The Alpha

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Jimin

Verschlafen stolperte ich die Treppe hinunter, in die Küche, als ich den dröhnenden Schmerz in meine Kopf spürte.
Ich zuckte vor Schreck zusammen und ließ mich auf den Stuhl am Esstisch fallen.
"Guten Morgen, mein kleiner Welpe", ärgerte mich meine Mutter und wuschelte mir durch die Haare.
"Nur weil ich den tiefsten Rang im Rudel habe, heißt das nicht, dass ich der Welpe bin", knurrte ich genervt, als die letzten beiden Mitglieder unserer Familie die Küche betraten.

Jihyun, mein großer Bruder, setzte sich neben mich.
"Was ist denn mit meinem Jungen los?", kam es von unserem Vater, der mich von seinem Platz aus skeptisch musterte.

"Kopfschmerzen...", grummelte ich genervt, was Mum ebenfalls aufsehen ließ. Sie lief vom Herd zum Kalender und durchsuchte die jetzige Woche.
"Hast du Zahnweh?", fragte sie besorgt.
Ich nickte.
"Und meine Gelenke tun weh", jammerte ich und legte meinen Kopf erschöpft in meine Hände.
Mum seufzte plötzlich besorgt.
"Ist ja klar, dass es dir nicht gut geht. Wir haben Vollmond. Scheint so, als steht dir deine Verwandlung bevor", murmelte sie zum Schluss kaum hörbar und Dad ergriff das Wort.

"Dann bleibst du heute zuhause. Ich lasse dich nicht zur Uni gehen!", mahnte er. Entsetzt sah ich auf.
"Aber Dad! Das ist der erste Tag. Den will ich nicht verpassen", jammerte ich und flehte.
"Außerdem schreibt ihr heute einen Mathetest, den du nicht verpassen solltest", lachte Jihyun und versaute mir mit dieser Aussage sofort den Morgen.

Jihyun war älter als ich und hatte sein erstes Semester einen Monat vorher. Er hatte sich zwei Jahre vorher an der Uni angemeldet. Dementsprechend hatte er teilweise auch die Informationen über meinen Stundenplan und die Tests, die ich in der nächsten Zeit schrieb.

"Wenn es dir heute nicht mehr gut geht, kommst du nach Hause, okay?", kam es von meiner Mutter, die mir mein Frühstück vor die Nase stellte und ihre Hand an meine Stirn legte, um meine Temperatur zu fühlen.
-

"Du passt auf deinen Bruder gut auf, klar?", stellte Dad klar, als wir aus der Tür liefen und den Waldweg vor unserem Haus ansteuerten.
Jihyun nickte brav und folgte mir sofort.

Der Weg zur Uni führte querfeldein durch den Wald, an dem wir unser jetziges Haus hatten.
Wir waren vor drei Jahren hierher gezogen, doch hielten uns lieber in der Familie. Es war nicht so, dass Mum und Dad uns nicht erlaubten in die Stadt zu gehen, doch wenn uns etwas passierte wäre niemand in der Nähe, der sich mit unserem Rudel auskannte und uns helfen konnte.

Als wir den Schulweg gemeistert hatten, konnte ich die Uni am Horizont erkennen.
In mir machte sich langsam die Nervosität breit, was auch meinem Bruder auffiel.
"Hey, es wird schon alles gut werden", lächelte er aufbauend und legte mir seinen Arm um die Schulter.
Gemeinsam betraten wir das Uni-Gelände, als ich abrupt stoppte.
"Was ist denn?", fragte er verwirrt und drehte sich zu mir.

Nervös scannten meine Augen die Umgebung, als der Wind aufwirbelte und mir einen süßlich, zitronigen Duft um die Nase wehte.
"Jimin?", kam es von meinem Bruder, den ich langsam ausblendete und meinen Blick hinter ihn richtete.
Aufmerksam flog mein Blick über den Hof und blieb an jemandem hängen.
Der junge Mann, der meine Aufmerksamkeit erregt hatte, lehnte an der Wand neben dem Eingang zur Uni, der noch Meter entfernt schien. Trotzdem sah ich ihn klar und deutlich.

Er war umringt von fünf weiteren Jungs.
Zwei von ihnen rannten spielerisch um die Gruppe herum und jagten sich lachend.
"Hey, Omega!", rief Jihyun mir plötzlich zu und schnippste vor meinen Augen, um mich aus meiner Starre zu bringen.
Ich zuckte zurück, ehe er mich mit sich zog und wir uns langsam dem Eingang näherten.

Je mehr wir uns dem Eingang, und damit auch der Gruppe davor näherten, desto mehr zog ich am Arm meines Bruders und weigerte mich weiter zu gehen.
Doch Jihyun zog mich hemmungslos weiter.
Wenige Meter vor der Gruppe, nahm der schwarz haarige, von dem der intensive Duft in meiner Nase lag, einen tiefen Atemzug, um zum Reden anzusetzen. Doch er stoppte und hielt einige Sekunden inne, bevor sein Blick hoch in meine Augen fiel.

Ich schluckte schwer, versuchte mich von seinem eindringlichen Blick zu lösen, doch er fesselte mich so sehr, dass Wegsehen nicht mehr möglich war.
Sein Blick wechselte von neugierig und verwirrt zu finster und leicht hasserfüllt.

Erst als Jihyun mich in die Aula geschleppt bekam, atmete ich auf und konnte mich von seinem Blick lösen.

under the alpha's spell | yoonminWhere stories live. Discover now