Der Prinz der mich liebte und der König der mich nicht wollte

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Weinend und vor Schmerz blieb ich irgendwann einfach stehen. Mein ganzer Körper zog sich zusammen, und so brach ich in mich zusammen. Auf meinen Knien kauernd, schlang ich meine Arme um meinen Bauch der unfassbar schmerzte, genauso wie der Rest in mir. Mein Herz fühlte sich an als ob es zerquetscht würde und in einem einzigen erstickenden Schrei, versuchte ich diesen los zu werden. Doch der Schmerz hielt an und ich begann leise zu schluchzen. Hogun, der mir gefolgt war kniete sich neben mich und zog meinen Körper an sich heran. Der aufkommende Wind verriet mir, dass ich hinaus gelaufen sein muss. Als ich nun darauf meine Augen für alles um mich herum öffnete, sah ich das wir auf der Regenbogenbrücke knieten und fast am Bifröst waren. Kurz darauf kam Heimdall auf uns zu und blickte besorgt auf mich herab „Wir müssen euch zu den Heilern bringen.“ Sagte er und wollte nach mir greifen, doch ich wich seinem Griff aus „Mir geht’s gut.“ Keifte ich ihn an und wollte aufstehen, doch meine Beine versagten mir den Dienst „Bitte, lasst euch helfen.“ Bat er mich mit einem sanften Blick und streckte mir seine offene Hand entgegen. Nickend griff ich nun doch nach seiner Hilfe. Mit einem kurzen Ruck nach oben, stand ich wieder wackelig auf den Beinen. Während Heimdall mich schon von links stützte, legte sich nun auch Hogun meinen Arm um den Hals um mich von rechts zu stützen. So schritten wir nun langsam über die Regenbogenbrücke voran „Ich kann nur erahnen wie ihr euch gerade fühlt..“ begann Heimdall und stockte, worauf ich ihn fragte „Wieso so förmlich Heimdall? Ich gehöre nicht zur Königsfamilie.“ Ein kleines Lächeln stahl sich auf seine Lippen „Noch mögt ihr es nicht sein. Doch glaubt mir wenn ich euch prophezeie, dass ihr eine glückliche Zeit mit zwei Königen in eurem Leben haben werdet.“ Ungläubig gab ich zurück „Der Prinz liebte mich Heimdall, der König jedoch will mich nicht an seiner Seite.“ Den Rest des Weges legten wir schweigend zurück. Als wir die Heilkammer betraten, scharten sich alarmierte Heiler um uns, die mich den beiden abnahmen und auf die Seelenschmiede verfrachteten. Besorgt blickte ich auf das blau leuchtende Kind in meinem Leib das über mir erschien, doch die Heiler konnten zu unser aller Erleichterung Entwarnung geben „Dem Kind geht es gut.“ Erleichtert atmete ich Auf, doch die Heiler waren noch nicht fertig „Doch es sollte nun bis zur Geburt jegliche Aufregung und Anstrengung vermieden werden. Das Kind ist noch immer im Wachstum, wenn es in ein paar Wochen aus Aufregung sich zu stark Bewegen würde, könntet ihr ernsthaften Schaden nehmen.“ Erklärte nun eine andere Heilerin und ließ das Bild meines Körpers wieder verschwinden „Es könnte sein das ihr in den nächsten Wochen unter Schmerzen leidet, wenn das Kind wieder wächst.“ Klärte sie mich noch einmal kurz auf, bevor sie Hogun zu nickte und mir dieser wieder aufhalf. Kaum hatten wir die Heilkammer wieder verlassen, kamen uns Volstagg, Fandral und Sif entgegen. Schnell übernahm Fandral meine rechte Seite von Heimdall, der sich nur noch mit einer leichten Verbeugung verabschiedete, bevor er davon ging. Auf dem Weg zu meinem Gemach war es unter uns still, Volstagg und Sif schienen immer etwas voraus zu schauen, als ob wir jeden Moment hätten angegriffen werden können. Bei meinen Gemächern angekommen, öffnete Volstagg die Tür während Fandral und Hogun mit mir seitlich hindurch gingen. Sachte ließen sie mich auf mein Bett nieder, und blieben neben mir auf dessen Kante sitzen „Es tut mir wirklich Leid, dass ich dir diesen Anblick nicht ersparen konnte.