dreißig

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"Gestern auf dem Konzert...", begann Dylan stockend,
"das habe ich nicht einfach so getan."

Mein Herzschlag legte unwillkürlich einen Affenzahn zu.

"Ich hoffe, du denkst nichts falsches von mir, du weißt schon, wegen Isabella."
Er sah mich noch immer so sonderbar an, doch es störte mich nicht.
Im Gegenteil - irgendwie gefiel es mir.

"Keine Sorge, ist schon okay.", entgegnete ich ehrlich, dabei stets bemüht, seinem intensiven Blick standzuhalten.

Doch er schüttelte den Kopf.
"Nein. Nichts ist okay."

Ich legte verwundert die Stirn in Falten.
"Was? Wieso?"

Ein paar Sekunden lang - zumindest glaubte ich, dass es Sekunden waren - legte sich Schweigen über den Hotelflur.

Dylans Augen offenbarten mir die unergründlichen Tiefen hunderter unerforschter Galaxien, als er sagte:

"Weil ich in dich verliebt bin."

Die Galaxien erweiterten sich und weckten eine unbekannte Abenteuerlust in meinem schwachen Herzen, welches mir schon so oft zur Last gefallen war und dem ich dennoch immer wieder wehrlos unterlag.

So auch dieses Mal.

Ich zerrte ihn durch die sperrangelweit geöffnete Tür in meine Suite, stieß selbige unsanft hinter uns zu und ersetzte meine Antwort durch einen leidenschaftlichen Kuss.

Ich wusste nicht, was in mich gefahren war.
Doch was auch immer es war, es fühlte sich wahnsinnig gut an.

Dylans Zunge bat um Einlass, und ich gewährte ihn ihr, während meine Hände sich selbstständig machten und langsam unter sein T-Shirt wanderten.
Ich stöhnte leise auf, als er seine warmen Lippen von meinem Mund hinunter zu meinem Hals gleiten ließ.

Er war nicht Thomas.
Niemand war wie Thomas, und niemand würde jemals auch nur annähernd wie Thomas sein.
Aber Dylan war besser.
Nicht besser als Thomas.
Aber besser für mich.

"Geh nicht.", murmelte Dylan, während er sich wieder zu meinem Mund vorarbeitete und auf seinem Weg eine angenehme Gänsehaut hinterließ. Seine Finger erforschten jeden Zentimeter meines Körpers und entlockten mir ein erneutes Stöhnen, ehe er mir mit seinen weichen Lippen jegliche weitere Aktivität mit dem Mund unmöglich machte.

Dylan würde mich Thomas vergessen lassen.
Die Hoffnung starb zuletzt.

"Warum sollte ich nicht?", fragte ich an seinen Lippen und lächelte verschmitzt.
Ich wollte es noch einmal hören.
"Ich liebe dich", erklärte Dylan zum wiederholten Male, bevor unsere Lippen erneut miteinander verschmolzen.
Mein Körper erbebte vor Lust, und als ich das selbe Verlangen auch in seinen Augen aufflammen sah, schubste ich ihn kurzerhand in Richtung Bett.
Ohne mich loszulassen, ließ er sich rücklings in die schneeweißen Laken fallen, sodass ich mich rittlings auf ihm positionieren und mich meinem plötzlich furchtbar lästigen Oberteil entledigen konnte. Sein T-Shirt fand nur kurz darauf ebenfalls seinen Weg auf den Fußboden, und einen Moment lang konnte ich meinen Blick nicht von seinem nahezu anbetungswürdigen Oberkörper abwenden.
"Bitte, geh nicht", bettelte Dylan wieder, zog mich zu sich heran und setzte unseren Kuss fort, liebevoller und stürmischer denn je.

Und dann sagte er etwas, was alles zerstörte.

"Ich beende das mit Isabella.Versprochen."

Abrupt setzte ich mich auf.
Ich konnte nicht fassen, was ich gerade gehört hatte.

"Wie bitte?!"

Dylan sah mich erneut mit diesem ganz besonderen Blick an, doch diesmal zeigten seine großen schokoladenfarbenen Augen keinerlei Wirkung auf mich.
Mit einem schwerfälligen Seufzen drehte er sich auf die Seite, um meinen mittlerweile nur noch leicht bekleideten Oberkörper sehnsüchtig zu mustern.
Ich musste zugeben, dass er wirklich zum Anbeißen war, bemühte mich jedoch, der ernsten Lage mehr Beachtung zu schenken als ihm.

"Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem es keinen Sinn macht, es noch länger vor dir zu verbergen.", meinte er betont lässig, doch seine innere Anspannung war ihm förmlich ins Gesicht geschrieben.
"Isabella und ich haben immer noch etwas miteinander."

Völlig außer mir sprang ich auf und streifte mir mein Shirt wieder über den Kopf.
Ich wollte mich keine Minute länger mit diesem Mann in einem Raum aufhalten.

"Blair, warte!", rief er mir hinterher, dich ich war bereits auf den Flur gestürmt und stolperte zum Fahrstuhl.

Ich brauchte dringend frische Luft.

* * *

Dieses Kapitel ist etwas kürzer, aber ich hoffe, es gefällt euch trotzdem ein wenig :)

Ich gebe mir wirklich viel Mühe, aber ab und zu muss das Schreiben eben mal warten... :/
Schule geht vor.
Jippie.

Bis zum nächsten Kapitel!!❤️

xx Liz

THE WAY IT GOES ϟ t.b.sWhere stories live. Discover now