fünf

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Das hysterische Kreischen von mehr als 10 000 Menschen zerriss mir beinahe das Trommelfell.
Ich wurde nahezu erdrückt von der völlig ausflippenden Menschenmenge, die zum Teil um sich schlug, um einen besseren Blick auf die Limousine erhaschen zu können, welche soeben vorgefahren war.
Mit Mühe schaffte ich es, mich auf die Zehenspitzen zu stellen, um zu beobachten, wie sich die hintere Wagentür öffnete.
Mit jeder Sekunde schienen die Massen lauter zu schreien.

Drei Bodyguards stiegen aus.

Dann er.

Ich hatte mich getäuscht, als ich gedacht hatte, die Leute könnten nicht noch lauter werden, ohne dass ihre Stimmbänder explodieren würden.
Aber ihr Kreischen war mehr als berechtigt.

Kein Mensch auf dieser Welt hätte jemals in Worte fassen können, wie hinreißend Thomas Sangster aussah.

Er war der Inbegriff der Perfektion.

Mein Puls schoss in die Höhe, meine Beine wurden zu Butter.
Verzweifelt versuchte ich, nicht zu hyperventilieren - der Versuch schlug natürlich fehl, und so war ich eine von tausenden hysterischen Fangirls, welche allesamt darauf warteten, Thomas Sangster Auge in Auge gegenüber zu stehen.

Ein paar wirklich hirnamputierte Mädchen versuchten, über den Zaun zu klettern, der sie von Thomas trennte - die Security hatte alle Hände voll zu tun.

Bevor er sich an den Tisch setzte und damit begann, die sich vor ihm häufenden Autogrammkarten zu signieren, schenkte Thomas uns ein strahlendes Lächeln, was der Security die Arbeit nahezu unmöglich machte.
Doch die Sicherheitsleute schafften es dennoch, die Fans innerhalb kürzester Zeit (zumindest den Umständen entsprechend) wieder unter Kontrolle zu bringen, und so wurde eine Person nach der anderen, zügig und unter strenger Beobachtung, zum Tisch geschleust, an dem Thomas Platz genommen hatte.

Einige Fans wurden ohnmächtig, und ein Mädchen kotzte sogar einem der Bodyguards direkt vor die Füße, sodass sich die Wartezeit um wertvolle Minuten verlängerte.

Minuten, die die Situation für mich bald unerträglich machten.

Die Aufregung jagte mir eiskalten Schweiß über den Rücken und in meinem Magen breitete sich ein flaues Gefühl aus. Ich spürte, dass ich bald nicht länger durchhalten würde.

Doch dann war es so weit.

Eine stämmige Security-Frau rettete mich aus dem dichten Gedränge und führte mich, eine Hand auf meinem Rücken, zu dem Platz, an dem Thomas Brodie Sangster auf mich wartete.

Es wurde ernst.

Sobald er mich sah, stand er auf und kam auf mich zu.

Mein Herz schlug Purzelbäume.
Ich war vollkommen unfähig, mich auch nur einen Millimeter zu bewegen.

Dort stand ich nun, starrte ihn an und fragte mich, wie ein Mensch nur so dermaßen attraktiv sein konnte, während seine braunen Augen mich belustigt musterten und mein wild pochendes Herz zum schmelzen brachten.

Er sagte etwas, doch seine Stimme klang seltsam dumpf, so, als hätte ich Watte in den Ohren.

Dann lachte er sein unwiderstehliches Thomas-Sangster-Lachen und zog meinen zitternden Körper in seine starken, schlanken Arme.

Er umarmte mich.

Es war kein Traum.

Er war hier, bei mir, und umarmte mich.

Ich reagierte instinktiv.

Blitzschnell klammerte ich mich an seine Schultern, vergrub das Gesicht im schwarzen Stoff seines edlen Sakkos und sog seine süße Anwesenheit in all meinen Poren auf.

Er war hier.
Er war tatsächlich hier und hielt mich in seinen Armen.

Die Watte in meinen Ohren löste sich auf und floss in Form von Tränen auf sein blütenweißes Hemd, unter dem sein ruhiger Herzschlag den meinen endgültig aus dem Rhythmus brachte.

Auf keinen Fall loslassen.

Niemals.

Alles, nur nicht loslassen.

"Loslassen!!"

Ein dutzend starker Hände zerrte mich gewaltsam von ihm fort.

Mein Griff verstärkte sich reflexartig, doch letztendlich schafften sie es doch, mich von ihm loszureißen, und das Rufen eines Bodyguards war das Letzte, was in mein Bewusstsein eindrang, bevor die grausame Welt um mich herum langsam schwarz wurde.

THE WAY IT GOES ϟ t.b.sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt