The Camera Roll

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Was war gerade passiert!? War das ein Traum?
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Jimin

Völlig neben der Spur folgte ich dem aufgeregten Jungkook aus meinem Zimmer, der Yoongi immer noch am Handgelenk hinter sich her zog.

Dann kamen wir im "Wohnzimmer" des Hotels an. Mie, Akira und Jin saßen eingeengt auf einem edlen, mit feinem Leder bezogenen Zweiersofa, während Taehyung den Film vom Boden aus verfolgte.
Er hatte sich in den Schneidersitz vor das Sofa gesetzt, als Jungkook wieder dazu stieß und sich neben ihn setzte.

"Das musst du dir ansehen, Hyung!", rief Taehyung aufgeregt und zeigte auf dein Bildschirm.
Skeptisch bewegten Yoongi und ich uns hinter die Lehne des Sofas und sahen auf das besagte Gerät.

Es lief eine Art alte Dokumentation vom ungefähren Jahr 2000 über den Süden Englands. Die Landschaft war mit tiefsten Schnee bedeckt, als sich plötzlich Fußspuren im hellen Schnee auftaten.

"The Wolf Of Baskervill.", ich wurde sofort hellhörig, als Taehyung den Titel des Films murmelnd vorlaß und wieder gespannt zum Fernseher sah.

"Es kommt wirklich nicht selten vor, dass sich ein Wolfrudel gegen das andere stellt. Doch hier ist es wirklich außergewöhnlich, liebe Zuschauer. Selbst ich, als jahrelanger Forscher und Dokumentarfilm-Produzent, habe so ein Spektakel noch nicht miterlebt.", begann der Sprecher des Films, der mit einem Mikrofon im Schnee saß. Er hatte hinter sich seine Kamera und gerade einen Kampf von fünf Wölfen aufgefangen.

Das Bild schwänkte hinter den Filmproduzenten und fokussierte die fünf Wölfe.
"Der Omega-Wolf war vermutlich gerade auf der Jagd. Er kam von seinem Rudel ab, als er geradewegs auf die kleine Familie vor ihm traf."

Ein großer weißer Wolf, der im Schnee kaum zu sehen war, stemmte sich zähnefletschend und bedrohlich dem kleinen Rudel entgegen.
Das Alpha-Paar stellte sich schützend vor ihre beiden Jungen und zögerte keine Sekunde angriffsbereit auf den Omega los zu gehen.

Plötzlich zoomte das Bild an den bedrohlichen Omega, der dabei war sein Revier zu verteidigen.
"Stopp mal, Kooks!", rief Taehyung nervös und tippte Jungkook an, der sofort nach der Fernbedienung griff und den Film stoppte.

"Da! Der Omega trägt eine Kette...", murmelte Taehyung und zeigte genau auf das Bild. Und tatsächlich! Das Blut gefrierte sofort in meinen Adern und auch Yoongi verkrampfte sich geschockt.

"Die Kette hab ich schon mal irgendwo gesehen...", sprach Jungkook laut überlegend, da meldete sich Jin.
"Trägst du nicht so einen Anhänger, Jiminie?", fragte Jin und sah zu mir hoch. Reflexartig packte ich mir an den Oberkörper und fühlte die klimpernde Kette mit dem neon leuchtenden Anhänger.

Ich nickte nur leicht auf Jins Frage, als mich der feste Tonfall von Yoongi zusammenfahren ließ. Er starrte wütend auf den Omega im Bildschirm, der sich gerade als meinen Großvater herausgestellt hatte.
"Jungkook, Tae!? Ihr macht das jetzt sofort aus!", knurrte Yoongi bedrohlich und sein Alpha-Wolf kam zum Vorschein.

Seine Augen färbten sich golden und seine Hitzewelle jagte mir einen heftigen Schauer über den Rücken, als er an mir vorbei preschte und von Fernseher lief.

Grob riss er Jungkook die Fernbedienung aus der Hand und schaltete den Bildschirm aus.
"A-aber Hyung! Da kommt noch der spannendste Teil! Hier steht, dass der Omega gewinnt und die Jungen später allein zurecht kommen müssen..", laß Taehyung von der Hülle des Films vor, bevor Yoongi endgültig lauter wurde.

"Ihr habt mich verdammt nochmal verstanden, oder!? Ihr guckt das nicht weiter und bringt das morgen früh sofort wieder zurück zur Bibliothek!", schrie Yoongi und zeigte Richtung Treppe; dass die anderen in ihre Zimmer verschwinden sollten.

"Aber, Yoongi!", beschwerte sich Jungkook und sprang auf.
"Nein! Jungkook! Geh jetzt!", schrie er ihn wütend an, bevor seine Stimme zum Ende zu beben begann.
Plötzlich wurde es still. Jin stand ebenfalls auf, packte Jungkook und Taehyung bei den Schultern und zerrte sie stumm aus dem Raum.

Auch Mie und Akira setzten sich stumm auf und verließ den Raum.
Yoongi's Hand, die die ganze Zeit zur Tür gezeigt hatte sank langsam und ebenso tat es sein Kopf.

Die Stille umgab uns, als sie kurze Zeit später durch sein Schluchzen gebrochen wurde. Yoongi's Hände begannen zu zittern und verbargen sein Gesicht. Seine Haare vielen ihm ins Gesicht, sodass sie ihm ebenfalls Schutz gaben.

Ich starrte besorgt, bevor ich zur Tat überging und langsam auf den Alpha zu lief.
Vor ihm angekommen zögerte ich lang, bis ich meine Hand langsam an seine warme Schulter legte und sanft drüber strich.

Yoongi's schulchzten wurde lauter, als ich einen zögerlichen Schritt auf ihn zu machte und ihn ganz vorsichtig und stumm in meine Arme schloss.
Sofort erwiderte er; auch zögernd, aber dann umschlang er meinen Oberkörper und drückte mich feste an ihn.

Auch ich erwiderte und legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab, bevor er es mir gleich tat und sein Gesicht in meiner Halsbeuge vergrub und versteckte.
"Es ist so unfair...", schluchzte er und krallte ich mit seiner warmen Hand in meinen Hoodie.

Ich nickte nur stumm und strich weiter über seinen Rücken.
"Es tut so weh.", nuschelte er in meine Schulter und weinte ungehindert. Ich lehnte meinen Kopf an seinen und trat ihm noch näher als vorher.

"Ja, ich weiß, Hyung...", flüsterte ich und versuchte ihn immer noch zu beruhigen.

under the alpha's spell | yoonminWhere stories live. Discover now