“ Entschuldigte sich Hogun und ließ den Kopf hängen „Du musst dich für gar nichts entschuldigen Hogun.“ Versicherte ich ihm, worauf sich sein Kopf wieder hob „Wie geht es jetzt weiter?“ fragte Sif die neben Volstagg vor uns stand. Mein Blick hob sich zu Sif und meine Hände legten sich auf meinen runden Bauch „Bis zu der Geburt muss ich jede Aufregung oder Anstrengung vermeiden.“ Erklärte ich noch einmal, bevor ich noch kurz die richtigen Worte für das folgende suchte „Bis es soweit ist, möchte ich Loki nicht sehen.“ Alle nickten einstimmig „Wir werden ihn nicht zu dir lassen.“ Versicherte mir Volstagg „Danke.“ Sagte ich mit etwas schwacher Stimme in die Runde „Wir gehen dann jetzt Loki vermöbeln.“ Meinte Fandral noch mit einem Lächeln bevor er aufstand „Ich bleibe noch.“ Rief Hogun den anderen noch hinterher, die dabei waren wieder zu gehen. Die Tür war gerade ins schloss gefallen, als ich einen kurzen Moment lang dachte Hogun würde sich jetzt als Loki herausstellen und die Illusion fallen lassen. Doch das war nicht so „Sif hatte uns erzählt was geschehen war.“ Er räusperte sich „Wir gingen abwechselnd Patrouillen vor deinem Zimmer, doch er kam nicht einmal.“ Heiße Tränen traten mir wieder in die Augen, bei Hoguns Worten „Schließlich beschloss ich ihn zu suchen, da er noch in Asgard sein sollte.“ Er machte eine kurze Pause, ehe er fortfuhr „Ich fand ihn in der Schenke, genau so wie du ihn vorgefunden hattest. Die Schankmagd erzählte mir das er jeden Tag, seit seiner Ankunft in Asgard dort war und nur zum schlafen fort ging. Als ich ihn darauf ansprach, sagte er ich solle ihn in Ruhe seine Freiheit feiern lassen.“ Ich weinte und Hogun nahm mich nun in den Arm. Wie konnte ich nur so dumm sein? Seit Monaten war Loki schon nicht mehr der selbe gewesen. Der Prinz der mich einst geliebt hatte, wurde von dem König der er nun geworden war ermordet und war froh mich los zu haben. Das war wohl der erste Schabernack, des Gottes des Schabernacks. Und ich schaltete mich innerlich, darauf so blind herein gefallen zu sein. Mein Herz war von Loki zerquetscht worden, und trotzdem liebte es ihn noch genauso wie vorher. Hogun blieb an diesem Abend wohl noch so lange, bis ich eingeschlafen war denn am nächsten Morgen war er fort. Die nächsten Wochen verschwammen in einander. Mein Bauch wuchs weiter an, trotz das ich etwas weniger Essen herunter bekam. Jeden Tag kam Sif am Morgen herein, und wurde im Laufe des Tages von einem der tapferen Drei abgelöst. Sie versuchten mich in erster Linie aufzumuntern und versuchten so gut es ging nicht Loki zu erwähnen. Doch jeden Tag wollte ich wissen, was er tat oder ob er sich heute in meine Nähe bewegt hatte. Meist antworteten sie mir nicht und wechselten einfach das Thema. Nur Hogun schien mein Bedürfnis zu verstehen und erzählte mir immer alles was er wusste. Meist gab es jedoch nicht mehr als auch jeder andere Bote wusste, nämlich das Loki in Jotunheim war. In den letzten Wochen war er kaum in Asgard gewesen, und wenn dann war er lediglich in seinem Gemach anzutreffen. Das Gerücht um meine Schwangerschaft wurde von Odin zerschlagen, da er um meinetwillen bekannt gab dass ich auf einer königlichen Mission als Valkyre im Ausland unterwegs war. Die Königin besuchte mich alle paar Tage, um zu sehen wie es mir ging und um mit einem Zauber meine Haut zu festigen die mit jedem Tag mehr aufriss und mir Schmerzen verursachte. In der vergangenen Nacht war es so schlimm gewesen, das ein Heiler kommen musste um sicher zu stellen das ich nicht völlig zerrissen wurde. Der nun gebliebene Riss in meiner Haut erstreckte sich ein mal quer über meinen Bauch. Er fing links unten auf der Höhe meiner Hüfte an, und endete rechts auf der Höhe meiner ersten Rippen. Als der Wachstumsschub wieder abklang fixierten sie die Haut und verbanden meinen Bauch um das Wachstum des Kindes ein wenig zurückzuhalten. Heute morgen kam sogar Sif mit einem vorsichtigen Lächeln herein und sagte ‚Das sie jetzt vor Lokis Samen definitiv vorgewarnt sei.