,,Im falschen Körper geboren"

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Hallu, im letzen Kapitel habe ich über mich und meinen Körper und den ganzen Kram geschrieben, wobei ich auch das Thema ,,im falschen Körper geboren" angeschnitten habe.
Genau, da habe ich auch bischen darüber geredet und da in den Kommis jetzt schon drei Leute dazu etwas kommentiert haben und ich das Thema selber sehr interessant und auch wichtig finde, dachte ich mir, ich schreibe jetzt fix noch einmal genaueres darüber.
Also hier will ich einfach Mal nur zu dem Thema meinen Gedanken und so aufschreiben, vielleicht sieht sich der ein oder andere ja wieder oder ist andere Meinung, was alles sehr interessant wäre.

Im letzen Kapitel habe ich das Thema ja nur angeschnitten, weshalb ich es einfach nochmal ausformulieren möchte, um es genauer zu erklären, auch denen, die es vielleicht nicht nachvollziehen können.

Oft hört man im Zusammenhang von Transgendern ,,Ich bin ein Junge/Mädchen geboren um falschen Körper." Und dem stimme ich nicht zu. Ich finde das ist eine schwache und sehr oberflächliche Art und Weise das trans* sein zu beschreiben.
Okay, von vorne.
Ich verstehe den Anstatt hinter der Aussage ,,im falschen Körper geboren.". Klar, ich bin ein Junge und wurde in einem biologisch weiblichen Körper geboren, weshalb er erstmal Ansich nicht dem männlichen entspricht. Und ja, oft kommt mir mein Körper falsch und fremd vor, was die Aussage ,,im falschen Körper" irgendwie unterstützt.
Dennoch spricht zu viel für mich dagegen.

Obwohl ich meine Körper in vieler Hinsicht nicht mag, nicht ansehen mag und als falsch emfinde, ist zu sagen mein Körper sei ,,der falsche" doch etwas drastisch und nicht so wirklich korrekt finde ich.
Wenn ich sage ich sei im Flaschen Körper geboren, hört sich das für mich stark so an, als wenn ich mein Geist und Bewusstsein (alles was eben nicht mein Äußeres ist, ihr wisst was ich meine) auf eine anderen, mir nicht als ,,falsch" vorkommenden, Körper übertragen wollen würde. Und somit meine Transition dann vollendet wäre.

Das ist aber nicht so und außerhalb der Tatsache, das das natürlich nicht möglich ist, würde ich das auch niemals wollen.
Wie einer in den Kommis auch gesagt/geschrieben hat, möchte ich ja schließlich mit niemandem Körper tauschen.

Der springende Punkt ist, dass ich bestimmte Teile und Komponenten an meinen Körper nicht mag oder teilweise hasse. Aber bei weitem nicht alles! Ich mag das nicht, was biologisch weiblich ist und mir das nette (sehr ironisch lesen bitte) Östrogen gegeben hat.
Das mag ich nicht und das möchte ich verändern, weil ich sonst auf lange Sicht wohl selbst unprofessionelle Maßnahmen ergreifen würde.
Sprich, ich möchte einige Dinge an meinem Körper verändern oder hätte sie von vornherein einfach weg lassen können (wenn das so einfach ginge).
Aber ich mag die meisten anderen Teile an meinem Körper. Ich mag mein Gesicht, meine Augen, meine Haare, meine Arme, Beine, all das mag ich und kann es auch mehr als akzeptieren. Und diese Dinge sind genauso Teil meines Körpers, wie es der biologisch weiblichen Kram eben auch ist. Und ich würde deshlab nie im Leben auf die Idee kommen, meinem Körper zu sagen er sei falsch.

Ich finde es deshlab auch so schwach und oberflächlich beschrieben, weil trans* sein (wie auch in letzen Kapitel gesagt), viel mehr ist, als nur ,,im falschen Körper" zu stecken. Klar, es macht es sehr stark aus, denn ich wäre nunmal nicht trans*, wenn ich nicht  biologisch weiblich geboren worden wäre, aber ich ändere meinen Körper nicht nur mit Hormonen oder irgendwelchen OPs in mein von innen gefühltes, sondern muss mich auch ständig outen, zum Arzt rennen oder die ganze soziale Transition generell hinter mich bringen.
Trans* sein ist eben noch viel mehr als nur seinen Körper zu verändern.

Ich passe meinen Körper dem an, wie ich mich innen fühle und identifiziere, aber er ist nicht der falsche Körper. Er gehört zu mir genau so wie meine Persönlichkeit und mein Gesicht etc. Er ist ein Teil von mir und wenn mein Körper nicht mein Körper wäre, wäre ich auch nicht ich, dann würde ein Teil fehlen, auch wenn ich meinen Körper des öfteren nicht ausstehen kann.

Ich hoffe das war jetzt alles ansatzweise gut erklärt.

Hat wer ne andere Sicht auf das Thema? Schreibt es gerne Mal in die Kommis!

Und genrelle Gedanken, egal ob von trans* oder cis Personen, sind immer sehr erwünscht!! Also Haut in die Tasten meine lieben Leute!

LG Noah

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