Black Panther

14 - Kommunikation

"Ella?" Verschlafen brummend öffnete ich meine verklebten Augen. Nachdem ich ein paar Mal müde geblinzelt hatte, klärte sich mein Blick ein wenig. Obwohl ich in der Dunkelheit dieses Zimmers generell wenig erkennen konnte, war ich plötzlich in der Lage Noahs strahlend blaue Augen direkt vor mir auszumachen.

Die Müdigkeit ließ meinen Verstand unglaublich langsam arbeiten, doch ein paar Atemzüge später verstand auch ich, dass sein Gesicht direkt vor dem meinen schweben musste. Doch ich war viel zu erschöpft, um auf Abstand zu gehen.

"Es tut mir leid. Ich weck dich echt ungern. Aber ich muss jetzt zur Rudelsitzung und wollte nicht, dass du dir Sorgen machst, wenn ich bei deinem Aufwachen nicht mehr da bin." Ich brummte als Antwort nur müde. Ich verstand noch immer nicht ganz, was er von mir wollte. Dafür war mein Verstand einfach noch nicht wach genug.

"Okay mehr wollte ich auch nicht von dir. Dann schlaf mal schön weiter. Soll ich dich später wecken, wenn es Frühstück gibt." Erneut beschränkte ich mich ausschließlich auf ein Brummen. "Super. Dann bis später und träum von mir." Noah erhob sich. Ein Klacken ertönte und schon wurde der Raum erneuert in eine stille Dunkelheit gehüllt. Meine Augen schlossen sich fast automatisch und ich sank zurück in meinen erholsamen Schlaf.

***

Als ich meine Augen das nächste Mal öffnete, drang bereits schwaches Licht durch die Schlitze in den Jalousien. Ich fühlte mich noch immer nicht vollkommen erholt, musste aber dringend mal zur Toilette. Seufzend kletterte ich aus dem gemütlichen Bett und machte mich auf den Weg ins Bad.

Auf den Weg dahin traf ich keine Menschenseele und auch von unten drang kein Wort zu mir hoch.

Noch beim Händewaschen betrachtete ich mich skeptisch in dem Spiegel über dem Waschbecken. Von meinem blauen Auge, das gestern noch so aussah, als wäre ich einer Massenprügelei entkommen, war zu meiner Erleichterung mittlerweile nur noch eine leichte Rötung der Haut übrig geblieben. Für unwissend war es somit so gut wie gar nicht zu erkennen. Als ich mich beruhigt wieder von dem großen Spiegel abwand entdeckte ich neben dem Waschbecken meinen Kulturbeutel. Stimmt, ich konnte mich nicht erinnern ihn gestern Abend wieder eingepackt zu haben. Man ich wurde echt immer leichtsinniger mit meinem Kram. Aber wenn die Gelegenheit sich schon bot, konnte ich sie auch nutzen, um mir schnell meine Haare zu kämmen und die Zähne zu putzen.

Wieder in Noahs Zimmer angekommen, zeigte mir ein kurzer Blick auf Noahs Wecker, dass es gerade mal kurz vor 7 war. Kein Wunder, dass ich niemand in diesem Haus angetroffen hatte und auch kein Wunder, dass ich immer noch so müde war. Doch, wenn ich noch so müde war, wie müde musste dann Noah erst sein? Und um zu welcher Uhrzeit musste er verdammt nochmal aufgestanden sein?

Seufzend ließ ich mich rückwärts aufs Bett fallen und schloss meinen Augen. Wenn außer mir in diesem Haus sowieso noch keiner anzutreffen war, dann könnte ich ja eigentlich auch noch ein wenig schlafen.

Doch kurz bevor ich zum dritten Mal heute Weg dämmerte, saß ich wieder aufrecht auf dem Bett. Anstatt diese Zeit zu verschwenden, könnte ich sie besser nutzen, um Kira zu kontaktieren. Vielleicht war sie ja schon wach. Und wenn nicht, dann könnte ich mich ja immer noch wieder hinlegen.

Ich robbte bis an das Kopfteil und lehnte mich an dieses. Meine Beine verschränkte ich in einem Schneidersitz, während ich nach dem Handy griff. Ohne zu zögern schaltete ich es an und wählte Kiras Nummer, noch während ihre Antwortnachrichten auf meinem Bildschirm aufploppten. Hoffentlich war sie wach und hatte meine Nachrichten nicht schon gestern Abend beantwortet.

"Ella?" die leise flüsternde Stimme, die plötzlich am Ende der Leitung auftauchte, ließ mich plötzlich all meine Sorgen vergessen und brachte mich unweigerlich zum Lächeln. "Hi Kira." "Sag mal ist alles gut bei dir? Deine letzte Nachricht hast du um ca. 3 Uhr geschickt. Wie kannst du schon wieder wach sein?" Ich kicherte leise. Es war süß, wie sie sich noch immer Sorgen um mich machte.