‘ Das erste mal an diesem Tag wo ich Lächeln konnte. Den ganzen restlichen Tag nickte ich immer wieder vor Erschöpfung ein, immer so unerwartet das ich es verpasste als Sif ging und Fandral kam. Etwas erschrocken hatte ich mich dabei schon, als Fandral plötzlich an der selben Stelle saß an der Sif, für mich erst vor wenigen Minuten saß. Lange unterhielt ich mich aber nicht mit Fandral über Jungfrauen, ehe ich wieder einschlief. Als ich das nächste Mal aufwachte, riss mich ein sengender Schmerz aus dem Schlaf. Keuchend sah ich mich um, doch Fandral war nicht mehr da. Es musste schon spät sein, denn von draußen strahlte das helle Mondlicht von einem hoch oben stehenden Vollmond herein. Krampfhaft klammerten sich meine Hände an die Decke, der Schmerz war fast nicht auszuhalten. Kurz wurde mir schwarz vor Augen, doch ich versuchte dagegen anzukämpfen. Ich durfte jetzt nicht das Bewusstsein verlieren. Zitternd schob ich die Decke von mir und sah nun das mein weißes Nachthemd immer dunkler wurde. Leicht berührte ich nur meinen Bauch mit der Handfläche und bemerkte erst jetzt wie viel Blut ich eigentlich schon verloren haben musste. Kurz betrachtete ich die Blutgetränkte Hand und musste erneut mit meinem Bewusstsein ringen. Ich versuchte zu schreien, doch der Schmerz war zu stark und hatte schon zu viel Kraft eingefordert um wie letzte Nacht um Hilfe zu rufen. Mit Schmerzverzerrtem Gesicht versuchte ich nun mich auf zu setzen. Der Schweiß lief mir schon am ganzen Körper herab und schmerzte an meinen offenen Stellen, wobei ich gar nicht sagen konnte welcher Schmerz nun woher kam. Schwer Atmend saß ich nun endlich und beugte mich nun auf der Kante vor, um irgendwie auf die Beine zu kommen. Doch das wochenlange liegen forderte seinen Tribut und ließ mich auf den Boden sinken. Weinend vor Schmerz, hörte ich das Blut von meinem Bauch und Schenkeln Tropfen, denn Fühlen tat ich es nicht mehr. Auf den Knien kriechend bewegte ich mich ein wenig vorwärts, doch die Tür blieb in unerreichbarer ferne. Ein weiterer schrecklicher Schmerz traf meine Wirbelsäule, und ich ließ mich auf die Seite fallen. Den Aufprall auf den harten Steinboden bemerkte ich fast nicht, zu stark waren meine Schmerzen. Ein weiterer Schmerz ließ mich beinahe ersticken, so unerträglich war er gewesen. Hilflos versuchte ich doch noch einen Laut von mir zu geben, doch alles was heraus kam war ein leises Winseln vor Schmerz. Der nächste Stich, ließ mich meine Fingernägel verzweifelt in den Boden rammen. Das Blut dass sich um mich herum immer weiter ausbreitete, durchtränkte diese und im nächsten Moment versagten meine Muskeln. Schlaff lag meine Hand da, nur noch die Schmerzen durchfuhren meinen Körper der aber schon aufgehört hatte zu kämpfen. Meine Gedanken versuchten mich daran zu erinnern zu Atmen, um mir wenigstens etwas mehr Zeit auf dieser Welt zu verschaffen. Der Rest von mir dachte an Loki, der mich einfach im Stich gelassen hatte, und nun würde mich sein Kind wohl umbringen. Kurz kam mir in den Sinn, dass wir wohl besser einfach in Midgard im Bett hätten bleiben sollen. Ich spürte noch den letzten Atem durch meine Lungen strömen und mein Herz das ein letztes Mal für Loki schlug, bevor es nun auch in meinen Gedanken dunkel wurde.

