Knisternde Magie

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Die Stadt Ljosalfgard, die Stronghold zu Füßen lag, war in drei jeweils etwas höher liegenden halbkreisen eingeteilt. Was die wegfindung zwar erleichterte, aber einen enorm ausbremsen konnte.

Denn es gab für die zwei höher liegenden Stadtteile, und natürlich für den Palast, nur einen Zugang.

Die zu der missgunst eines jeden Invasors und, in meinem Fall, für jede Hilfe auf der entgegengesetzten Seite des halbkreises lag. Und bei Hel, die Stadtgebiete von Ljosalfard waren nicht klein. Um mich in der weitläufigen Vorstadt nicht zu verlaufen, hielt ich mich an die Häuserreihen, die an der massiven Felswand gebaut waren, die die beiden unteren Stadtteile voneinander trennte.

Da die meisten Truppen, im oberen Teil der Stadt waren, konnte ich die Vorstadt beinahe ohne stopps durchqueren. Ich hielt einzig, für die wenigen Bewohner an, die mir verängstigt entgegen kamen, und panisch durch die Straßen hetzten. Einige sahen aus, als wären sie nur knapp einem Feuerdämon entkommen. Ich versuchte sie in der wenigen Zeit, zu beruhigen und ihnen zu versichern, das sie in den Häusern am sichersten wären.

Die meisten weinten vor erleichterung, und ließen sich in die Häuser lotsen.

Doch ein paar musste ich mit maß geregelter Gewalt in Sicherheit bringen.

Als ich das andere Ende der Vorstadt erreichte, führten weißschimmernde Stufen, die so breit waren wie zwei Häuser, in den nächsthöheren Stadtteil. Hinter den letzten, aus grob gehauenen Steinen, gebauten Häusern konnte man bereits erahnen, was sich an diesem Ende der Stadt erstreckte.

Doch sehen, konnte man den See erst, als man die letzten Stufen erreichte.

Die Sonne, die gerade ihren höchsten Punkt erreicht hatte, ließ den See wie ein Meer aus Sternen erstrahlen. Er erstreckte sich von den ersten Bäumen weit außerhalb der Stadt, bis hin zu den Felswänden die das Gebirge markierten, dass sich hinter Stronghold in die höhe schob.

Unter anderen Umständen wäre ich allzu gern an das Ende der Straße gelaufen, auf die niedrige Mauer gestiegen und hätte mir die weiche Brise um die Nase wehen lassen.

Doch der süße Geruch der mit dieser durch die Straßen zog, und das leise erzittern der Pflastersteine unter meinen Füßen, erinnerten mich wieder daran keine Zeit zu verlieren.

Ich kehrte dem friedlichen Anblick den Rücken, um wieder von dem Gefühl des Todes umgeben zu werden. Meine Augen wanderten über die Straße des mittleren Rings Ljosalfgards.

Die Häuser hier waren höher und aus glattem Sandstein gebaut, mit meist zwei Etagen, wobei die untere vorwiegend als Geschäft genutzt wurde. Doch heute waren die Fenster entweder von innen verbarrikadiert mit irgendwelchen Gegenständen und Möbeln, oder bereits eingeschlagen.

Die wo es bis hierher lebend geschafft hatten, waren noch klar genug gewesen, sich in den Häusern zu verstecken. Eine andere möglichkeit wollte ich nicht in betracht ziehen.

Doch es zeugten auch genug Leichen auf der Straße, von der einzig anderen Möglichkeit.

Ich versuchte mein bestes meinen Blick nur schweifen zu lassen.

Es kostete mich einige Anstrengung keinen Elf genauer anzusehen.

Mindestens genauso viel, um nicht anzufangen sie zu zählen.

Solche massen an gefallenen Unschuldigen, hatte ich selbst in meinem langen Leben noch nicht oft sehen müssen. Ich zwang meine Beine zur Eile. Zwang mich das schwere Gefühl in diesen zu ignorieren. Ohne nachzudenken bog ich bei der ersten Seitengasse, in diese ein.

Mein Körper stoppte, lehnte sich gegen eine der kühlen Hauswände und atmete.

Mir war gar nicht aufgefallen, dass mir das atmen mit jedem Schritt schwerer gefallen war.

the God of Mishief and the Blood Hair SnowprincessOnde histórias criam vida. Descubra agora