Trust Issues {PART II}

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Doch bis dahin, musste ich erst nochmal mit ihm ein Gespräch führen...
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Jimin

Die Mittagspause hatte bereits begonnen. Ich hatte mit Mie in der ersten Pause abgesprochen, dass ich in der Mittagspause später in die Cafeteria komme, da ich noch etwas klären muss. Sie hatte nur gelacht und ihr Blick wanderte zu Yoongi.

Nun lief ich mit meiner Tasche über den leeren Schulhof und sah mich immer wieder nach dem Alpha um.

Die Hälfte des Schulhofs hatte ich abgesucht, als ich auf einmal seine Duftmarke wahrnahm. Sie führte vom Schulgelände, rechts um das Hauptgebäude herum.

Ich folgte der Spur selbstsicher, bis ich nach rechts ab bog und vor der dunkelroten Feuertreppe stand, die ins Hauptgebäude führte.
Mein Blick richtete sich nach oben auf das Treppenpodest.

Mein Herz begann höher zu schlagen und ein unwillkürliches Grinsen schlich sich auf meine Lippen, als ich Yoongi durch das Gitter der Treppe entdeckte.
Er saß auf dem Treppenpodest, lehnte mit dem Rücken gegen das Geländer und hatte seine Beine an seinen Körper gewinkelt.

Ich nahm einen tiefen Atemzug, um mein Herz und um mein Grinsen wieder zu kontrollieren. Ich lief die Treppe nach oben. Langsam und unsicher ging ich die löchrige Treppe hinauf und versuchte die ansteigende Höhe zu ignorieren.

Yoongi hatte währenddessen seine Unterarme auf seinen Knien und spielte mit seinem Feuerzeug.
Nachdenklich entzündete er immer wieder die gelbe Flamme und sah ihr beim brennen zu.

Ich wartete bis die Flamme erlosch und ergriff die Chance, um ihm das Feuerzeug aus der Hand zu klauen.
Stumm nahm ich es an mich und setzte mich auf die untere Stufe, mit dem Rücken zu ihm gewandt.

"Hey!", beschwerte er sich beleidigt, als ich ihm das Feuerzeug abnahm.
"Du wolltest mit mir reden?", fing ich an und ignorierte seine vorherige Beschwerde.
"Was..?.. Achso.. Ja.. ", flüsterte er mit leichter Nervosität in der Stimme.

"Danke, dass du hier bist.", begann er unruhig und ich konnte ein kurzes Schmunzeln nicht verbergen.
Ich begann sein Feuerzeug näher zu betrachten und öffnete die Klappe immer wieder, um sie direkt wieder zu schließen.
Trotz meiner gespielten Teilnahmslosigkeit, hatte Yoongi nun meine vollste Aufmerksamkeit.

"Also... Wo fang ich an?", flüsterte er nachdenklich zu sich selbst.
Ich blieb stumm und wartete geduldig.

"Ich.. Ähm.. I-ich wollte mich für letztens bei dir entschuldigen. Ich hätte dir schonender beibringen sollen, dass ich Angst habe, deine Gefühle zu erwidern.", flüsterte er und begann nervös mit den Füßen zu wackeln.

"Und ich habe dir ja schon gesagt, dass du mir nicht antworten musst. Ich freue mich schon, dass du überhaupt hier bist.", murmelte er leise und ich hörte ein leichtes Lächeln heraus, was mein Herz sofort höher schlagen ließ.

"Ich... Hätte gerne eine Erklärung...", räusperte ich mich, versuchte wenigstens genervt zu klingen und sah dabei über meine Schulter zu ihm rüber.
"J-Ja. Klar!", rief Yoongi und drehte sich zu mir; mit den Beinen nun im Schneidersitz.

"Ich hoffe... du... kannst nachvollziehen, dass ich in den letzten Jahren... immense Vertrauensprobleme entwickelt hab. Ich wurde von Familie zu Familie gegeben und jetzt ist es für mich extrem schwer, deine Gefühle zu erwidern, weil ich tierische Panik bekomme, dass ich dich verletze.", erklärte er leise und knetete nervös seine Hände.

