I Never Wanted You To Know

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"Wir haben nichts weiteres gefunden. Und seine Spur haben wir auch nicht mehr wiedergefunden. Tut uns leid, Jimin."
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Jimin

Gedankenverloren starrte ich in der ersten Mathestunde nach den Ferien aus dem Fenster. Die Stimme von Ms Choi verblasste in meinen lauten und besorgten Gedanken über Yoongi.

Mein Blick fiel Richtung Sportplatz, wo sich ebenfalls das kleine Waldstück befand, in welchem Jin mich am ersten Tag kurz vor meiner Verwandlung zur Ruhe gebracht hatte.

Ich seufzte. Vielleicht versteckte Yoongi sich irgendwo, war ängstlich oder sogar verletzt!

Meine Gedanken überfüllten meinen Schädel, während mir die Tränen in die Augen stiegen.
Was war, wenn ich ihn niemals wieder sehen würde?

Meine Hand stützte sich unter meinen Kopf und verdeckte mein Gesicht, um mich und meine Emotionen zu beruhigen.
Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. Mein Kopf schnellte hinter meine Schulter und ich erblickte meine Cousine, die mich beruhigend anlächelte und dann das Fenster neben mir öffnete, um frische Luft in den stickigen Klassenraum zu lassen.

Ehe sie sich wieder auf ihren Platz begab, strich sie mir über den Rücken. Ich schniefte nur leise und wischte mir unauffällig die Tränen von den Wangen.

Mein Kopf war voll mit wirren Gedanken und Sorgen, dass ich mich nicht mal ansatzweise auf den Unterricht konzentrieren konnte.
Und dennoch lehnte ich mich zurück und versuchte Ms Chois Worten zu folgen.

Trotz der Hitze des Sommers wehte ein kühler Windstoß in den Raum und verwirrte mir meine türkisen Haare.
Ohne es richtig wahrzunehmen stieg mir ein unverkennbarer Duft in den Kopf, der mein Herz sofort höher schlagen ließ.

Mein Blick schoss nach draußen auf den Schulhof, als die nächste Duftwelle meine Nase erreichte. Es war eindeutig!

Meine Beine begannen zu hibbeln und meine Hände zu schwitzen. Nervös rutschte ich auf meinem Stuhl hin und her, ehe ich Jins Blick auf mir spürte. Ich sah zu ihm durch die Klasse und erkannte ebenfalls große Verwirrung und Schock in seinen Augen.
Auch der Rest unseres Rudels schien plötzlich alarmiert zu sein.

Leicht panisch verschnellerte sich meine Atmung und meine Hand schoss in die Höhe.
"Ms Choi?", rief ich nervös und bekam sofort die Aufmerksamkeit meiner Lehrerin, die ihre Erklärungen an der Tafel unterbrach.

"Ja, Jimin?"

Ich schluckte; jetzt oder nie!
"Darf ich kurz die Toilette benutzen?", flüsterte ich schon fast aufgeregt und spürte meinen inneren Wolf immer unruhiger werden.
Ms Choi nickte nur kurz, bevor Jin ihr die gleiche Frage stellte und genauso nervös schien wie ich.

Auch diesmal gab Ms Choi ihr Einverständnis und ehe sie ihren Satz beendet hatte, stand ich blitzschnell auf, sodass mein Stuhl nach hinten weg kippte. Ich stürmte, dicht gefolgt vom Beta, aus dem Klassenzimmer.

Meine Beine trugen mich über den Schulflur, an den Toiletten vorbei und dann platzte ich ohne Rücksicht auf den Schulhof. Die Tür knallte mit voller Wucht gegen die Wand, sodass ich fast glaubte sie würde jeden Moment zerbrechen.

Die helle Sonne blendete meine Augen, die sich meines Gewissens nach sofort goldgelb färbten. Und wieder begann mein Herz schneller zu schlagen und ich drehte mich verwirrt um mich selbst, um die Duftspur erneut ausfindig zu machen.

"Von wo kam es?", rief ich Jin nervös und außer Atem als er neben mir ebenfalls zum Stehen kam. Ich zuckte nur mit den Schultern.

Es fühlte sich an, als würde meine derzeit graue und viel zu schwache, kleine Welt sich um mich herum verengen.
Abrupt bleib ich stehen und schloss die Augen. Neben meinem lauten Herzschlag und dem Wind, hörte ich ein leises Rascheln der Blätter eines Busches.

Ohne zu zögern wirbelte ich herum, in Richtung des Sportplatzes und rannte los. Und da kam auch die Duftspur wieder zurück!
Ich stolperte an Jin vorbei und erreichte den staubigen Schutt des Sportplatzes, bevor ich mit schnellen Schritten durch das hohe Gras kurz vor dem Waldabschnitt rannte.

Endlich wurde der Geruch stärker und vernebelte mir meine Sinne.
Langsam konnte ich meinen Wolf nicht mehr kontrollieren und versuchte ihn zurück zu halten, als plötzlich am Horizont des Waldeingangs eine Person hinaus stolperte.
Schwach und verletzlich...

"Yoongi!", schrie ich verzweifelt und rannte schneller. Meine Füße wurden ebenfalls schwächer, als ich die Schwäche des Alphas bemerkte.
Meine Augen füllten sich mit Freudentränen, je näher ich ihm kam.

Erschöpft stützte sich der Blonde gegen einen Baum. Seine Atmung schwer und sein Körper zitternd.
Ich stürmte auf ihn zu, um ihm in die Arme zu fallen, da sackte er, kurz bevor ich ihn halten konnte, vor meinen Augen zusammen.

Sein bewusstloser Körper knallte zu Boden, bevor ich ihn zu packen bekam.
"Nein!", keuchte ich und fiel ebenfalls auf meine Knie, neben seinen fast leblosen Körper.
"Yoongi!", rief ich und rüttelte an seinen Schultern, um ihn wach zu bekommen.

Doch der Ältere schien völlig weggetreten.
"Jimin...!", schrie Jin den Hügel hinunter, während er in unserer Richtung rannte.
Auch er kam endlich bei uns an und fiel zu Boden.

"Ich weiß nicht, was passiert ist! Er ist plötzlich einfach ohnmächtig geworden!", rief ich panisch und rüttelte weiter an ihm.

Seine Haare trugen Blätter in ihnen, sein Gesicht war mit Schmutz bedeckt und hatte ein paar Kratzer. Seine Kleidung war voller Staub und verdreckt.
Kein Wunder, wenn er zwei Tage lang umher geirrt war.

Jin kniete sich neben uns und sah sich Yoongi genauer an. Sein Blick verriet Sorge, Angst und gleichzeitig als würde er mehr wissen, als ich; als kannte er Yoongi viel besser als ich es jemals getan hatte.

Vorsichtig griff Jin nach einem Arm vom Alpha und schon den Ärmel seiner verdreckten Jacke hoch.
"Oh Verdammter Mist... Nein!", zischte Jin übermäßig besorgt und schon fast enttäuscht, während er seinen Blick senkte und leicht in sich zusammen sackte.

"Was!? Was ist?", fragte ich nervös und griff ebenfalls zu Yoongis anderem Arm, ehe ich von Jim gestoppt wurde.
"Nicht, Jimin.", schluckte er und seine Augen wurden glasig.

"Es gibt etwas was du wissen musst...", seufzte er mit zittriger Stimme und zeigte mir Yoongis freien Arm.
In seiner Armbeuge waren lauter kleine, grünblaue und blutverschmierte Einstiche, die der einer Nadel ähnelten.

under the alpha's spell | yoonminTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang