Kribbeln unter meiner Haut nahm zu, während ich versuchte mit Noah schrittzuhalten. Dieser lief mir voran in einem zügigen Tempo in den Wald.

Bevor wir vorhin durch die große Tür im Wohnzimmer verschwinden konnten, sind wir im Flur noch auf Luke gestoßen, der uns unbedingt begleiten wollte. Doch Noah war von der Idee gar nicht begeistert. Immerhin sollte unser Ausflug dem Stress-Abbau dienen und da sei Lukes Anwesenheit eher kontraproduktiv. Und in gewisser Weise stimmte ich ihm zu. Ein Wolf, während ich mich verwandelte, reichte mir vollkommen. Und so kam es, dass der eine Wolf und ich nun im Gänsemarsch durchs Unterholz stapften, während meine Wenigkeit darauf bedacht war, nicht jeden Moment über eine Wurzel zu stolpern.

Auf einer kleinen Lichtung, die von der Nachmittagssonne wundervoll ausgeleuchtet wurde, stoppte Noah dann so plötzlich, dass ich beinahe in ihn reingelaufen wäre. In letzter Sekunde konnte ich noch ausweichen und stellte mich neben ihn.

"Auf geht's!" rief der Braunhaarige auch schon enthusiastisch, während er sich bereits sein T-shirt über den Kopf zog. "Ich denke am besten laufen wir einmal die Grenze unseres Gebiets ab, dann lernst du es gleich kennen und wir haben eine schöne Laufstrecke."

Ich nickte von seinem Plan überzeugt und wollte gerade meine Augen von seinem nackten Oberkörper abwenden, als mein Blick auf vier kreisförmige Abdrücke auf seiner linken Schulter fielen. Mit zwei schnellen Schritten stand ich vor dem jungen Mann.

Zögerlich streckte ich meine Hand aus, bevor ich vorsichtig die Stellen berührte. Die Haut war dort weich und stach durch ihren zarten Rosaton von dem braunen Teint seines restlichen Körpers hervor. Obwohl sein Körper generell schon warm waren, glühten diese Stellen förmlich, was wohl dem Heilungsprozess zugeschrieben werden musste.

"War ich das?", kam es leise, aber nicht weniger entsetzt über meine Lippen. Doch Noah hatte mich natürlich verstanden. "Alles ist gut Kätzchen. Du siehst doch es ist schon prima wieder verheilt." Skeptisch betrachtet ich nun auch seine rechte Schulter, die nicht viel anders als die Linke aussah und dementsprechend auch eine ähnliche Hitze verströmte.

"Das tut mir so unendlich leid!" hauchte ich und der Wolf vor mir schenkte mir ein aufmunterndenes Grinsen, während er mich aus seinen hellblauen Augen aufmerksam ansah. "Das weiß ich doch!"

Ich nickte zögerlich, während ich langsam von ihm zurücktrat. "Dann lass uns mal los legen." lachte Noah und begann den oberen Knopf seiner schwarzen Jeans zu lösen. Mein Blick fiel durch die Bewegung angeregt und somit eher ungewollt auf den weißen Bund seiner Boxer und ich erinnerte mich, dass sie sich ja mit verwandeln sollte. Doch das konnte einfach unmöglich wahr sein.

"Ich... ich weiß, das klingt jetzt viel-...vielleicht merkwürdig, a-aber darf ich zusehen?" Ich bereute diese Frage schon, bevor ich sie überhaupt zu Ende gestellt hatte. Schnell vergrub ich meinen hochroten Kopf in den Handflächen und seufzte leise. Unter Wandlern galt es allgemein als unhöflich jemanden bei der Verwandlung anzusehen. Denn während der Verwandlung waren wir so sehr mit der transformation beschäftigt, dass wir uns nicht wehren konnten. Wir waren verwundbar. Zudem klang ich bei meiner Frage auch noch wie ein notgeiles Mädchen, dass noch nie einen Kerl in Unterwäsche gesehen hatte.

Noahs Lachen ließ mich zwischen meinen Fingern hindurch blinzeln. "Ich wusste doch schon immer, dass ich unwiderstehlich bin. Wie sollte ich da meinen Fan enttäuschen, indem ich ihrem größten Wunsch nicht nachkomme.", grinste er frech und erhielt dafür von mir den verdienten Schlag auf die Schulter.

Doch der Wolf ließ sich davon nicht beeindrucken, sondern entledigte sich nun vollständig seiner Jeans. Der junge Mann zwinkerte mir noch einmal zu, bevor er seine Augen schloss und sein Körper sich zu verändern begann.

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