Ein geschäftiger Morgen

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Am morgen noch vor Sonnenaufgang, kam Loki mit unserem Frühstück herein spaziert.

Wir hatten in der ganzen Nacht kein Auge zu machen können.

Doch besonders freute ich mich auf das beladene Tablett, weil sich mein Magen an fühlte, als hätte er seit drei Tagen nichts mehr bekommen. Was vermutlich der Wahrheit entsprach.

Vor Vorfreude richtete ich mich bereits auf, eine Hand gegen die immer noch schmerzende Wunde gepresst, was mir einen tadelnden Blick von Loki ein handelte.

Vorsichtig stellte mein Gemahl das Tablett auf dem Fußende des Bettes ab, und reichte mir sofort eine Schale mit gedünstetem Fleisch und Gemüse.

Genüsslich nahm ich mehrere bissen auf einmal, worauf mir Loki einen Becher mit Wasser reichte, den ich in einem Zug leerte. Sofort füllte er ihn mit einem Krug wieder auf, während er sich eine einzelne Traube in den Mund schob. Mein Blick fiel auf seine Augen, die immer noch matt waren und von dunklen Schatten umrändert "Wie wärs wenn du dich noch mal zum schlafen hin legst."

mein Gemahl schenkte mir ein Lächeln "Mir geht es gut."

Ich verkniff mir, eine Augenbraue hoch zu ziehen.

Der Gott des Schabernacks hatte seine Gattin belogen.

Und es war noch nicht mal eine besonders gute gewesen.

Nach einigen weiteren Minuten des schweigens, hatte ich meine Schüssel leer gegessen.

An seinen zwei Trauben noch kauend, nahm mir Loki diese ab und tauschte sie gegen etwas ein, das wie Suppe duftete. Ich nahm einen großen schluck, ohne von Loki dabei ab zu sehen, und verbrannte mir glatt den Gaumen an dieser. Schmunzelnd nahm mir Loki die Schüssel wieder ab

"Immer noch so verliebt, das du deinen Blick nicht von mir lassen kannst?"

Ich nahm einen kühlenden schluck Wasser und erwiderte mit erstickter Stimme

"Für jetzt und aller Zeit des gesamten Universums." sein Lächeln wurde breiter. Mein Herz machte einen Satz, als dieses auch seine Augen leuchten ließ. So war es schon besser

"Wie erging es Jotunheim in den letzten Tagen meiner abwesenheit?"

fragte ich so entspannt, wie man mit einem Loch zwischen den Rippen sein konnte.

Lokis lächeln fror den Bruchteil einer Sekunde ein. Meine Hand, die sich eine Traube aus Lokis Schale stibitzen wollte, stockte für den selben Moment. Das aufgetaute Lächeln, war dasselbe, nur seine Augen verloren den glanz. Er hielt mir mit einem räuspern die Schale hin.

Ich nahm mir eine und schob sie mir langsam in den Mund

"Alles wie noch vor zwei Tagen." sagte er dann mit seinem weiterhin aufgesetzten Lächeln

"Synk kann man nicht trauen, und Ban ist weiterhin ein heiliger."

fügte er dazu noch an und trank einen schluck Wasser.

Ich nickte langsam und stahl ihm eine weitere Traube.

Loki hatte mich zwar nicht angelogen, doch er vermied es mir etwas zu erzählen.

Zum Vorwurf konnte ich es ihm aber nicht machen. Wie denn auch.

Diese Eigenschaft kam eindeutig mit seiner Überfürsorge in einem Paket.

Da er nicht in die weniger unangenehme Richtung eines Gesprächs laufen wollte, stieß ich nun einen anderen Stein ins rennen "Hast du etwas von Azariel gehört?"

Mein Gemahl holte sehr lange Luft, bevor er ohne sie wieder aus zu stoßen antwortete

"Er hat sich erkundigt." nun stieß er sie wieder aus. Trank noch einen schluck.

the God of Mishief and the Blood Hair SnowprincessWhere stories live. Discover now