In Asgard war es schon nach Mitternacht, als ich zurückkehrte. Heimdall hatte mir in groben Zügen erzählt was während meiner Abwesenheit alles passiert war. Nun war ich trotz der späten Stunde unterwegs, um Arikàda aufzusuchen. Der Palast war wie leergefegt als ich durch seine goldenen Gänge ging. Als ich an der Schenke vorbei kam, hörte ich nicht einen Laut, was ziemlich ungewöhnlich war. Der ganze Palast schien zu schlafen, doch irgendetwas sagte mir das auf diese Stille nur etwas schreckliches passieren konnte. Nun mit etwas schnelleren Schritten unterwegs, kam ich nach einer Weile endlich bei Arikàdas Gemach an. Auch bei ihr brannte kein Licht, also öffnete ich die Tür vorsichtig um sie nicht zu wecken. Schließlich wollte ich nur nach ihr sehen. Kaum hatte ich die Tür geöffnet kam mir der Geruch von Blut in die Nase und meine Stiefel traten nach einem Schritt hinein in dieses. Panisch starrte ich nach unten, und erkannte in dem Schein der Fackeln die auf dem Gang brannten, Arikàda auf dem Boden liegend in einer riesigen Blutlache. Schnell kam mir in den Sinn, dass es ihr eigenes sein musste, was mich nur noch panischer machte. Geschockt von dem Bild vor mir, brachte ich keinen Ton heraus und sank vor ihr auf die Knie. Mjölnir den ich bis eben noch fest in der Hand hielt, sank zu Boden. Einen Moment lang brauchte ich noch, ehe ich mich aus meiner Starre befreien konnte und so laut wie ich nur konnte „Hilfe!“ rief. Ich beugte mich zu Arikàda vor und streichelte ihr sanft über ihre blasse Wange, während meine andere Hand im Blut versank. Doch endlich Drang auch das Adrenalin in meinen Körper und ließ mich Arikàda in den Arm nehmen, aufstehen und zur Heilkammer laufen. Immer wieder flehte ich leise ein „Bitte.“ Heraus, in der Hoffnung das mir dass Schicksal Arikàda nicht nahm. Ich spürte schon Tränen aufkommen, als ich kurz meinen Blick zu Arikàda herunter warf und sah das sie fast vollkommen von Blut bedeckt war. Vereinzelt liefen mir die Tränen auch die Wange herunter und sammelten sich in meinem Bart. Endlich in der Heilkammer angekommen, sank ich vor Verzweiflung auf die Knie „Bitte, helft ihr.“ Sprach ich fast erstickt heraus, während einige Heiler auf mich zu liefen. Als sie mir Arikàda abnahmen, sah ich das ihr Blut sich auf meine gesamte Rüstung verteilt hatte und langsam wieder von mir abtropfte. Das einzige was ich nun noch tun konnte war, zu hoffen das sie Leben würde. Und ich vielleicht doch noch die Chance dazu bekam, ihr zu sagen was ich für sie empfand.

the God of Mishief and the Blood Hair SnowprincessDonde viven las historias. Descúbrelo ahora