trans* Endokrinologe

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Hi Leute, Noah hier.
Heute möchte ich Mal ein wenig über den Endokrinologen und den Besuch beim Endokrinologen (kurz Endo) reden.
So gut wie jede trans* Person muss früher oder später zum Endo, warum das so ist sage ich später, also denke ich schadet es nicht ein bischen darüber zu sprechen, wie es da so ist und wie es da so abläuft.
Natürlich kann ich wie immer nur aus meiner eigenen Erfahrung sprechen und nicht verallgemeinert über alle Endos, aber ich denke es wird recht ähnlich sein bei den meisten.

Was ist überhaupt ein Endokrinologe?
Ein Endo ist ein Hormonarzt. Eigentlich kümmert er sich um Erkrankungen Hormonproduzierenden Drüsen wie die Schilddrüse oder die Eierstöcke. Auch bei Überschüssen, Mängeln oder anderen Erkrankungen des Hormonhaushalts kommt ein Endokrinologe ins Spiel.
Er ist also nicht gerade der Arzt zu dem jeder mal kommt, sonder eher speziel.
Warum muss man zum Endo?
Als trans* Person, die eine gegengeschlechtliche Hormonbehandlung machen will (möchte ja nicht jeder), muss man zum Endo, damit dieser schaut wie viel des jeweiligen Hormons man sowieso schon im Körper hat und wie die Dosierung dem entsprechend sein muss.
Der Endo ist auch letztendlich der, der das Rezept für die Hormone ausstellt, mit dem man dann das Präparat aus der Apotheke abholen kann.
Zudem führt der Endo, wenn man dann auf Hormonen oder auch Blockern ist, die Untersuchungen durch ob alles okay ist. Wie oft das angemacht wird ist von Endo zu Endo unterschiedlich.

Mein erster Besuch beim Endokrinologen:
Mein erster Besuch beim Endo war als Voruntersuchung für Hormonblocker. Bisher war ich insgesamt nur 2 Mal beim Endo, warum  erzähl ich später.
Mir wurden damals 2 Endos von meinem Therapeuten empfohlen, ich bin zu dem gefahren der weiter weg von mir seine Praxis hat, da der trans* erfahrener ist und zudem war dort der Termin 3 Monate früher, wodurch ich auch 3 Monate früher Blocker bekommen hab.
Ich fahre dort mit dem Auto ca 1 1/2 Stunden hin, meist dann mit meiner Mom.
Mein erster Besuch war eigentlich recht unspektakulär.
Also zunächst bin ich halt zur Anmeldung, dann musste ich zimlich viele Gänge durch gehen und hab mich dann im Wartezimmer wieder gefunden. Anschließend kam nach ein bischen Zeit eine Arzthelferin, die mich gewogen und gemessen hat. Diese Daten bekommt der Endo dann später auch mitgeteilt, das ,,überwacht" er auch teilweise.
Dann musste ich wieder warten und wurde dann vom Endo selber herein gebeten.
Der ist sehr nett eigentlich und dann sollte ich erstmal, wie immer, meine Geschichte erzählen. Bei weitem nicht so ausführlich wie bei jeglichen Therapeuten und Gutachtern, ich hab es dementsprechend auch kurz gehalten, aber er hat sich dafür halt interessiert.
Anschließend hat er mich dann nochmal über Blocker und das ganze aufgeklärt, was zwar mein Therapeut auch schon getan hatte, aber der Endo muss das auch nochmal machen.
Wichtig ist, das der Endo da auch keine Entscheidungs ,,Macht" mehr hat ob du Blocker oder Testo bekommen darfst. Der Endo bekommt die Indikationen von den Therapeut*innen und ist sozusagen die Ausführende Hand. Nach dem generellen unterhalten und aufklären wurde bei mir dann meine Mom nochmal rein gebeten (weil ich ja minderjährig bin) und es wurde gefragt ob sie jegliche Fragen noch hat. Diese wurden dann geklärt, sie wieder ins Wartezimmer gebeten und der Endo hat mich nochmal untersucht.
Untersuchungen am Körper fallen mir persönlich extrem schwer. Ich glaube die meisten Menschen mögen es nicht sich halb nackt von einem wild fremden Arzt untersuchen lassen zu müssen und als trans* Person ist das dann nochmal unangenehmer.
Besonders beim Hausarzt habe ich da echt meine Probleme mit, weil der jedes Mal bischen verwirrt ist, das da ein Junge vor ihm steht, der irgendwie den nicht ganz passenden Körper aufweist....das hat mir bei dem Endo sehr gefallen muss ich sagen. Also nicht die Untersuchung ansich, die war eher grässlich, aber wie er mit allem sehr offen umgegangen ist. Da mein Endo trans* erfahren ist, musste ich weder zum Herzabhören noch zur Brustuntersuchung meinen Binder ausziehen. Ich durfte ihn immer an lassen und der Endo wusste auch den richtigen Begriff für den Binder. Das fand ich ganz gut, weil ich so nicht ganz soein starkes Alien Gefühl hatte, wenn ihr wisst was ich meine.
Naja, der Endo hat dann also mein Herz abgehört und generelle Untersuchung was die allgemeine Körperliche Gesundheit angeht gemacht.
Nachdem ich dann also mich mit ihm unterhalten hatte, aufgeklärt wurde, meine Mutter auch alles klar war, ich untersucht wurde habe ich dann das Rezept bekommen für die Blocker. Vom Endo ausgedruckt, in die Hand gedrückt das Rezept, mit dem ich dann später zur Apotheke bin.
Allerdings war meine Untersuchung noch nicht ganz fertig. Mir wurde dann nämlich noch einmal Blut abgenommen, von einer Arzthelferin. Das war das erste Mal das mit Blut abgenommen wurde, weshalb ich zimlich nervös war, es war aber alles gut. Das Blut wird verwendet und den Hormonhaushalt zu untersuchen.

Genau so wie bei dem Blocker Termin ist auch mein Testo Termin abgelaufen. Ich wurde als erstes gewogen/gemessen, dann wurde ich aufgeklärt, meine Mom wurde rein gebeten, ich wurde untersucht, ich hab das Rezept bekommen und mir wurde Blut abgenommen.
Jeder Termin läuft also Recht ähnlich ab. Mein Endo ist sehr offen was Gespräche angeht und nimmt sich da auch immer viel Zeit, das ist von Mensch zu Mensch bei den Ärzt*innen einfach unterschiedlich.
Ich muss alle 6 Monate zur Testo Untersuchung, wo geschaut wird ob alles klar ist was meine Dosierung und meinen Körper angeht, manche machen das auch in 3 Monatigen Abständen.

So, das wär's auch schon wieder mit dem Endokrinologen Besuch Beitrag. Ich hoffe es war informativ und hat euch gefallen.
Wenn ihr noch Fragen oder Anmerkungen habt, immer in die Kommentare damit!

LG Noah

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