"Mein Vertrauen... reicht deshalb gerade mal für mein Rudel.. Und... manchmal.. kann ich mir selbst nicht mal richtig vertrauen, verstehst du?", raunte er aufgebracht und ich spürte sofort, wie schwer es ihm über die Lippen ging.

Mein Mitleid stieg und ließ mich nur stumm nicken.
"Ich habe manchmal das Gefühl,... mein Leben bricht völlig auseinander, wenn wir beide... uns voneinander entfernen, weil ich mal wieder so doof war und dich verletzt habe.", seine Stimme sank und wurde weinerlich. Ich sah zu ihm auf, doch er senkte den Kopf und starrte durch das Gitter der Treppe.

"Es gibt da... so eine... kleine Stimme in meinem Kopf, die ausbricht und... u-und mich lautstark anschreit, dass ich schuld sei, wenn du sauer oder traurig wirst.", er starrte immer noch nach unten, begann nervös an seinem Daumen zu knibbeln und in seinen Händen zu zittern.

"Es bringt mich innerlich um, wann immer ich dich verletzen könnte.", hauchte Yoongi nur noch leise, da seine Tränen in Sekunden überhand nahmen.

Sein verletzter, wässriger Blick fiel plötzlich in meine Augen, nachdem ich mich vollständig zu ihm umgedreht hatte.
Ich zögerte nicht, lehnte mich zu ihm und stieg die Stufe zu ihm hoch.

Meine Arme umschlungen seine Schultern und zogen ihn an meine Brust.
Es brach mir immer wieder das Herz ihn so zu sehen. Selbst mir trieb es nun langsam die Tränen in meine Augen und verwischte mir die Sicht.

"Oh, Yoongi...", raunte ich sanft, vergrub mein Gesicht in seinen weichen Haaren.
Meine rechte Hand wanderte in sein Haar und fuhr ihm behutsam durch dieses. Meine linke Hand verweilte an seinem Hals und strich sanft über seine Haut.

Er schluchzte leise und versuchte verzweifelt seine Atmung unter Kontrolle zu halten, während seine Finger sich in meinen linken Hoodie-Ärmel krallten.
"Ich verstehe deine Angst.", nuschelte ich in sein Haar.
"Aber... Ich bin hier, Yoongi... Ich gehe nirgendwo hin.", nachdem ich diese Aussage getätigt hatte, schluchzte er nur noch mehr und drückte sich stärker an mich.

"Und ich würde alles dafür tun... Dass ich dir die Angst nehmen kann.."
"Du musst mir glauben, dass ich dir helfen will. Ich kann mir vorstellen, wie schwer das für dich ist, aber lass es uns einfach versuchen, ja?", wisperte ich still. Er schniefte mit unregelmäßigen Atemzügen.

"Ich gebe dir alle Zeit der Welt, damit du es schaffst, mir zu vertrauen und dir von mir helfen zu lassen. Das verspreche ich dir ganz fest.", raunte ich, umschlung ihn noch mehr und hinterließ beruhigende Küsse auf seinem Haaransatz.

Langsam beruhigte er sich und ließ noch mehr Nähe zu.
"Du gehst nicht?", schluchzte der Alpha und atmete währenddessen immer wieder unregelmäßig.

"Nein. Ich verspreche es dir. Ich gehe nirgendwo hin.", wiederholte ich noch einmal und hob seinen Kopf nach oben.

Seine roten Augen und seine rote Nase, welche mit Tränen überströhmt waren, richteten sich zu mir.
Ich lehnte mich langsam vor, zog seinen Kopf näher heran und legte sanft meine Lippen auf seine.

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Ich hoffe das Kapitel macht irgendwie Sinn ^^

Ich habe es gefühlt tausend mal überlesen und bin immer noch nicht ganz zufrieden. Aber trotzdem hoffe ich, dass es euch wenigstens gefällt 💜

Und vielleicht schaffe ich es heute noch ein Kapitel raus zu bringen. 💜
Bis dahin wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen und noch einen schönen Tag.

Genieße die Ferien, wenn du nun welche hast und geh es langsam an. 💜

Love you all

under the alpha's spell | yoonminWhere stories live. Discover now